Kapitel 3 - Gekränkte Seele

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~ Die Seele eines Menschen mag unrein sein, kalt und machtbesessen, dennoch spiegelt sie die Verwundbarkeit jedes einzelnen dar. In der Hoffnung ihren Glanz wiederzufinden, sodass die Höllenboten ihre Klauen einfahren~

Arrow's verwundbare Seite;

Es gab Tage an denen sich der junge König unwohl fühlte, so als sei er aus dem Gleichgewicht der Welt geraten. Nichts ließ sein Gemüt erhellen, selbst das weiche Gefühl einer fremden Haut, konnte den Sinneswandel keineswegs Abhilfe schaffen. Sogar der körperlichen Liebe entsagte er sich mühelos. Auslöser hierfür waren mit Abstand genommen seine Ängste, bodenlose Qualen ohne Versicherung auf vollständige Heilung. Jedes mal schafften sie es ihn zurückzudrängen, aufzuzeigen, dass er kein wahrhaftiger Herrscher sei, sondern einzig und allein für den Spaßgebrauch der höheren Mächte diente. Niemals gehörte Arrow zu der Sorte Mensch, welche an übernatürliche Geschöpfe dachten oder täglich Buße taten und für jede Sünde Ablass bezahlten. Die Kirche? Für Arrow ein hirnrissiger Palast, dessen Existenz  auf eine Lüge aufgebaut wurde. Schon allein der Spott und die angeblichen Schuldner widerten ihn an. In Ausnahmefällen glaubte er an sündhafte Vergehen, selten sogar ans Fegefeuer. Der Teufel existierte nicht, nur bei Krankheit oder lebensgefährlichen Verletzungen. Im Krieg siegte er mit Hilfe seines inneren Teufels, welcher ihn bedingungslose Kraft verschaffte. Eine Ausnahme, in der er an die Götter glaubte. Sonst war er sein eigener Herr, diente nur seinem Zweck. Leben und leben lassen? Warum sollte er an andere Denken? Ihm ging es schlechter.  Seiner Meinung nach hatte er den kostbaren Tropfen des ewigen Lebens verpasst. Bauern und Sklaven lebten zufrieden, in seeliger Ruhe. Sah man von den eigentlichen Ereignissen ab, so würde der König bemerken, dass sein goldener Löffel einige Schandtaten vollbringt. Hetzereien gegenüber angeblichen Hexen, die durch Unschuld auf dem Scheiterhaufen verbrennen und ihm die Gunst des Zorns anpreisen, welche ihn die Pest wünschen. Abergläubisch war er jedoch nicht, im Gegenteil. Ein dreckiges, erfülltes Lächeln zierte meist Arrows kaltes Gesicht. Sterben, pah, nicht zu dieser Zeit. Er verachtete die Krankheiten, glaubte nur an seine innere Imunität. Könige überstanden sämtliche Krankheiten, nur der Krieg beendete ein erfolgreiches Leben. Selbst der Teufel, so war er der Annahme, würde ihn niemals zu sich in die Hölle nehmen. Denn der Ort konnte aus Arrow keinen schlechteren Mann machen. Jedoch gab es ein sensibles Thema, welches seine Seele in Zwei zerriss. Seine Liebe zu Frauen wuchs, die Sucht nach weiteren Opfern stieg. Arrow konnte nicht ohne eine weiche Frauenhaut, er brauchte seine ständige Erfüllung. Doch wie kam es dazu, dass er sich nach Nähe sehnte und sie sich mit Gewalt nahm? 

Ich bitte Euch nun das unten aufgeführte Lied anzuhören. Hier wird Arrow selbst als sprechende Handlungsperson, Ich-Form, seine Vergangenheit erzählen. ]

Meine Mutter saß weinend am angefeuerten Kamin, rings herum standen lauter Dienstmädchen. Einige von ihnen brachten Tee und kleinere Leckerreien aus der Küche mit, welche sie meiner Mama auftischten. Sonst ergriff sie sofort  ein Stück, heute schwieg sie und blieb zurückhaltend. Warum ihre Art auffällig war und mich beeinflusste? Ganz einfach. Sie weinte nie vor den neugierigen Augen der Angestelten, sondern verschwand meist ins Gemach. Nun hatte sie scheinbar nicht mehr die Kraft gehabt, um auf eigenen Beinen stehen und laufen zu können. Ich fühlte mich teilweise  schuldig, denn letzte Nacht wurde mir durch ein starkes Gewitter Angst und Bange, sodass ich ins elterliche Schlafzimmer schlich. Dort bekam ich den Schrecken meines Lebens! Vater hockte über Mutter und keuchte jämmerlich. Ich verstand nicht was genau geschah, umso mehr kam in mir der Drang aufschauen zu müssen. Mutter japste währenddessen nach Luft, zitterte am ganzen Leib. Ich traute mich nicht ihr zu Hilfe zu eilen, da Vater sonst seine Hand erhob und mir eine Backpfeife verpasste. Das Verhältnis zwischen mir und ihm war seit langem angespannt, keine herzliche Beziehung, eher ein abstraktes Selbstbild von eisernen Schwertern. Jeder spielte sich auf, obwohl mein Spiel das minderwertige Puzzle darstellte. Eigentlich hauste ich nur im Schloss, weil Mutter nicht aufgepasst hatte, als ihr die Chance gegeben wurde mich abtreiben zu lassen. Vater nannte mich gerne Abschaum, misslungenes Menschenkind. In seinen Augen sollte ich sterben und Platz für neues Leben machen. Nach meiner schwierigen Geburt konnte Mutter jedoch keine Kinder mehr gebären, war nutzlos für meinen Vater geworden. Er trieb dafür sündiges in fremden Betten. Bis zu diesem Zeitpunkt nannte ich den Akt zärtliches Kuscheln, so wie er es damals mit Mutter getan hatte. In späteren Nächten wendete sich meine Denkweise. Barbarisches Monster, nannte ich ihn. Er verletzte Frauen, schlug sie bis zur völligen Besinnungslosigkeit und schändete dabei deren Körper. Zuerst interessierte es mich nicht, denn Mutter wurde in Frieden gelassen.  Jedoch empfand ich Mitleid mit unseren Dienerinnen, Kammerzofen und Putzmädchen. Was genau in dem Trakt geschah, wo Vater seine Nächte verbracht, wusste ich nicht. Mir war es verboten dort entlang zu gehen. Bei Missachten der Regeln drohte mir meist Prügel, in Form von Schlägen, auspeitschen durch seinen Gürtel. Viele rote Striemen brandten sich auf meiner Haut nieder, manche verwandelten sich zu kleineren Narben. Dies war zur Folge, dass ich Zurückhaltung pflegte. Egal wie sehr mich die Frage interessierte, Ärger konnte ich nicht freiwillig einbüßen. Umso neugieriger wandelte sich mein Blatt, aus Vernunft wurde Unvernunft. Eines Nachts fiel mir das Einschlafen schwer, mein Herz raste vor Aufregung. Innerlich flehte ich danach nicht erwischt zu werden. "Geh kleiner König, niemand wird es herausfinden!", hauchte mir mein Stimmchen im Kopf zu, sodass ich eilig das Bett verließ. Was ich jedoch nicht wissen konnte, dieses Ende würde brennend zu meiner Zukunft gehören. Sozusagen sollte es meinen Lebensstandart verändern. Ob zu einer Verbesserung? Diese Frage konnte ich zu diesem Zeitpunkt keineswegs beantworten. Ich war nur ein kleiner Junge, dessen Phantasie zum Himmel empor flog. Vater stellte mit Sicherheit kein Tyrann dar, egal wie schlecht er mich behandelte. Kindliches Unwissen überspannte sich auf den kleinen geschundeten Körper. Mittlerweile hatte ich einiges an Überwindung gebraucht, um überhaupt zum verbotenen Trakt zu kommen. Normalerweise standen vor ihm zwei Wachen, bewaffnet und mit der Bereitschaft ausgelegt niemanden vorbei zu lassen. Heute passte keiner auf. "Ziemlich ungewöhnlich.", dachte ich mir und versteckte mich zur Not hinter einer alten Rüstung. Man konnte nie vorsichtig genug sein. Minuten vergingen, der Trakt blieb leer. Viel zu still. Alles was ich zu hören bekam, war der heulende Wind. Eine beklemmende Stimmung zog sich den Flur hinab, bis zu einer Zimmertür unter der leichtes Licht hindurch schimmerte. Ich legte mein Ohr an die Tür, hielt mein Atem flach, aus Angst erwischt zu werden. "Bitte bitte Majestät, verschont mich!", hörte ich eine jämmerlich weinende Mädchenstimme sagen. Ohne etwas genaues sehen zu können verspürte ich ihre Furcht, sah sogar vor meinen Augen, wie das Mädchen bettelnd auf dem Boden kniet.  Wut überkam mich, heiß schoss sie durch meine Venen. Ich musste etwas unternehmen! Kaum hatte ich mir diesen Entschluss gesetzt, schon öffnete sich die Tür. Vor mir erstreckte sich ein abscheuliches und zugleich interessantes Bild. Vater griff beherzt zu meinen Händen, raunte unhörbare Worte in meine Richtung, bevor die Tür geschlossen wurde. "Habe ich dir nicht verboten diesen Bereich des Schlosses zu betreten!", keifte er ohne Rücksicht und knallte mir eine flache Hand mitten auf meine rechte Wange. Sie glühlte, tat verdammt weh. Doch vor meinem Vater konnte ich keine Tränen vergießen. Er lernte mir standhaft zu bleiben, Schmerz zu verstecken und hart wie ein aufsteigender Monarch zu werden. Denn ihn sah ich niemals weinen. "Ich...ich.", stammelte ich und versuchte passende Worte zu fassen. "Schweig still! Das ich dich meinen Sohn nennen muss ist Schande genug!", betroffen sank mein Blick zum Boden, ein Zittern überkam meinen Körper. "Sieh dich an, Arrow. Du bist zu weich, strahlst keine Männlichkeit aus. Was soll ich bloß mit dir anstellen?", tief im inneren wusste ich die Antwort. Doch mich gehen zu lassen käme nicht in Betracht. "Vater...", erneut signalisierte er, dass ich still sein soll. "Auch wenn ich Zweifel trage, dass du mein Fleisch und Blut bist, werde ich dir das Leben erklären.", unsicher blickte ich in das alte Gesicht des Mannes, der mir seid Geburt fremd erschien. Nichts identifizierte mich mit ihm, außer das Geschlecht. Teilweise glaubte ich sogar, dass Mutter jemand anderes benutzt hatte, um mich entstehen zu lassen. "Ich kenne das Leben, Vater.", lachend schüttelte der alte Mann den Kopf, zog mich in seine Richtung und befahl mir das Frauenzimmer anzusehen. "Unser Leben ist wie ein aufsteigender Seeadler, bist du stark überlebst du, lässt du dich fallen stirbst du. Verstanden?", nein. Ich konnte nix damit anfangen aber ich wollte es auch nicht verstehen. "Arrow, eine Frau macht uns krank. Wir müssen sie dominieren, zu willenlosen Kreaturen brechen. Schau.", Vater ging auf das gefesselte Mädchen zu, drückte ihr gewaltsam die Beine auseinander und offenbarte ihr Heiligtum. "Es gehört uns, ihr Körper ist unsere Erlösung. Sie brauchen keine Liebe, sie dienen zu unseren Nutzen.", wie er mir diesen Umstand erklärte, bereitete mir Sorge. Warum sollte ich einer Frau weh tun, nur um letztendlich wohlwollen zu genießen? Liebe brauchte doch jeder Mensch? "Desto eher du verstehst, dass wir eine Existenz sichern müssen, umso eher wirst du verstehen.", er ließ die Beine los, ging zu anderen Gebieten über und erzählte mir wichtige Fakten dazu. Zum ersten Mal überkam mich der Wille diese miterlebten Erfahrungen auszuprobieren. Nur heute. "Vergnüg dich mein Sohn, erst dann werde ich dich als ein Teil meines Abbildes akzeptieren.", mit großen Augen betrachtete ich ihn, denn nur die Liebe eines Vaters brauchte mein Leben zum glücklich werden. Daher wurden meine Augen blind, sahen von Recht und Zweifel ab. Ich kannte nur einen Weg, die Liebe zum Vater zu erkämpfen. "Mach mich Stolz.", hauchte er, dann verschwand der alte König. Zurück blieb nur ich und dieses gefesselte Mädchen. In ihren glanzlosen Augen sah ich flehende Versuche meine Erbarmung zu erhalten. Aber dies würde ich ihr nicht gewähren. Egal wie unsicher ich mich fühlte, die Neugier gewann. Ich begann ihre Haut entlang zu fahren, ihre davon ausgehende Sanftheit zu spüren. Sie war blass, hatte blaue Augen und aschbraunes Haar. Wunderschön traf es eher. Ihre Brüste waren von kleiner Statur, fest aber dennoch weich. Noch nie spürte ich jemals die Begierde zu einer wildfremden Person. "Tsch, ich werde dir nicht weh tun.", beruhigte ich das Mädchen. Doch dies war gelogen. Prompt packte ich ihre Schenkel, spreizte sie auseinander und versenkte den Mund an ihrer weiblichen Stelle. Es schmeckte seltsam und zugleich erfüllte es mich mit Freude. Allein ihre japsende Reaktion, das gequälte Stöhnen. Verdammt, mein Vater hatte Recht! Frauen waren dazu gemacht sie zu benutzen und das in jeder erdenklichen Lage. Sie reagierte auf meine Berührungen, wie ein rossendes Pferd. Nur manchmal windete sie sich, sodass ich meinen Griff verstärkte. Lange blieb es jedoch nicht bei dieser Stelle, denn Unterhalb bahnte sich der nächste Druck an. Sexualität hatte ich bis zu diesem Augenblick noch nie erfahren, da ich keinen Bezug hierzu bekam. Umso erstaunlicher war es, dass ich genau wusste welche Schritte ich auszuführen habe. Zuerst zog ich die Kleider aus, entblößte mein Geschlecht und ließ das Weib mit ihren Händen dieses reiben. Bis ich sie rücklings auf das Bett drückte und mit einer gewaltigen Kraft in sie stieß. Ein verräterischer Laut floh von meinen Lippen, der Unterleib bebte. Mein Opfer hingegen wimmerte, geplagt von Schmerzen und Angst. Erst zu diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich diesen Zustand genoss. Ich war der Anführer, sie der gebrauchte Gegenstand. Mein Vater würde Stolz auf mich sein!  ~

Arrows kurzer Ausflug in tiefgründige Gebiete hatte zu Folge, dass seine unbefleckte Seele, die einer schwarzen Aura glich. Denn sein alter Geist tauschte das Benehmen und wurde zu jemand, der er normalerweise nie sein wollte. Letztendlich prägte es ihm, nur weil er die Akzeptanz seines Vaters benötigte, damit sein Herz etwas Liebe spürte. Er war nie ein Abbild dessen, brauchte keine körperlichen Schmerzen verteilen. Im Nachhinein hatte ihm nur ein Ausgleich gefehlt, damit er seiner Machenschaft absieht. Jetzt ist er zu dem geworden, wovor sich jede Frau fürchtet. Ein skrupelloses Schwein, ohne Reue und Liebe. 

Weakness - Liebschaften des KönigsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt