Kapitel 50

443 25 8
                                    

"Clara?!", fragte ich. Ich fasste mir an die Stirn. Vielleicht hatte ich ja Fieber und halluziniert nur.

Aber ich war mir ganz sicher, dass vor mir Clara stand.
Sie hatte immer noch dieses freche Grinsen drauf und schaute mich vielsagend an.

"Ja, Austin. Es ist lange her."

"Aber... Wie?!"

"Lass mich doch rein, dann kann ich es dir erklären." Sie wollte an mir vorbei, aber in diesem Moment dachte ich an Madison.
Clara sollte auf keinen Fall rein gehen.

"Geht gerade nicht. Du solltest dich tot sein. Tyler hat..."

"Austin. Jetzt geh mal auf Seite und lass mich rein. Dann erkläre ich dir die ganze Geschichte."

Die ganze Geschichte? Ich versuchte mich an den Tag zu erinnern, an den Caro starb. Beziehungsweise glaubte, dass sie starb.
Aber den Alkohol den ich da konsumiert habe, ließ mich nur noch ein paar Bilder sehen.

Jedoch war ich mir sicher, dass sie auf den Boden lag und Blut um sie herum war.

"Hast du eine neue Freundin, oder nur ein Callgirl?", fragte sie und deutete auf meinen Bademantel.

"Clara hör sofort auf!" Ich trat raus und schloss die Tür hinter mir. "Falls du dich nicht erinnerst. Ich habe für ein ganzes Jahr lang geglaubt, dass du tot bist. Und du kreuzt einfach hier auf und tust so als ob nichts wäre."

"Mein Angebot steht immer noch. Ich erkläre dir was passiert ist, wenn wir irgendwo zusammen hingehen. Nicht hier zwischen Tür und Angel. Und außerdem... hast du mich nicht vermisst?"

Sie trat ein Schritt näher und war gerade in Begriff ihre Arme um meinen Nacken zu legen, aber ich drückte sie von mir weg.

"Du solltest tot sein.", sagte ich nur.

Claras Miene verfinsterte sich. "Das ist nicht die Begrüßung die ich mir von dir erhofft habe."

Ich seufzte. Es war zu viel in diesem Moment.
Eine Person, von der ich dachte sie wäre seit mehr als einem Jahr tot, tauchte vor mir auf.

Das komische war, ich wusste nicht was ich für sie empfand.
Jedenfalls war keine Spur Liebe mehr da, die ich früher für sie verspürte. Ich war eher sauer.

"Hör zu. Es geht gerade nicht."

"Also hast du eine Freundin.", stellte sie skeptisch fest und verschränkte die Arme ineinander.

"Ja."

"Gut dann lerne ich diese B*tch halt kennen."

Sie wollte an mir vorbei, aber dann tat ich etwas was ich nie zu glauben wagte.
Ich schubste sie weg.

"Hey, Austin!", rief sie empört. "Du hast dich aber gewaltig verändert!"

"Jetzt warte. Ich. Dachte. Du. Bist. Tot. Was erwartest du denn von mir?! Dass ich dir in die Arme falle und dich küsse? Dich zu mir nach Hause bringe?!"

"Ja. Das habe ich ehrlich gesagt erwartet." Clara seufzte. "Okay. Ich gebe dir etwas Zeit. Heute Abend um acht Uhr bin ich in der Bar wo wir uns kennengelernt haben. Kommst du nur eine Minute später, rufe ich Blake an."

Sie lächelte. Aber nicht liebenswürdig. Sondern einfach nur amüsiert.

"Bis gleich!", trällerte sie während sie ging.

Ich schaute ihr lange nach. Sogar als sie schon weg fuhr, stand ich wie versteinert da. 

Irgendwann ging ich rein, schloss die Tür hinter mir und lehnte mich gegen die Wand.

Es konnte nicht wahr sein. Sie war es nicht.

"Austin?"

Diese Stimme war mir vertraut. Aber ich konnte sie in dem Moment nicht ernst nehmen und Madison antworten.

Sie kam zu mir, nahm mein Gesicht in ihre Hände und zwang mich sie anzuschauen.

"Wer war vor der Tür?", fragte sie.

Ich konnte nicht antworten. Ich konnte den Namen nicht aussprechen.

"Hey.", sagte sie sanft und lächelte mich leicht an. "Ich hab dich noch nie so bestürzt gesehen. Erzähl mir, wer war es?"

Ich schaute in ihr Gesicht. In das schöne und auch vertraute Gesicht. In diese Augen, die immer strahlten.

"Dylan? Tyler? Dein Vater?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Austin, wer war es dann?"

"C- Clara."

Sie nahm die Hände von mir und ging erschrocken ein Schritt zurück.

"Wie bitte?"

"Ja.", sagte ich diesmal lauter. "Clara stand vor meiner Tür. Ich kann's nicht fassen."

"Was... Wie?"

"Sie ist nie gestorben.", sagte ich eher zu mir selber. "Clara hat gesagt, dass sie mich um 8 in einer Bar sehen möchte."

Madison schaute mich bestürzt an.

Ehrlich gesagt verstand ich sie.
Sowie ich nicht wollte, dass sie mit David alleine war, wollte sie bestimmt nicht, dass ich es mit Clara war.

"Tust du es?"

"Ich will die Wahrheit wissen." Madison seufzte und wand sich von mir ab.

"Hey.", sagte ich dann und berührte sie an ihren Schultern. "Ich liebe dich, Madison, okay?"

"Austin, du hast nicht mit ihr Schluss gemacht. Sie ist "gestorben"."

"Ja, ich weiß was du meinst, aber ich muss wissen was passiert ist. Es wird sehr unangenehm sein, aber wenn du willst kannst du mitkommen."

"Unangenehm? Wir beide sind auf irgendeiner Weise deine Freundin. Und sehen dazu noch gleich aus."

Sie schwieg. "Aber... natürlich musst du wissen, was passiert ist. Und ich möchte nicht dabei sein."

"Okay. Dann wird Oliver mit mir kommen."

Sie nickte. Und ich war ihr unendlich dankbar. Dafür, dass sie nicht schnell eifersüchtig wird. Dafür, dass sie Vertrauen in mir hatte. Und dafür, dass sie die Sache nicht kompliziert machte.
Beziehungsweise nicht komplizierter als sie ohnehin schon ist.

"Madison?"

"Hmm?" Sie schaute auf.

"Ich liebe dich."

__________________________
Hallo allesamt!
Hoffe euch hat es gefallen:)
Liebe Grüße 🌸

Dangerous Love (in Bearbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt