Mitbewohner

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Nach der Schule holt uns wie ausgemacht Ludmilas Freund Federico ab. Man sieht ihm schon von weiten an, dass er Italiener ist, und er sieht auch wirklich gut aus.
'Also mein Liebling, dass ist Vilu, Vilu das ist Federico' stellt Lu uns einander vor.
'Hallo Vilu freut mich dich kennenzulernen, Ludmila erzählt mir ständig von dir, nenn mich doch einfach Fede' plappert er einfach drauf los mit seinem italienischen Akzent.
'Mich freut es ebenfalls und ich hoffe natürlich sie erzählt nur gutes über mich' lächel ich zurück.Federico fährt uns in einen süßen Burgerladen, wo wir gemeinsam zu Mittag essen. Dabei erzählt Fede mir noch einiges über sich. Er ist mir wirklich sympathisch und auch wie Diego einfach anders als seine Vorgänger. Ich hoffe die Beziehung zu ihm hält länger als die vorherigen von Ludmi. Fede will gerade bezahlen, als mein Handy klingelt.
'Hallo Diego' grinse ich, wobei Ludmila genervt die Augen verdreht.
'Hey, ich will gar nicht lange stören, aber hättest du Lust später noch zu mir zu kommen? Mein Mitbewohner ist den ganzen Tag unterwegs und dann könnte ich dir mal alles zeigen, also nur wenn du willst natürlich.'
Da ich Fede und Lu rumturteln sehe ist es wohl das beste sie allein zu lassen.
'Ich würde sehr gern vorbei kommen, kannst du mir die Adresse mailen, oder treffen wir uns irgendwo?'
'Das freut mich, wirklich...wir müssen vorher noch einkaufen, da absolut nichts mehr da ist, also würde ich sagen unser üblicher Treffpunkt, in ungefähr 30 Minuten, passt dir das?'
'Gut, dann sehen wir uns dann Ciao' sage ich zum Schluss und lege auf.
'Der Typ kann dich aber auch nicht mal ein paar Stunden in Ruhe lassen, kann das sein?' regt Lu sich auf dem Weg zum Auto auf.
'Beruhig dich Schatz und freu dich lieber das sie glücklich ist' erwidert Fede.
'Danke, endlich jemand der mich versteht und verteidigt. Übrigens reicht es mir wenn du mir meinen Rucksack aus dem Auto gibst, ich treffe mich gleich noch mit meinem Freund, der mich total glücklich macht' lächel ich Ludmila übertrieben an. Ich nehme meinen Rucksack und verabschiede mich von den beiden. Dann laufe ich die Zwanzig Minuten bis zu unserem Treffpunkt. Ich warte gefühlte Ewigkeiten, als mir jemand die Augen zuhält.
'Ich erkenne dich an deinem tollen Parfüm' sage ich lachend und Diego nimmt seine Hände von meinen Augen.
'Hallo' lächelt er und küsst mich.
'Es freut mich das du doch noch Zeit gefunden hast' grinst er. Ich nehme seine Hand und wir schlendern zum Supermarkt, wo Diego seinen Einkaufszettel abarbeitet.
'Lebt ihr zu zweit in einer WG, oder wie ist das?'
'Ja, aber er hat eine Freundin und deshalb hängt er zurzeit nur noch mit ihr rum' schmollt Diego.
'Dafür hast du mich ja jetzt' grinse ich und küsse seine Wange, während er den Einkaufswagen weiterschiebt. Zusammen tragen wir den Einkauf in Diegos Wohnung. Sie ist wirklich sehr klein, aber schnuckelig. Sie hat alles was man braucht, Bad, Küche, Wohnzimmer und beide haben jeweils ein eigenes Zimmer. Als ich Diegos Zimmer sehe bin ich erstaunt. Er hat eindeutig einen Putz- Fetisch so wie es ihr aussieht. Alles ist total sauber und ordentlich am rechten Fleck.
'Mach es dir bequem, fühl dich wie zu Hause' lächelt er und ich lasse mich auf dem Sofa nieder.
'Hast du kein Bett?' frage ich etwas verwirrt.
'Du sitzt gerade darauf, man kann es ausklappen...für ein richtiges Bett fehlt mir das Geld und die Couch ist ganz bequem, jedenfalls für ihr Geld'
'Wann lern ich eigentlich deinen Mitbewohner kennen?'
'Morgen, wenn du willst'
In dem Moment schließt jemand die Tür auf.
'Oder auch jetzt schon, er ist ein ziemlicher Schussel, hat vermutlich wieder was vergessen.. Fede!' ruft Diego und kurz darauf steht dieser schon im Zimmer. Unsere Blicke treffen sich und wir beide können dem jeweils anderen ansehen, wie entsetzt er über diese Situation ist. Aber wenn ich Diego anlüge heißt das im Umkehrschluss auch, dass Fede Lu anlügt...


Liebe verändert allesWhere stories live. Discover now