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"und hast du Geschwister?" Fragte Carlo vorsichtig. Er wusste das Alaska schnell sehr kalt und abweisend bei fragen zu ihrem Privatleben sein kann. Alaska hustete. "nein. nein. Ich bin in Tschechien in einem Heim aufgewachsen." Sagte sie knapp.

Am nächsten Tag war es endlich so weit. Carlos Album wurde fertiggestellt und sollte am 6.7 herausgebracht werden und bei den chimps stieg eine große Party. Alle feierten ausgelassen. Doch eine Person fehlte. "wo ist Alaska?" Fragte Carlo Basti verwirrt. "sie hat sich eine Woche Urlaub genommen." Antwortete dieser. Was sie hatte sich Urlaub genommen? Heute?
Carlo schrieb Alaska auf WhatsApp und versuchte sie telefonisch zu erreichen, doch sie meldete sich nicht. Niemand wusste wie sie war. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.
Carlo durchwühlte Alaskas Bewerbungsmappe in der Hoffnung eine Adresse zu finden. Keiner wusste wo sie wohnte, sie war immer nur bei anderen gewesen. Er fand eine Adresse und fuhr dort hin.
Er lief die Treppen eines großen Altbautes hoch in den dritten Stock. Er großes rothaariger,tattovierter und durchaus gutaussehender Mann öffnete ihm die Tür. Carlo wusste sofort wer da vor ihm stand. "wer bist du?" Fragte der Mann mit kratziger Stimme. "Ist..Ist Alaska da?"Stotterte Carlo. Das Gesicht des Mannes wurde weich und er begann zu lächeln. "Komm rein. Ich bin übrigens Ben. Willst du einen Kaffee?" Fragte er. Carlo tritt irritiert in die Wohnung ein und folgte Ben in die Küche. Die Wohnung war groß und hatte hohe decken, die alle weiß angestrichen waren. "woher kennst du Alaska?" Fragte Ben und stellte ihm eine Tasse Kaffee hin.Ben war sehr nett, offen und sozial. Das genaue Gegenteil von Alaska.Carlo bedankte sich. "wir sind Freunde. Wir arbeiten zusammen und..." erklärte er. "Freunde?" Fragte Ben irritiert. "ja und ich habe mir sorgen gemacht weil sie nicht an ihr Handy ging und sie einfach so weg war..."murmelte Carlo. Ben fing an zulachen. "Du kennst Alaska noch nicht lange, junge oder? Aber das ist nicht schlimm. Mach dir keine sorgen sie kommt schon irgendwann wieder. Weißt du mit ihr.. Also es ist nicht so einfach. Du musst sie lernen." versuchte Ben ihn zu beruhigen. Erst jetzt bemerkte Carlo wie wenig er und die anderen Alaska kannten. Sie wusste alles wissenswerte über ihn und er wusste rein gar nichts über sie. Ihm wurde ganz übel,dies schien auch Ben zu bemerken. "hey, es ist alles gut das ist völlig normal." Sagte er sanft. "Und du bist du ihr Freund?" fragte Carlo. "Ich bin ihr bester freund. Wahrscheinlich der einzige Mensch auf dieser Welt der nur ein bisschen über Alaska Bescheid weiß." Lachte er. "Aber Carlo,sie hat mir von dir erzählt. Du musst echt wichtig für sie sein. Jetzt mach dir keine Gedanken. Alaska braucht ihre Freiheit und da gehört bei ihr halt auch dazu einfach mal die fliege zu machen." Sagte er einfühlsam.

Und tatsächlich eine Woche später stand Alaska wieder vor der Tür. Carlo und sie hatten sich verabredet um ins Autokino zu gehen. "Wie ist das eigentlich oder wie war es eigentlich so Deutsch zu lernen?"
"Beschissen und schwer. Ich denke und träume immer noch tschechisch. Und mit dem Akzent weiß jeder gleich, das du nicht deutsch bist. Und dann diese Nazis. Ich dachte wir leben im 21. Jahrhundert."
"Kamst du in der Schule gut zurecht damit?"
Sie wich seinem Blick aus und schwieg kurz.
"Ich hatte reines Einser-Zeugnis. Nur Mathe hatte ich eine 3. aber bestimmt auch nur weil der Lehrer mich mochte. Ich hätte da echt eine sechs verdient.Aber ich wollte das auch so. Ich hätte sicher auch eine 1 haben können." Carlo lachte. Sie aßen Ihre Pizza und fuhren los. Sie hileten an einer Ampel, gegenüber von ihnen war ein Puff. "Das ist so ekelhaft. Ich kann echt nicht Verstehen wie Frauen sich an fremde Männer verkaufen können." Sagte Carlo. "Einige Frauen wollen das halt. Sie werden schließlich auch gut bezahlt. Einige Frauen wollen auch Hausfrauen sein, oder andere Professorin an einer Uni. Und das ist okay. Es ist ihr Job und sie können ihn ausführen." Sagte sie. "Da stimme ich dir voll und ganz zu."
Sie saßen im Autokino und der Film war schon bei der Hälfte angelangt, also Carlo bemerkte, das Alaska eingeschlafen war. Vorsichtig startete er das Auto und fuhr zu Bens Wohnung. Ganz vorsichtig nahm er sich im brautstil hoch und trug sie die Treppen hoch. Sie war wirklich erschreckend leicht. Vorallem war sie groß, und wog vielleicht gerade mal so viel wie ein 6 jähriges Kind. Er spürte sogar ihre Knochen beim Tragen. Er dachte nach, Jule hatte auch einmal angedeutet wie dünn Alaska wäre und das es nicht gesund aussähe. Er klingelte. Ben machte die Tür auf und schüttelte lachend den Kopf. Carlo legte sie in ihr Bett. "Carlo?" Flüsterte sie Verschlafen. "Oh Mist, das tut mir echt leid! Blöde Angewohnheit, ich penn immer ein... Hast du mich hierher getragen?" Sagte sie. Carlo lächelte sie sah süß aus, so verschlafen. "Kein Ding. Ja hab ich." Antwortete er. "Wie kitschig." Grinste Alaska. " ich muss noch mit Anuschka raus." Sagte sie . Anuschka war Alaskas Hund,ein schwarzer husky mit blauen Augen. "Kann ich mit kommen?" Fragte Carlo schüchtern. Sie nickte. Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander. Aber es war nicht dieses unangenehme schweigen, es war dieses schweigen, das man einfach genoss. Carlo atmete die warme Abendluft ein. "Stuttgart ist schon schön." Sagte Alaska. "Dann bleib hier. Bitte." Sagte Carlo und schaute ihr tief in die Augen. Sie schüttelte nur den Kopf. "Ach und Carlo?" Sie wurde ganz kleinlaut. "Das mit Ben also..." "Du hättest mich echt vorwarnen können, plötzlich steht der übelste Rapper vor meine Nase." Lacht er. "Ich dachte vielleicht, wenn du Lust hättest könnte man da auch beruflich mal was klären. Du weißt schon feature oder so." Sagte sie leise. "Wow das wäre überkrass!"Rief Carlo. Alaska blieb stehen. Sie sah auf das Graffiti. Sie sagte nichts . "Ist schön." Sagte Carlo und deutete auf das Wandbild. "Ja das ist es. Und sowas ist verboten. Künstelerische Freiheit ist verboten. Freiheit ist verboten. Du kannst nicht wachsen, weil du eingeschränkt wirst. Du wirst verurteilt wenn du was machst was anderen nicht passt . Frauen werden benachteiligt und von Männern vergewaltigt nur weil sie ihr sexuelles Empfinden nicht gezähmt bekommen. Kinder hungern und die anderen Baden in champanga. Es gibt Millionen Gewinne aber Leute die auf der Straße leben. Von den Schulsystem muss ich gar nicht erst anfangen. Wo ist die Freiheit? Albert Camus sagte einmal "The only way to deal with an unfree world is to become so absolutely free that your very existence is an act of rebellion." Sie gingen zurück zur Wohnung. "Wenn du willst kannst du hier pennen." Sagte sie. "Ich will keine Umstände machen." Sagte Carlo. "Machst du nicht. Wein? Ben komm wir machen Wein auf." Rief sie. Und schon kam Ben mit drei Weingläsern in der Hand und freute sich. "Wow, das ist wirklich guter Wein." Sagte er nachdem er ein Schluck trank. Ben nickte. "Der erinnert mich an den von dem Festival in Berlin damals." sagte er nachdenklich und schaute Alaska an. Sie schüttelte lachend den Kopf. "Also Pass auf das war ein richtig schöner Abend, ich wollte die ganze Zeit was von diesem ein Ort erzählen wo ich gespielt habe und ein Kumpel von uns, danny, war so voll und hat jedes Mal wenn ich diesen ortsnamen gesagt habe so angefangen zu lachen. Mit der Zeit hat das echt so genervt und wir dann so 'Alter es reicht zieh mal ab' weil ich das ebend erzählen wollte, naja und dann ist er so abgezogen und kann nach ner Zeit wieder und sag total komisch aus und meinte so ' ja da waren total nette Leute und die haben ein Blech geraucht.' Und Wir so ' ja aber da hast du doch nicht mitgeraucht?' Er so ' ja doch' und Alaska so ' Alter das geht nicht klar das ist halt heroin' die kennt sich ja aus hahaha. Er so oh Trauer und blah, hat sich übergeben und ist dann weggewankt und am nächsten Morgen haben wir in dann in einer Mülltonne gefunden, sein Bändchen abgeschnitten und komplett eingewickelt in Aggroberlin Stickern." Erzählte Benjamin. Alle lachten herzlich. "Ja wir haben schon viel erlebt." Lachte Alaska. "Wilde alte Zeiten also?" Lachte Carlo. "Alt? Eher noch aktuell. Hahaha." Sagte sie lachend. Sie erzählten sich noch viele alte Geschichten, doch Carlo merkte schnell, das Alaska schon deutlich mehr erlebt hatte als er und Benjamin sowieso.

"Hast du die Bücher alle gelesen?" Fragte Carlo Alaska welche sich gerade Zähneputzend an den Türrahmen gelehnt hatte. Sie nickte, ging zurück ins Bad und kam wieder. "Eigentlich bin ich eine richtige Langweilerin. Ich lese zu viele Bücher und sammle Zitate." Sagte sie. "Ich finde keines Wegs das du langweilig bist. Ganz im Gegenteil, du bist der spannendste und interessanteste Mensch, den ich kenne. Ich könnte dir stundenlang zuhören oder dich nur ansehen, und mir würde nie langweilig werden." Sagte Carlo. Sie schaute verlegen auf den Boden und lächelte. "Danke" flüsterte sie. Sowas hatte sie noch nie von jemand anderem gehört. Sie war überwältigt.

Pünktlich zu Tour Start mit Ahzumjot und Rockstah. Und dann ging es es los. Hannover,Münster,Duisburg, München und Koble. Alles lief genial.
Nach dem Konzert im Universum in Stuttgart wurde wild in der Schräglage gefeiert. Diese Erfolge mussten halt gefeiert werden. Carlo ging auf Alaska zu.  "Hey ska alles klar? Komm mit, ich will dir was zeigen." Sagte er. Alaska folgte ihm aus dem Club heraus,ein paar Straßen weiter und dann einen Turm hoch. Oben angekommen hatte man eine unglaubliche Aussicht über Stuttgart. Ein kleines "wow" Entfuhr Alaska. Carlo holte zwei Wein Gläser aus seinem Rucksack und eine Packung Kippen. "Alaska betrachtete den Wein und die Zigaretten. "black devil und guter Wein? Habe ich Geburtstag?" Fragte Alaska lachend. Carlo schüttelte den Kopf uns goss zwei Gläser Wein ein. Sie stießen und schaute eine weile still auf die Stadt. "Carlo?" Fragte Alaska. "mh?" Antwortete Carlo. "Wahrheit oder Pflicht?" Fragte sie. Carlo lachte. "Pflicht."entschied er sich. "küss mich." Sagte Alaska. Carlo wusste nicht wie ihm geschah. Sie meinte das wirklich ernst. Er trat einen Schritt an sie heran nahm ihren zarten Kopf zwischen sein Hände beugte sich langsam zu ihr vor ihrem Lippen berührten sich und der Kuss wurde immer fordernder. In Carlo explodierte alles. Er konnte es gar nicht so richtig fassen. Dann löste Alaska sich. Nahm die Flasche Wein küsste ihn nich einmal kurz und verschwand.

Unknwon (cro ff) Donde viven las historias. Descúbrelo ahora