Endlich am Ziel

135 17 6
                                    

'Danke das du aufgeräumt hast. Und das du ein Limit gesetzt hast, sodass ich nicht zu viel trinke. Danke das ich durch dich einen tollen Geburtstag hatte. Danke das es dich gibt' bedanke ich mich bei Diego, nachdem wir den Club verlassen. 
'Für dich tue ich alles meine Liebe' erwidert er und drückt mir einen Kuss auf die Schläfe, während wir weitergehen.
'Wohin gehen wir jetzt eigentlich?'
'Erfährst du noch früh genug' grinst er geheimnisvoll. Er war seit einer Nachricht auf seinem Handy total hippelig und aufgeregt. Ich frag mich was er wieder geplant hat.
'Aber nicht so weit, mir tut noch alles weh'
'Soll ich dich tragen?'
'Durch die Straßen? Noch peinlicher gehts nicht' lache ich.
'Dann nicht, aber beschwer dich nicht in zwei Minuten wieder' 
'Nein Mutti, versprochen' necke ich ihn und er wirft mir einen gespielt bösen Blick zu, ehe wir weitergehen. 
'Ich muss dir jetzt die Augen zu halten, sorry' sagt er irgendwann, nachdem wir die vermutlich 1000000 Straße überquert haben.
'Muss das sein?'
'Ja und jetzt küss mich und dann halte ich dir die Augen zu'
Ich gebe ihm einen kleinen Kuss und dann stellt er sich hinter mich, damit er mir die Augen zuhalten kann.
'Vorsicht, jetzt kommen einige Stufen. Neben dir ist ein Geländer, also greif einfach danach'
'Mein Gott Diego, wenn ich jetzt runterfalle, dann wirst du dich auf ewig um mich kümmern' jammere ich und suche nach dem Geländer.
'Ich werde mich sowieso für immer um dich kümmern' erwidert er und drückt mir einen Kuss in den Nacken. Nachdem ich das Geländer endlich gefunden habe gehen wir Stufe für Stufe hinunter.
'Führst du mich in die Kanalisation oder wieso dauert das so lange?'
'Du bist blöd' schmunzelt er, die Hände noch immer auf meinen Augen.
'Vor dir ist jetzt eine Tür, du musst die Klinke suchen und die Tür öffnen' 
'Du hast das mit den Augen zuhalten nicht so durchdacht oder?' frage ich lachend.
'Ich hab das Tuch zum verbinden vergessen mitzubringen' antwortet er kleinlaut. Wie eine Bekloppte suche ich die Türklinke und drücke sie nach unten, nachdem ich sie endlich gefunden habe. 
'Auf Drei nehme ich meine Hände weg, ok?'
'Na los, zähl endlich!' dränge ich ihn.
'Schon gut' lacht er und beginnt runterzuzählen.
'3...' 
Was könnte es sein?
'2...'
Etwa ein Antrag? Nein, wir sind viel zu jung!
'1...' dann sind seine Hände weg. Mein Papá, und ein Mann stehen vor mir.
'Schenkst du mir Menschen?' frage ich Diego, der nur lacht.
'Was geht denn hier vor sich?' frage ich und das erste Mal schweift mein Blick durch den Raum. Tonequipment? Mikros? Ich schaue durch die Scheibe, wo Instrumente stehen und ein Notenständer, sowie weiter Mikros und Kopfhörer.
'Papá? Was ist hier los?' frage ich eingeschüchtert von den ganzen Sachen.
'Ich habe mir Gedanken gemacht' beginnt er, doch Diego räuspert sich.
'Und Diego hat mir auch ins Gewissen geredet' fügt er dann noch grinsend hinzu. Automatisch greife ich nach Diegos Händen, der immernoch hinter mir steht und sie festhält.
'Du bist jetzt 18 Jahre und so langsam wirst du eben erwachsen, triffst deine eigenen Entscheidungen, machst Fehler für die du selber verantwortlich sein wirst, erlebst neue Dinge und wirst selbstständiger'
Ich verstehe noch nicht so ganz was mein Papá will, weshalb ich ihn eher skeptisch ansehe.
'Die Sache ist die...das hier ist Miguel Veloso und er ist Produzent. Wenn du möchtest nimmt er dich unter Vertrag und du wirst deine Musikkarriere in Angriff nehmen'
Das hat er nicht gesagt, oder? Ich schlucke den riesigen Kloß in meinem Hals runter. Das kann er doch nicht ernst meinen oder? Wie eine Irre schreie ich los voller Freude und falle meinem Vater um den Hals.
'Du bist der beste, danke!' sage ich.
'Dank Diego, er hat nicht aufgehört auf mich einzureden' sagt er und nickt in die Richtung meines Freundes. Ich gehe zurück zu Diego und umarme auch ihn ganz fest.
'Ich liebe dich' sage ich.
'Und ich liebe dich' erwidert er und drückt mir einen Kuss auf den Kopf...

Liebe verändert allesWhere stories live. Discover now