Wie früher

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Wir gingen nach dem Essen alle recht schnell in die Schlafsäle, welche überall etwas vergrößert wurden. Ich war wie gewohnt mit Sienna, Diamant, Rosalie und Lily im Schlafsaal. Für drei Wochen, also bis zum Schuljahresende ungefähr, würden auch noch Meine Klassenkameradinnen Ria, Melissa und Franzi bei uns ,,wohnen". Nachdem wir noch zigtausend Stunden geredet hatten, zog ich meinen Vorhang zu und fiel recht schnell in einen tiefen Schlaf.


Als ich weider aufwachte, stand ich auf einer Lichtung und vor mir duellierten sich zwei Personen. Beide hatten die Kapuzen dicht in ihr Gesicht gezogen und sprachen kein Wort. Grüne Blitze trafen auf blaue und zerstarben, während ich wie zu einer Salzsäule erstarrt da stand. Ich wollte schreien, sie anschreien, sie sollten doch aufhören, aber aus meinem Mund kam kein Sterbenswörtchen. Nach einigen Minuten rutschten den beiden die Kapuzen herunter und ich sah- mich.

Aber es war ein anderes ich.. älter und irgendwie wirkte ich.. unglücklich. Ich war neugierig, wollte sehen mit wem ich kämpfte, aber die Kapuze der anderen Gestalt blieb im Gesicht. Die beiden kämpften weiter und als sie einen Fluch auf den anderen losschickten und sich diese kreuzten, kam ein gigantischer Wind auf, der scheinbar von den beiden grünen Strahlen ausging, welche zu einem verflossen waren. Plötzlich schob der Wind die Ärmel beider nach hinten und was ich beiden Armen sah, ließ mich erschaudern: Auf den armen beider Duellanten prangte das dunkle Mal. Der Wind wurde noch stärker und meine Haare flatterten im Wind, als nun auch der zweiten Person die Kapuze wegflog. Ich sah nun, wie ich mich mit mir selbst Duellierte.

Die beiden drehten sich um, als etwas hinter mir knackste und schauten mich an. Sie durchbohrten mich förmlich mit ihrem Blick und als ich mich herumdrehte, zu der Ursache des Knacksens, stockte mir der Atem: Hinter mir stand ein großer Wolf, welcher mich anknurrte. Er sprang mich an und schüttelte mich durch.

Ich fuhr hoch und atmete erleichtert durch. Es war nur ein Traum.

,,Hey 13, alles klar?"

13. So nannte mich nur eine. Nelly.

,,Nelly! Naja ich hatte einen miesen Traum, aber ansonsten alles klar" Ich stand auf und umarmte sie.

,,Weiviel Uhr haben wir eigentlich?"

,,Jetzt haben wir halb 5"

,,Okay, was machst du um halb 5 hier?"

,,Naja... ich wollte mit jemandem reden. Und dann hab ich mich dran erinnert, dass du hier bist."

Sie zuckte mit den Schultern und ich grinste nun ebenso wie sie. Der Traum war inzwischen vergessen.

,,Also, dann lass reden."

Wir liefen runter in den Gemeinschaftsraum, wo noch ein bisschen Glut war, welche ich im Kamin entzündete.

,,Wie war die Zeit so bei dir, hier in Hogwarts?"

,,Echt chillig eigentlich. Aber ich vermisse meinen Laptop. Generell mal andere Musik als ''Centauric Mirror" und so weiter."

,,Ja gut. Da kann ich dir ganz vielleicht was geben" grinste sie.

Sie zog ihr Handy heraus und hielt es mir hin.

,,Gibt es irgendwo einen Ort, wo man ohne Probleme Musik anmachen kann und keinen weckt?"

,,Klar. Der Raum der Wünsche. Warte kurz hier."

Ich rannte in den Schlafsaal der Jungs und schnappte mir die Karte, wurde aber stutzig, als ich das erste Bett an der Türe sah. Dunkelblonde, wuschelige Haare lugten unter der Bettdecke hervor und man konnte ein leises murmeln von dort hinten vernehmen. Erst dachte ich, es wäre Remus, aber weit gefehlt. Ich schob die Bettdecke von seinem Gesicht und betrachtete Stumm das Gesicht meines früheren besten Freundes. Ich riss mich los und rannte förmlich in den Gemeinschaftsraum, wo Nelly auf mich wartete. ,,Also los."

Wir schlichen auf leisen Sohlen durch das nächtliche Schloss und kamen letzten Endes ohne erwischt zu werden im siebten Stock.

Nachdem wir drei Mal vor den Portrait Barnabas dem Bekloppten, hin und her liefen, erschien die Türe. Wir huschten hinein und dort erwartete uns ein weitläufiger Raum mit einem riesigen Spiegel an der Seite und einer großen Musikanlage. An der hinteren, beschfarbenen Wand, standen einige Sofas und Sessel in weiß. Kurzum: Der Raum war wie für das tanzen geschaffen.

,,Hey 13, sieh mal!"

Nelly winkte mich zu einem großen weißen Schrank, indem die verschiedensten Klamotten hingen. Einige Tutus, Haremshosen, Tops, elegante Kleider, Bodys, Röcke, Ballettschuhe, mit und ohne Spitze, Tanzschuhe, mit und ohne Absatz, Chucks, einfach alles.

Ich schnappte mir eine schwarze Jogginghose, einen weinroten Hoodie und schwarze Chucks. Nelly hatte sich in der Zeit ebenfalls eine schwarze Jogginghose geschnappt, sie trug allerdings einen blauen Strickpulli und die selben Schuhe wie ich, nur in weiß.

Ich band meine Haare zu einem lockeren Dutt und Nelly hing ihr Handy an die Anlage an.

Anhand ihres grinsen musste es ein gutes Lied sein, was sich gleich bestätigte, als die Anfangszeilen von 'Tanz aus der Reihe' erklangen.

Ich schloss die Augen und tanzte aus dem Herzen heraus. Ohne hinzusehen wusste ich, dass Nelly das selbe tat. Es fühlte sich tatsächlich für ein paar Minuten so an, als wäre alles wie früher. Als stünden Nelly und ich in ihrer Garage und träumten von großen Tanzerfolg, oder planten die nächste Weihnachtsfeierchoreographie.

Als das Lied zu Ende war, öffnete ich die Augen und schaute mich an. Grinsend, mit einem hochroten Kopf. Nelly lief abermals zur Anlage und tippte auf ihrem Handy herum. Abermals lief ein Lied von SDP an. 'Wir ticken nicht ganz sauber.'

Anderes Lied, gleiche Prozedur.

Ein paar Stunden später saß ich mit einem Ohrwurm in Verwandlung und sang leise vor mich hin.


Hey!

Ich hoffe, euch hat das 61. Kapi gefallen!

Das auf dem bild ist Nelly, demnächst kommt noch eins von Franzi.

Vllt. hat man ja gemerkt, dass ich SDP mag? xD

Nun ja. ich bin krank, deshalb kommt evtl. heute noch eins ^^


Mit dir an meiner Seite ~Rumtreiberzeit~Where stories live. Discover now