E p i l o g

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*Spongebob Erzähler Stimme*

4 Jahre später

Ich stand vor dem Blumenladen. Neben mir Moritz. Wir waren gemeinsam gerade mit dem Zug hier angekommen.

Es war angenehm warm für Oktober. Kühler Wind wehte mir meine braunen Haare ins Gesicht.

Ich strich mit meiner Hand über die Blüten der Blumen, die auf einer Art Tisch vor dem Laden ausgebreitet lagen. Sie fühlten sich weich an.

Was hätte ich dafür getan jetzt an ihnen zu riechen. Ich konnte mich nicht einmal mehr an den Geruch von Rosen erinnern.

Aber es ging nicht. Seitdem Unfall konnte ich nichts mehr riechen. Ich hatte im Bereich des Hirns, der für das Riechen da war Hirnblutungen gehabt. Ich würde nie wieder irgendeinen Geruch wahrnehmen können, was manchmal ganz nützlich & manchmal traurig war. Blumen, waren keine Blumen, wenn man sie nicht riechen konnte. Ich vermisste den Geruch nach Sommergewittern & den Geruch nach frischen Plätzchen. Ich vermisste alles was gut roch.

Ich griff nach einem Strauß aus kleineren Sonnenblumen. Ich weiß nicht, aber sie erinnerten mich irgendwie an Lucas.

Aber der Autounfall hat mir nicht nur meinen Geruchssinn & Lucas genommen.

Ich konnte bis vor einem Jahr auch nicht mehr Laufen. Ich war im Rollstuhl gesessen. Es war schrecklich. Ich fühlte mich wie gefangen. Ich hatte Glück. Es war nur eine Lähmung, die leicht zu behandeln war. Nach langen anstrengenden Therapien hatte ich mittlerweile wieder genügend Muskeln um ohne Hilfe zu laufen. Worauf ich echt stolz war. Zwar waren Treppen immer noch ein Problem, aber es wurde von Tag zu Tag besser.

Moritz & ich bezahlten die Blumen, bei der Rothaarigen Verkäuferin. Sie lächelte uns an. Die Welt braucht mehr solcher Menschen.

Wir gingen weiter.

Aber da war noch was.

Manchmal, sah ich Lucas, wie er ein paar Reihen vor mir in der 'Moderne Englische Literatur' Vorlesung saß. Oder ich sah ihm die Straße entlang laufen, während ich in meinem Auto saß. Oder er stand in der Schlange vor der Kasse, ein paar Leute hinter mir. & jedes mal, wenn ich genauer hin sah, dann war da nichts. Nichts. Nur Luft.

Manchmal bekam ich unerklärliche Wutausbrüche über die kleinsten Dinge & im nächsten Moment, war alles wieder in Ordnung. Ich konnte mich nicht entscheiden. Nie. Mal wollte ich dass, mal genau das Gegenteil. Ich wusste nicht was ich will. Ich hatte eine Bipolarestörung.

Ich war ständig müde. Aber nicht so, dass Schlaf dagegen etwas helfen würde. Sondern anders müde. Ich schlief nicht mehr. Ich war ein lebender Zombie. Ich existierte, ohne wirklich zu leben.

Folgen, des Frontalhirnsyndroms, so nannte diese Sachen mein Psychischer.

In der Einfahrt stand Sarah. Sie sah gut aus. Wie immer. Sie war jetzt Model. Letztes Jahr lief sie sogar für Thom Browne in New York. Sie war immer beschäftigt. Trotzdem fand sie immer einen weg am 25. Oktober hier her zu kommen. Ich war ihr dafür dankbar. Ich umarmte sie. Da für, dass ich sie anfangs nicht wirklich leiden konnte, mochte ich sie mittlerweile sehr gerne & sie war eine meiner engsten Freundinnen. Sie freute sich mich endlich mal wieder zusehen.

Ein blauer VW parkte an der Straße. Es waren Erik & Sunny. Sunny war im 7. Monat schwanger. Ich freute mich für sie. Das war alles, was sie immer wollte. Eine Familie, mit einem kleinen Haus & einem Hund & das so schnell wie möglich. Sie waren die Einzigen, die noch hier in dieser kleinen Stadt wohnten.

Sarah lebte mal in LA, mal in Tokio, mal in Paris, fast jeden Monat woanders.

Moritz & ich studierten in München. Er Pharmazie. Ich Astrophysik. Nebenbei besuchte ich Vorlesungen für Literatur.

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