achtzehn

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Okay, dieses Kapitel ist offizell Luke gewidmet und sobald Wattpad mich lässt, mache ich das auch, aber gerade spinnt es wieder um und deshalb ist das jetzt sowas wie ne schriftliche Ankündigung. 

Happy Birthday!

Als das unverhältnismäßige Klingeln meines Handys mich weckte, war das erste, was ich wahrnahm Caspers leiser Atem. Ich brauchte ein paar Momente um zu verstehen, warum ich auf seinem Schoß schlief und warum meine Augen sich verquollen anfühlten, dann schlichen sich die Erinnerungen an den vergangenen Abend langsam, Stück für Stück zurück in meinen Kopf.

Ich hätte am liebsten die Augen wieder geschlossen und versucht, die Bilder mit Schlaf zu bekämpfen, aber ich wollte nach unserem gestrigen Gespräch auf keinen Fall nach ihm auf seinem Schoß aufwachen. Schon das Wissen, dass er mich vielleicht weinend hatte einschlafen sehen löste in meinem Magen ein unwohles, verletzliches Gefühl aus.

Wenn ich gekonnt hätte wäre ich wahrscheinlich einfach aufgestanden und hätte mich aus dem Gartenhaus geschlichen, vielleicht bei Mar Unterschlupf gefunden.

Ich wusste einfach, dass Mar mich verstehen würde.

Aber die Tatsache, dass ich keine Ahnung hatte, wie spät es war, sowie vier verpasste Anrufe meiner Mutter und einer Reihe besorgter bis verärgerter SMS meines Vaters ließen mich innehalten.

Also begnügte ich mich damit, mich ganz vorsichtig von seinem Schoß herunterzuschieben und mich in einer Ecke des Schuppens auf einen dunkelgrünen Plastikstuhl zu hocken um meinem Vater eine SMS zu schreiben.

Ich: Habe bei Cas übernachtet, uns geht es gut. Alles okay bei dir?

Vorsorglich leitete ich die Nachricht auch an meine Mutter weiter, auch wenn ich die Beiden vor meinem geistigen Auge schon gemeinsam in unserem gemeinsamen Haus sah – meine Mutter ziellos herumlaufend, mit messerscharfem Blick die Tür fixierend, mein Vater auf dem Sofa sitzend, nur mit halbem Ohr dem leise laufenden Fernseher zuhörend.

Und ich sollte Recht haben: keine zwei Minuten später bekam ich eine Antwort.

Mein Vater: Wir haben uns Sorgen gemacht! Soll ich dich abholen kommen?

Ich: Nein, schon gut. Ich denke, ich kann hier bleiben.

Mein Vater: Was soll „du denkst" heißen? Weißt du was, es wäre mir lieber, wenn ich dich zuhause wüsste. Ich komme. X, Mama

Ich: Nein, ich kann bleiben.

Ich: Du kennst doch Cas' Mutter.

Und damit hatte ich sie, denn meine Mutter kannte Cas' Mutter wirklich und da die Beiden sich bei ihrem ersten Treffen besser verstanden hatten, als ich es zu hoffen gewagt hatte, wusste ich einfach, dass der Gedanke daran sie beruhigen würde.

Mein Vater: ...okay. Aber nächstes Mal sagst du vorher Bescheid. Wir reden morgen. X, Mama

Ich: Klar. Hab euch lieb.

Mein Vater: Wir dich auch. X, Mama und Papa

Und dann blieb ich einfach auf dem Stuhl sitzen und fragte mich, was ich tun würde, sobald Cas aufwachte.

Ich fragte mich, ob unser Kuss so etwas war, wie eine freundschaftliche Geste – sowas wie ein „Dankeschön, Grace, dass du mir Gitarre spielen beibringst" und ob ich mir falsche Hoffnungen machte, bevor ich feststellte, dass ich gar nicht wusste, was ich überhaupt hoffte. Eigentlich war ich einfach nur verwirrt. Verwirrt und müde.

Aber ich wollte nicht schlafen, also war das Einzige, was mir blieb, der Sonne durch die verdreckten Fenster beim Aufgehen zuzusehen und meinen Blick hin und wieder zu Casper huschen zu lassen.

MauerblumenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt