Kapitel 9- Der Kampf mit dem Gewissen

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~Ihr Kopf schwer wie Blei, das Herz durchbrochen und an Fetzen hängend. Die Seele schwört und hofft zu sterben. Sie will etwas fühlen, um ihre Gedankenbisse zu vergessen. War es die richtige Entscheidung gewesen? Triebig wie Ratten zu sein, deren Lust alles besiegt?~

Faith Gedankengut:

"Niemand wird meine Hand halten, wenn ich den Weg durch das Fegefeuer bestreite. Keiner versteht diese verruchte Begierde nach Dominanz und Besitz. Ich werde allein am Tor der Hölle stehen und meinen letzten Leidensweg  bestreiten. Wahrscheinlich habe ich dieses Ende verdient.", verbittert blickte sie in den dunklen Hauch der Nacht hinein und fragte sich, ob es Schicksal war. Hatte der Herr solche Absichten? Ausgerechnet mit ihr? Das einst so brave und volksame Mädchen musste für ihre Fehler bezahlen, sei es in irgendeiner erdenklichen Art und Weise. Am liebsten hätte Faith ein Strick genommen, um ihr Leid zu beenden. Doch ein Selbstmord löste unter keinen Umständen ihre Sehnsucht nach weiteren Spielereien. Sie wusste, dass ihr König sein Spiel perfekt beherrschte. Genauso wie Arrow sein Land regierte, bezwang er jedes Frauenzimmer im ganzen Königreich. Wie viele schon das Bett mit ihm teilten, wollte sich das Mädchen nicht ins Gewissen rufen. Es schmerzte in der Brust, wenn sie daran dachte, dass sie Eine von vielen war. Immerhin wurde dem König nachgesagt schnell gelangweilt von einer weiblichen Person zu sein, umso länger er seine Räumlichkeiten mit der selben Frau bewohnte. In ihr tauchten Zweifel auf, schließlich hatte Faith ihre Jungfräulichkeit an einen Bastard verloren. Kein begehrenswerter Mann würde ein bestohlenes Mädchen heiraten, dies war ihr gewiss. Einzige Hoffnung stellte nur eine Heirat mit dem König dar oder die Mätresse des hohen Tieres zu werden. Wie ungehobelt es klang. Faith, Königin bzw. Gespielin Arrows. Tzz. Niemals! ~

Die lauwarme Nacht legte einen Schleier hauch dünner Nebelschwaden auf das Feld, während Faith ihre Gedanken sammelte. Mit jedem weiteren Schritt kam sie der Erkenntnis nahe, dass ihr Untergang bevorstand. Sie wollte die körperlichen Züchtigungen keinen weiteren Augenblick missen. Faith fühlte Arrows Hand um ihren Hals, wenn sie daran dachte wie er sie bestieg und anzügliche Worte gegen ihr Ohr hauchte. Es schnürrte ihr wortwörtlich die Luftröhre zu! Heiße und kalte Schauer jagten ihren Rücken hinab und verzauberten ihre Haut mit einer Gänsehaut. Wie gerne sich das Mädchen in das königliche Bett wünschte, nur um ihren Peiniger zu spüren. Verdammt! Erneut ertappte Faith sich darin unzüchtige Gedanken zu hegen, obwohl die Kirche es verbat. Sie hatte genug Regeln gebrochen und konnte mit der Schuld keinen Moment länger leben! "Oh lüsterne Fantasien... Ich flehe euch an, hört auf mich herausfordern zu wollen! Ich werde verlieren und ihr siegen...", bettelte sie auf Knien und versteckte das Gesicht hinter den schützenden Händen. Ihr Kopf schmerzte wie wild, ein reines Chaos herrschte darin. Einerseits liebte Faith ihre neu gewonnenen Erfahrungen, allerdings bedeuteten sie gleichzeitig Verachtung, Scham und Zweifel. Bei aller Liebe dieses Risiko war zu hoch! Und doch flehte sie um weitere verachtende Maßnahmen, die ihre Lust antrieben. Eine einzige Zwickmühle. Das teuflische Mädchen in ihrem Körper zwang sie das Bett erneut mit dem Meister des Schmerzes und Vergnügens teilen zu wollen. Wäre nicht ihre Engelsseite gewesen, welche sich der Realität stellte. ~

Zurück im königlichen Schloss began Faith sämtliche Diener und Küchenfrauen zu meiden, insbesondere die Nähe des Königs. Ihr Herz schmerzte bei jedem Gedanken daran, dass ein anderes Mädchen im Zimmer ihres Meisters war. Anstatt dieser hässlichen Pute, sollte sie an ihrer Stelle sein! Verdammt! Wieder machten sich Faith Wünsche bemerkbar, indem ihre Kehle trocken wurde. Wann hörte der Albtraum auf? Sie hätte sich nie dem König hingeben dürfen! Nun saß sie in einer Zwickmühle fest und kam nicht heraus. Gab es überhaupt eine Lösung? War Faith bereit aus den Schlingen der Begierde zu entfliegen, um ihr Glück wiederzufinden? Langsam zerbrach das Mädchen innerlich, jede Sekunde ein Stückchen mehr. Ihr Ausweg schien zwecklos. 

Weakness - Liebschaften des KönigsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora