ĸﻪթﻨէεl 58

27 14 0
                                    

»Sorry hat ein bisschen länger gedauert.« , sprach Lola und kam zu Milla in die Küche, die in einem Topf herumrührte.

»Dachte schon, du hättest dich versehentlich im Badezimmer eingeschlossen.« , lachte sie. »Das ist mir mal passiert. Also ... ich hab' mich eingeschlossen und den Schlüssel warum auch immer herausgeholt. Ja, und später vergessen, wo ich ihn hingelegt hab'.« Sie lachte weiter. »Vincent wollte schon versuchen, die Tür irgendwie ...«

»Dazu ist der Schwachmat doch gar nicht in der Lage.« , unterbrach Lola sie und setzte ihr Weinglas an.

Millas Lachen verschwand. »Hey, ich weiß, dass du ihm irgendwie nicht traust, aber er war es wirklich nicht.«

Lola verdrehte die Augen. »Wann kommt er wieder?«

»Denke heut' Abend. Ich habe ihm gesagt, er soll ebenso mal abschalten, und das kann er tatsächlich am besten, wenn er arbeitet. In seiner kleinen Welt ist, und ...«

»... andere Frauen begrabscht.«

Milla warf ihr einen vielsagenden Blick zu, eh ihre Mimik sich änderte. Darauf wollte sie sich nicht einlassen. »Ich find' das richtig schlimm. Ich mein', ich mochte sie nicht, aber ... stell dir mal vor, du wirst ... abgestochen. Ohne zu wissen, wieso, weshalb, warum. Ich mein', dafür gibt es nicht mal eine logische Antwort, aber ... ich hab' mir die ganze Nacht vorgestellt, was sie wohl gedacht hat, und ... vielleicht hat sie ihren Mörder sogar noch gesehen, und ...«

»Wen interessiert die?« , sprach Lola und trank erneut. »Dein Mann hat ...«

»Lola bitte. Lass das einfach mal weg. Es geht hier um ein Menschenleben. Jonathan ist tot. Sie ist tot. Ich hab' so eine Angst.«

»Du wirst nicht sterben.« Ihre Freundin kam näher und nahm Milla in die Arme. »Dir geschieht schon nichts.«

»Nein, ich mein' wegen Vincent. Ich hab' einfach Angst, er könnte der Nächste sein.«

Lola löste sich von ihr. »Er hat dich verletzt. Er ...«

»Ich hab' ihm verziehen.«

»Du hast ihm verziehen?«

»Ja. Also ... nein. Nicht richtig. Aber ... ich will ihm verzeihen. Er liebt mich. Und ich liebe ihn.«

Lola grunzte auf. »Du bist so dumm. Nein, du ... du bist naiv. Glaubst du wirklich, er würde es nicht nochmal tun?«

»Er weiß, das ich dann endgültig gehe, also ... ja, ich vertraue ihm.«

»Du würdest dann gehen? Ein für alle Mal?«

Milla nickte. »Ja. Wenn er es nochmal tun würde, weiß ich, dass er es immer wieder machen wird.«

»Okay. Gut.«

»Bist du jetzt beruhigter?« Milla lächelte sie an.

»Ja.« Erneut ein Schluck. »Wolltest du mir nicht den Garten zeigen?«

»Ja. Warte.« Sie stellte den Herd kleiner und ging voran. Lola folgte ihr. »Wow. Echt toll.« , gab sie gespielt von sich.

»Ach, es ist doch noch gar nicht fertig. Er hat sich echt viel einfallen lassen.«

»Mit einem Garten hat er dich also 'rumbekommen.«

»Nein. Es ... es ist viel mehr. Uns verbindet so viel, und ... selbst als wir getrennt waren, war er für mich da.«

»Ich war auch für dich da.«

»Das kannst du doch nicht vergleichen.«

»Wieso nicht?«

»Weil ... er und ich führen ein Leben zusammen. Das ist doch etwas anderes. Das Freunde für einen da sind, gut und schön, aber ... wenn eine Partnerschaft endet, dann ...«

»Trotzdem.« , gab sie einzig und allein von sich und schaute zurück ins Innere. »Weißt du was, setz' dich hin, ich hol' uns'ren Wein, das Essen köchelt auch von allein'.« Sie manövrierte Milla bereits zu einem der Stühle auf der Terrasse und flitzte anschließend sofort wieder ins Innere.

Die Dunkelhaarige blickte auf die Grünfläche und musste dann doch erneut an Tinette denken. Während sie hier saß und sogar gelegentlich lachte, war ihr etwas Schlimmes widerfahren. Sie saß hier und trank Wein. War das nicht üblen Sinnes, wenn sie ... einfach weiterlebte?

Das schlechte Gewissen machte sich in ihr bemerkbar.

Diese Frau war tot. Umgebracht höchstwahrscheinlich von derselben Person, die sie stalkte. Die ihr Rosen und ein Kleid geschenkt hatte, während Tinette ein Messer in den Rücken bekam. Wieder und wieder.

Milla überlegte, wie viele Stiche in dem Bericht gestanden hatten. Irgendwie hatte sie es vergessen. Oder ... verdrängt?!

Saß sie deswegen mit Wein auf der Terrasse? Um sich eine heile Welt vorzugaukeln? Eine, in der sie nicht in Gefahr war.

Nun dachte sie an Vincent.

War war, wenn er tatsächlich der Nächste war?

Irgendwie war er mehr um ihre Sicherheit besorgt, statt um sein eigenes Leben zu bangen. Auf die leichte Schulter nahm er es keineswegs, schließlich war er mittendrin im Geschehen.

Dennoch ...

Milla blickte zur Terrassentür. »Pflückst du noch Trauben, um Wein zu machen?« , rief sie, als Lola bereits mit zwei Weingläsern erschien.

»Nein nein bin schon da.« Sie reichte ihr das andere Glas und setzte sich hin. »Was machst du eigentlich, wenn noch einer Person etwas geschieht, wo ... wo die Spur zu Vincent führt? Findest du das dann nicht langsam aber sicher mal verdächtig?«

»Lola, bitte ...«

»Nein, beantworte es mir bitte.«

Sie machte sich tatsächlich Sorgen, oder? Milla schaute sie ein wenig länger an, wie sie ihr Weinglas mit einem Schluck dieses Mal fast leer exte. »Vincent ist unschuldig.«

Lola schnaufte. »Ja. Natürlich ist er das.« , gab sie weiterhin verachtend von sich. »Bis du irgendwann merkst, dass du aufs falsche Pferd gesetzt hast.«

Denn jeder Song, erinnert mich an unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt