Kapitel 63

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*Dylans P.O.V.*

Ich war derjenige, der aus London ziehen musste.
Mum konnte ihre Schulden, die wir wegen den McGreenes bekommen haben, nicht standhalten, und wir mussten raus aus London in eine andere Stadt.

Und jetzt wo ich hier war, an meinem Geburtsort, in meiner Heimat, fühlte ich mich total wohl.

Die Stadt ist genau gleich geblieben, nur, dass sie viel schöner ist, da Austin nicht mehr hier wohnt.

Ich schaute mich in der Bar um. Wie vertraut noch alles war.
Die Leute waren nicht die gleichen, aber die Ausstattung dennoch schon.

Und dann schaute ich auf die Frau vor mir.
Clara hieß sie.
Ich wollte sie unbedingt treffen. Denn ihr war ich dankbar, dass ich wieder zurückkehren konnte.
Und ich bewunderte sie. Nicht nur, weil sie attraktiv war. Sondern weil sie Stark war.
Nie konnte es jemand mit Austin aufnehmen, weil er ziemlich gut kämpfen und mit Waffen umgehen konnte.
Und wenn das nicht reichte, hat er bei seinem Vater gebettelt.

Aber diese Frau vor mir hat es mit ihm aufgenommen und gewonnen.
Und wie sie gewonnen hat. Fünf Jahre Haft.
Seine Stellung in seiner Gang ist verloren. Bestimmt löst sie sich auch auf.

"Jetzt kannst du leider nicht sagen, dass du mir dabei geholfen hast.", sagte Clara.

"Nein, das will ich auch gar nicht."

"Typisch. Du bist derart Mann, der sich nicht die Hände schmutzig machen will."

Ich mochte es. Ich mochte es, dass sie so gemein mit mir umging.
Dass sie kein Respekt hatte.
Aber den würde sie sich früher oder später erlernen.

"Und du bist derart Frau, der man nicht trauen kann. Das war richtig asozial. Austin jeden Tag begleiten aber dann alles verpetzen."

Sie zuckte mit den Schultern. "Dann kann man mir halt nicht vertrauen."

Ich lehnte mich zurück und lächelte sie an. "Was hat Austin dir jetzt angetan? Du hast es mir damals auch nicht erzählt."

"Nichts Erzählenswertes."

"Okay, und was kannst du mir dann erzählen?"

"Ich würde gerne wissen, was du hier machst, Dylan."

"Was ich hier mache? Das ist meine Heimat. Ich bin hier aufgewachsen. Und jetzt wo Austin weg ist, kann ich etwas Spaß haben hier."

"Wie Spaß haben?"

"Alte Freunde sehen. Austin im Knast besuchen. Ein bisschen sein Leben schlimmer machen."

"Wie spaßig.", sagte sie sarkastisch.

"Und du? Was machst du überhaupt noch hier?"

Sie zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht. Aber ich werde weg sein und untertauchen bevor Austin wieder raus kommt."

"Wenn er will, wird er dich trotzdem finden. Er hat Connections, weißt du noch?"

"Und was will er dann tun? Mich töten?"

"Im Knast ist es grauenhaft. Da sind die kriminellsten Menschen. Psychopathen. Die Polizei behandelt einen wie Dreck. Er wird seine Familie nicht sehen, eingesperrt sein. Glaub mir, jeder normale Mensch wird sich dafür rächen."

"Okay dann kann er mich töten. Mein Leben ist eh vorbei."

"Warum sagst du das?"
Clara stand auf und zog ihren Mantel an.

"Nicht nur mein Leben ist vorbei, sondern auch das, was wir hier gerade gemacht haben. Ein Date? Aufklärung?" Sie zuckte mit den Schultern. "Ist mir auch egal, es ist beendet."

Dangerous Love (in Bearbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt