Kapitel 5

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Hier kommt Kapiel 5! Ich widme dieses Kapitel an DressageHorse vielen Dank für die Unterstützung direkt am Anfang :*

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Madisons P.O.V.

Wo war ich? Ich öffnete die Augen und konnte echt nicht zuordnen wo ich war.
Erst als ich vor mir ein Mann in einem Kittel sah, dämmerte mir ein was passierte.
Blake. Und jetzt war ich hier.

"Madison!", das war meine Mum.
"Hey Mum."
"Geht es dir gut?"
Ich setzte mich auf und guckte meine Mum an.
"Ja. Nur etwas Kopfschmerzen. Hast du schon ein Film ausgesucht?", fragte ich lächelnd.
Sie lachte. "Ich hätte dich nicht alleine raus lassen dürfen."
"Mum! Ich bin 17, alt genug. Es war halt nur..." Ich verstummte.
Konnte ich es ihr erzählen? Ich musste es. Aber ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen macht.

"Ich weiß. Ein verrückter Autofahrer der über rot nicht stehen geblieben ist. Glaub mir, wenn ich das überleben würde, würde ich auch erstmal ein Nickerchen machen."
Ich lächelte sie an. Das hat man ihr also erzählt.

"Wer... Wer hat mich nach hier gebracht?", fragte ich.
Mum trat nun zur Seite und dann sah ich ihn.
Er saß die ganze Zeit still da und hatte unserer Konversation gefolgt.
Austin.

"Hey, Madison.", sagte er und lächelte leicht. Aber gleichzeitig schaute er mich auch vielsagend an.
Er hatte mich gewarnt. Und das passierte, weil ich es nicht ernst genommen hab.

"Hey. Ähm, danke."

"Keine Ursache."

Mum vergewisserte sich noch mehr als zehn Mal ob alles okay wäre, und dann ließ sie uns kurz alleine.
Damit wir uns aussprechen.

"Ich dachte du kommst nicht von hier.", sagte Austin sobald die Tür ins Schloss fiel.
"Naja, meine Eltern haben sich getrennt. Und jetzt leben wir hier."
"Okay. Und anscheinend kannst du dich wirklich nicht von Problemen fern halten."
Ich lächelte leicht.
"Danke, dass du wieder da warst. Ich weiß gar nicht, was ich für dich tun könnte."
"Ich aber."

Ich horchte auf.
"Bleib von uns fern." Er setzte wieder diese ernste Miene auf die mir Angst machte.
Und dann stand er auf.

"Tschüss Madison.", sagte er noch bevor er ging.

Als er ging kam meine Mum wieder rein.

"Der ist aber ein netter Kerl.", sagte sie.
"Hmm-hmm.", sagte ich obwohl ich mit meinen Gedanken wo anders war.

Er hatte mir wieder geholfen. Das zweite Mal. Ein drittes Mal würde er es ganz sicher nicht tun.


*

Es war früh am Morgen.
Wenn man in einer Bäckerei und Konditorei arbeitete, muss man schon früh in der Arbeitsstelle sein, damit man die Ware schon vorbereiten konnte.

Ich freute mich auf meinen ersten Arbeitstag hier in London.
Zumal wir meine Chefin auch persönlich kannten.
Mrs Poppy.
Sie war Omas beste Freundin gewesen und somit sind wir schon mit ihr aufgewachsen.
Ihr echter Name ist Wendy Giselle, aber sie hat sich und ihre Konditorei umbenennen lassen.

Und sie hat einen Sohn, David, den wir schon seit der Kindheit kannten.

Ich war froh, dass ich bei ihr arbeiten konnte. Und auch echt aufgeregt.

Ich frühstückte und machte mich dann auf den Weg.

"Madison, Liebes!", rief sie sobald ich im Laden war.
"Mrs Poppy!" Sie fiel mir um die Arme.
Für mich war es immer noch ein Geheimnis wie man früh am Morgen, so fit und motiviert sein konnte wie sie.

Wie führten einen Smalltalk über Dad, Mum, Sam, etc. während sie mir meine Schürze gab und mich rumführte.

"Also deine Mutter hat mir schon gesagt, dass du super backen kannst. Du kannst also gleich anfangen, die Checkliste findest du an der Theke."

"Danke!"

Und so fing mein erster Arbeitstag an. Ich backte was das Zeug ging.
Als der letzte Kunde ging, es war ein Stammkunde, ein alter Herr, der heute auch unbedingt vorbei kommen wollte, war ich echt erschöpft.

Wir räumten noch auf und dann machte ich Feierabend.

Ich ging dann zur Bushalte Stelle, aber fühlte mich irgendwie beobachtet.
Jede zwei Sekunden schaute ich auf die Uhr und habe noch nie auf den Bus so inständig gehofft wie in diesem Moment.

Und dann fiel mir das Ungewöhnliche auf. Es war ein Sportwagen.
Ich kannte mich mit Autos nicht sonderlich gut aus, aber es war Sam, der schon immer von dieser Marke schwärmte.
Ein schwarzer Lamborghini.

Es waren nicht die Scheinwerfer, von denen ich mich beobachtet gefühlt habe (lustig wär's), es war die Person die im Auto saß.
Die Fenster waren zu dunkel um zu erkennen wer es war.
Nur ein Glück, dass ich Blakes Auto schon kannte und zufrieden sein konnte, dass er es nicht war.

Ich wand den Blick ab und zählte die Sekunden bis der Bus kam.

Als ich einen Sitzplatz bekam, atmete ich erstmal tief aus.
Es konnte so nicht weiter gehen. Ich musste Mum davon erzählen, dass ich stetige Angst hier in London hatte.


Ich weiß nicht, ob ich mir das einbildete, aber hier, vor unserem Haus, lauerten mehr Typen herum, als heute morgen. Sie waren mir vorher gar nicht aufgefallen und die Nachbarn konnten es nicht sein, weil wir uns schon bei allen vorgestellt hatten.

Als ich das Tor öffnete, merkte ich, dass sie mich anschauten.
Ich schloss es behutsam und ging dann rein.
Beim Öffnen der Tür merkte ich, dass meine Hand enorm zitterte, so, dass ich Schwierigkeiten hatte den Schlüssel ins Schloss zu stecken.

Ich schloss die Tür hinter mir zu und atmete erstmal tief aus.
Hier war ich sicher.

Und dann nahm ich erst alles wahr, was hier abging.
Es roch himmlisch. Erstmal nach Mittagessen, doch im Backofen musste auch ein Kuchen sein.
Und es war laut.
Mum hatte Gäste.

Wo ich gerade an sie dachte, kam sie zu mir bevor ich richtig rein konnte. Sie war schick gekleidet.

"Ich wurde angenommen!", rief sie glücklich und umarmte mich.
"Herzlichen Glückwunsch, Mum!"
Ich hatte eigentlich nicht gedacht, dass man sie in der Uni in London als Professorin annehmen würde.
Aber anscheinend ist es doch passiert.

"Danke! Das heißt, ich muss morgens doch nicht mehr so lange zur arbeiten fahren, und kann ein neues Leben beginnen!"

Ich freute mich wirklich für sie. Wenigstens hatte eine von uns eine schöne Zukunft vor sich.

"Mach dich schnell hübsch, und dann grüßt du alle Gäste. Sie sind auch Professoren. Zeig dich bitte von der besten Seite."

Ich nickte und eilte schnell in mein Zimmer.
Da war der Haken.
Ich freute mich echt über Mums Arbeitsstellen. Aber sowas war dann der Alltag.
Fremde Menschen grüßen, Smalltalk führen, auf alle Höflichkeits- und Gesprächsregeln achten.

Ich stand lange vor dem Schrank bis ich etwas taugliches fand. Ich kämmte mir die Haare, schminkte mich etwas und ging runter.

Heute würde ich mit vielen Menschen reden, aber mich dennoch einsam fühlen.
Vernachlässigt von meiner Mum.
Ich werde heute die ganze Zeit mich unterhalten, dennoch kann ich nicht darüber reden, was mich wirklich bedrückt.

Und meine Mum werde ich heute gar nicht mehr sehen.
Ich kann ihr nichts von dem erzählen, was passierte.
Ich kann ihr nicht das Glück zerstören und bitten, wieder aus London auszuziehen.
Ich könnte das nicht.

Dangerous Love (in Bearbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt