a c h t

200 29 3
                                    

Das kalte Licht der Neoröhre über mir blendete mich.

Ich wollte meine Augen zusammen kneifen, doch es funktionierte nicht.

Der Mund meiner Mutter bewegte sich, sie sagte irgendetwas zu mir. Ich verstand nichts davon.

Mein kleiner Bruder hielt meine rechte Hand in seiner.

Jetzt sagte mein Vater etwas, der hinter meinem Bruder stand. Ich verstand immer noch nichts.

Ich wollte etwas sagen, doch aus meinem Mund kam nichts.

Ich wollte mich bewegen, doch es ging nicht.

Ich bekam Panik. Was war los mit mir.

Nichts ergab Sinn.

Alles war wie gelämt. Ich öffnete meinen Mund um vor Angst & Panik zu schreien.

& da endlich, ein Krächzen kam aus meinem Hals.

& dann konnte ich aufeinmal wieder Hören.

"Anna? Alles okay Süße?", kam es von meiner Mutter, sie strich mir die Haare aus dem Gesicht.

"Ja. Keine Ahnung. Ich weiß nicht.", mumelte ich. Mein Hals war rau, wie als hätte ich seit Tagen nichts mehr getrunken.

Ich sah nach unten zu der Hand, die Maxi umklammerte, eine Nadel steckte darrin, durch die Blaue Flüssigkeit in mein Körper tropfte.

Erst jetzt bemerkte ich das ich in einem Krankenhausbett lag.

"Wie lange bin ich schon hier?"

"2 Tage.", meinte mein Vater, "Ich hol dir was zutrinken, okay?"

Ich nickte als er zur Tür ging. Schon 2 Tage.

Wie Blitze kamen die Erinnerungen wieder in mir hoch.

Das Dach, der Sonnenuntergang, Wahrheit oder Pflicht, das Auto, der Unfall & Lucas, wie er leblos mit Gurt hing.

Oh mein Gott Lucas. Lebt er noch? Oh mein Gott er darf nicht tot sein. Oh mein Gott.

"Ich bin so froh, dass du aufgewacht bist. Du kannst morgen wieder nahause wenn du Glück hast, hat der Arzt gesagt. & dir tut nichts weh? Ich kann jemand holen. Ist wirklich alles okay?", meinte meine Mom.

"Ja, Mama, glaub schon."

Sie lächelte erleichtert.

"Was ist mit Lucas?"

"Lucas, wegen dem du im Krankenhaus liegst?"

Ich nickte.

"Der hat uns die letzten zwei Tage durchgehend angerufen & uns erklärt, wie leid es ihm tut. Eigentlich sollte ich ihn ja wahrscheinlich hassen, aber das konnte ich nicht."

Er lebt noch. Er lebt noch.

"Aber Anna, versprich mir dass du nie wieder so einen Scheiß machst & bei jemanden einsteigst, der noch keinen Führerschein hat & Alkohol getrunken hat."

Ich nickte.

Mein Vater kam wieder durch die Türe.

"Hier Süße."

Er hielt mir einen Becher mit Tee hin, erst als ich nach ihm greifen wollte viel mir auf, dass mein linker Arm in einem weißen Gips steckte.

extraordinary.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt