"Letzter Flug einer Fee"

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~Der letzte Flug einer Fee~

Mit wachem Blick sah ich auf die Welt hinab. Noch war sie klein, sie reichte von dem einem ende dieser magischen Lichtung bis zum Wasserfall und dessen Ufern. Ja wenn man auf einem Baum saß und das klitzern des kristallklaren Wassers so beobachtete, konnte man ihre frische fast auf den Lippen spüren.

Wie die kleinen Tröpfchen die das fallende Wasser aufwirbelte und die Wasserfeen in große Freude versetzte. Und die Waldfeen durch die verschlungenen Wege des Laubdaches huschten. Niemand könnte es ihnen nach machen. Ihnen war dieser Irrgarten aus Ästen, Blättern und Knospen vertraut. Es war ihre Heimat.

So groß war meine Welt gerade.

Nun erhob ich mich, das Blatt auf dem ich stand bewegte sich nur sacht. Kurz strich ich mein weißes Kleid klatt, putze unsichtbaren Staub davon ehe ich meine dunkelgrünen Flügel ausbreitete und mich mit einem Satz in der Luft befand. Weder wollte ich nach rechts oder links. Mein Weg führte mich direkt in den Himmel. Höher und immer weiter auf die Wolken zu. Und meine Welt vergrößerte sich. Von oben konnte ich erkennen wie jemand -kein Wesen aus dem Wald- auf die Lichtung trat.

L Dieser Junge war mir bekannt. Sein Leben war einer derer die ich verändert hatte. Nun sah ich aber eine weitere Gwstalt die bei ihm war. Ich kannte diese nicht, wusste aber beinahe sofort um wen es sich handelte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Sie war stolz auf den Jungen der hier Finn genannt wurde, jetzt da er es geschafft hatte sein Herz für seine Schwester zu öffnen. Sie strahlte und sah zu ihrem Bruder auf. Wie ein Stern der nun mit seiner vollen Kraft leuchtete.

Das seltene Geschöpf wand sich ab und flog davon. Über die Grenze über die sich noch kein magisches Wesen je getraut hat und die Welt erweitere sich nocheinmal.

Sie sag Menschen. Viele Menschen. Soviele wie nie zuvor. Sie durchflog eine Stadt dessen Mauern trügerische Sicherheit ausstrahlten. Sie überquerte einen Fluss der von großen Booten unruhig wurde. Wälder die ihre Wildheit und Tiere ihre Freiheit verloren. Und doch sah sie nicht traurig aus.

Egal wohin sie sich als nächstes begab, kam sie an Orte wo ein kleiner Moment des Glücks wartete. War es das leise Babylachen durch ein Küchenfenster oder die Zuneigung jenes Menschen von denen man es nie erwartet hätte.

Sie sah so viel und auch waren darunter ein Junge und ein Mädchen. Älter als Finn und sie kannten sich, aber aus einer anderen Welt. Ihrer Welt.

Sie stand, er ging. Sie räumte etwas auf das auf einem Cafėtisch liegen geblieben war, er hatte seine Hände in den Taschen vergraben.

Er erblickte sie zuerst.

Mit einem seeligen Lächeln betrachtete die kleine Fee wie er sich wieder in Bewegung versetzte, zu laufen gar zu rennen begann und dann sah auch sie ihn.

Und endlich berührten sich wieder ihre Hände. Sie sahen in die Augen ihres Gegenübers den sie so schmerzhaft vermisst hatten. Alle Versprechen wurden gebrochen oder vergessen. Wer wusste das schon.

Und die kleine Fee war da. Sie sah wie sich die zwei Geliebten Menschen wiederfanden die so viel Leid ertragen haben. Aus Fehlern gelernt hatten. Sie zaunerte den beiden ein Abschiedsgeschenk. Ein weiße Knopse in das dunkle Haar des Mädchens. Beide bemerkten es kaum, zusehr waren sie von einander gefesselt. Es hätte regnen können, es wäre ihnen egal gewesen. Vielleicht regnete es gerade sogar.

Mit einem warmen Blick bedachte die Kleine diese zwei Menschen und lies die Knospe sich entfalten. So zart und doch Wunderschön. Ein kurzer Hauch pures Glück.

Tiefe Zufriedenheit erfüllte die nadelfarbene Fee, sie war Zuhause angekommen.

Pass auf dich auf :) Ich hoffe ich konnte dich zum Lächeln bringen. Das war meine Absicht und jetzt ist es an der Zeit diesen letzten Flug zu wagen. Die Geschichte der kleinen Fee ist hier zuende.

...Obwohl, It's just the beginning, this isn't the end.

Lauriefea

Verborgener WaldWhere stories live. Discover now