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»Was soll heißen, dein Schlüssel ist weg?« Vincent sah auf Milla, die halb auf der Couch lag.

Im Augenblick hatte er Kristin, die bis gerade eben zu später Stunde geblieben war, bis zu Karims Auto an der Straße geleitet, damit auch sie sicher nach Hause kommen konnte.

»Sie hat es dir gesagt?«

»Ja. Was auch richtig ist. Was ist, wenn du ihn draußen verloren hast? Jeder kann jetzt bei uns rein und raus, und ...«

»Ich hab' ihn definitiv nicht draußen verloren.« , sagte sie, nachdem sie ihm direkt ins Wort hineinfiel. »Er muss irgendwo hier sein.«

»Und da bist du dir sicher?« , fragte er und lehnte sich über die Rückenlehne. »Weißt du, wie gefährlich das sein kann?«

»Natürlich weiß ich das. Aber er ist an irgendeiner Stelle hier in unserem Haus.« , sprach sie. »Ich muss ihn ... verlegt haben.«

»Sicher?«

»Ja. Hundertpro. Sonst würde ich ja nicht hier sein.« Milla zeigte demonstrierend auf sich.

»Hattest du ihn denn keinmal mit, wo du mit mir draußen warst?« , fragte er dennoch weiter.

»Nein. Kein einziges Mal.«

»Bist du dir da wirklich sicher?«

»Ja. Absolut.«

Vincent war einige Sekunden still. »Ich finde, wir sollten ein neues Schloss einbauen lassen.«

»Du übertreibst. Er ist irgendwo hier.«

»Und warum findest du ihn dann nicht?«

»Keine Ahnung. Vielleicht hab' ich ... irgendwas übersehen, oder ... Vielleicht hast du ihn ja aus Versehen mal mitgenommen und ... er liegt im Auto. Ich weiß es nicht.«

»Warum sollte ich deinen Schlüssel mitnehmen und den dann im Wagen deponieren?«

»Keine Ahnung. Aber irgendwo wird er schon sein.«

»Wenn du ordentlicher darauf achten würdest, wo du ...«

»Ja, es tut mir leid. Ich habe nicht direkt die Nummer vom Anwalt gefunden. Ich habe meinen Schlüssel liegenlassen. So bin ich halt. Du weißt, wie ich bin. Also ...«

»Hey. Ich mache mir nur Sorgen, okay?! Das sollte kein Vorwurf sein.«

»Doch. Ich weiß ja, dass du meine Schluderigkeit nicht magst.« Wie aus dem Nichts begann sie zu weinen.

»Hey. So war das wirklich nicht gemeint.« Er stieg über die Couch und zog sie an sich. »Ich hab' nur Angst, das irgendwer den Schlüssel hat.«

»Doch. Alles ist wegen mir. Wenn ich nicht immer alles liegengelassen hätte und wir uns deshalb gestritten hätten, wäre ich nie gegangen, um nachzudenken. Du hättest vielleicht nicht mit Tini rumgemacht und alles wäre vielleicht niemals geschehen.«

»Nichts ist deine Schuld.« , sagte er. »Rein gar nichts.«

»Doch.«

»Nein.« Er küsste ihr Haupt. »Schatz. Nichts davon ist deine Schuld. Rein gar nichts.« , wiederholte er. Sein Blick fiel zu Bruno, der eigentlich die letzten Tage immer direkt ankam, sobald sie weinte. »Was ist mit ihm?«

Milla schluchzte, zog die Nase hoch und sah zu ihm rüber. Der Rüde lag auf seiner Hundecouch völlig still und schaute zu beiden hin. »Weiß ich nicht. Er ist schon seit heut Nachmittag so ruhig. Vielleicht wird er krank.« , tippte sie.

»Ich hoffe nicht.« , meinte Vincent. »Nicht, dass er nachher noch in einer Klinik bleiben muss, oder so?« Gerade ausgesprochen, da übergab sich Bruno auf dem Boden. Beide sprangen auf die Beine.

»Oh mein Gott.«

Vincent hob ihn hoch. »Öffne das Badezimmer und hol Handtücher.«

Milla tat, wie er gesagt hatte. Vorsichtig legte er ihn anschließend auf ein größeres Badetuch. »Was hat er?«

»Ich weiß nicht. Hat er irgendwas draußen gefressen?«

»Er war nicht draußen. Er war nur im Garten.« , sagte sie. »Mein Schlüssel ist doch nicht da.«

Bruno übergab sich ein zweites Mal.

»Dann ist es vielleicht ... nur ein Infekt. Ich würde sagen, er muss zu einem Arzt, aber ... ich weiß nicht, ob eine Autofahrt jetzt gut für ihn wäre.«

»Nein. Ich denke, das Geruckel und so ... wäre jetzt nicht gut.« Sie streichelte kurz über Brunos Fell. »Gibt es nicht ... so etwas, wie einen Notarzt? Einer, der ...«

»Du meinst mobile?«

Sie nickte. »Ja genau. Vielleicht kann einer herkommen und ihn sich ansehen.«

Vincent, der sich in der Hocke befand, stellte sich gerade hin. »Ich schau direkt mal nach.« Eilig verließ er mit dem Handy in der Hand den Raum.

Milla blieb bei Bruno und streichelte ihn weiter. Sie machte sich Sorgen. Heut Mittag ging es ihm doch noch gut und schlagartig war er auf einmal so ruhig geworden, und nun ... das hier.

Er übergab sich ein weiteres Mal und Milla bemerkte, das Blut dabei war.

»Vincent. Er blutet.« , rief sie nach draußen.

»Gebrochen?«

»Ja.«

»Okay. Ja ... er hat sich blutig übergeben.« , hörte sie ihn sagen, eh seine Schritte sich wieder entfernten.

Hoffentlich würde er schnell gesund werden. Sie hoffte, dass es tatsächlich nichts Schlimmes sei. Einfach nur ein Infekt, so wie Vincent es vermutete. Allerdings ... das Blut zeigte doch, das es mit Sicherheit nichts Harmloses war.

Milla hatte Angst.

»Hab' einen erreichen können.« , sprach Vincent, der anschließend wieder in die Hocke ging. »Er ist unterwegs.«

»Okay. Ich hoffe, er ist schnell hier und kann ihm auch helfen.«

»Mit Sicherheit. Ich denke, er bekommt eine Spritze und dann wird's wieder. Mach dir kein'n Kopf.« , sagte er, weil er ihre Anspannung und Angst sofort registrierte ... obwohl er ahnte, dass es mit Sicherheit nicht nur ein Infekt war.

Denn jeder Song, erinnert mich an unsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora