17.Kapitel

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"Erst als wir die Kirche verließen erwachte ich aus diesem wunderschönen Traum. Denn viele Verwandte und Freunde der Familie stürmten auf uns ein, um uns mit ihren Glückwunschen zu überhäufen. Wir schüttelten unzählige Hände und wurden von vielen Menschen umarmt. Doch irgendwie gelang es uns in die Kutsche zu flüchten.

"Jetzt sind wir endlich verheiratet" flüsterte George und zog mich an sich. In diesem Moment war ich so überwältigt, dass ich beinahe in Tränen ausbrach...

Noch mehr Volk hatte sich am Straßenrand versammelt. Viele rangelten um die besten Plätze und einige warfen uns Blumen entgegen, sodass die Kutsche über einen bunten Teppich rumpelte.

Als wir nach Highclere Castle kamen, war die Dienerschaft bereits wieder eingetroffen. Denn es standen mehrere Pagen vor dem Haus, bereit um bei den Ankommenden Gefährten die Türen zu öffnen und die Gäste ins Haus zu führen.

Für die Feier war das Haus passend zur Kirche mit weißen und roten Rosen geschmückt worden. Überall standen die Vasen voller Blumen und rote Bänder zierten den Treppenaufgang.

George hielt meine Hand fest in seiner, während wir das Haus, gefolgt von unseren Gästen betraten. Doch wir hatten keine Sekunde Zeit um auch nur ein persönliches Wort zu sprechen. Denn wir waren Augenblicklich wieder von Menschen umringt.

Jeder schien mit uns sprechen zu wollen und wir erhielten mehr Geschenke als wir jemals benötigen würden... Und es waren teilweise ziemlich nutzlose Geschenke. Darunter befanden sich Vasen, Schmuck, Gemälde, Bücher und gewisse andere Dinge, die man in seiner Ehe vielleicht einmal benötigen könnte.
"Wir werden diese Dinge niemals brauchen" flüsterte George mir zu während wir Violette eine weitere Vase überreichten. Denn Gott sei Dank hatte sie die Aufgabe übernommen, all die Geschenke auf einem Tisch zu arrangieren.
"Auf Highclere gibt es schon genügend Vasen" murmelte ich und setzte wieder ein strahlendes Lächeln auf.

Das Dinner war hervorragend. Wir hatten beschlossen ein Menü aus unseren Lieblingsessen zusammen zu stellen. Während der Drei Gänge unterhielten wir uns prächtig. Obwohl unsere Eltern sehr schweigsam und in Erinnerungen versunken waren.

"Schau dir Sahra an" flüsterte ich, denn ich hatte beobachtet, wie unsere kleine Schwester mit einem jungen Mann am anderen Ende der Tafel flirtete. Er war der Sohn eines Freundes der Familie und ich muss sagen, dass er gar nicht so schlecht aussah. Doch natürlich war unsere kleine Sahra noch viel zu jung für ihn.

Wir hatten auch einige von Georges Freunden aus dem Krieg eingeladen. Doch sie wirkten alle ein wenig verloren unter den vielen feinen Herrschaften, genauso wie meine Eltern...

Lady Bentley von Highclere Castle Teil IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt