Vampire?

- 19 -

Amelia

Ich blinzelte ein paar mal, um eine klarere Sicht zu bekommen. Das Weiß, was ich bis jetzt gesehen hatte, nahm Farbe an und ich sah Umrisse von einem Wald.

Als ich endlich ordentlich sehen konnte, schaute ich mich in der Umgebung um. Vor mir war tatsächlich ein Wald, hinter mir war eine Klippe.

Ich schaute die Klippe vorsichtig runter. Nichts. Und mit nichts mein ich auch nichts. Wenn man die Klippe runter fallen würde, würde man in Schwärze stürzen. Ich ging etwas von der Klippe weg, denn ich wollte nicht riskieren ins "nichts" zu kippen.

Plötzlich vernahm ich einen krätzigen Schrei. Der Lautstärke zu urteilen, war die Person oder das Tier, dass diesen Ton von sich gegeben hatte, ganz in der Nähe.

Ich rannte auf den Wald zu und versuchte mich so gut wie möglich zu verstecken. Von dort aus sah ich dem Szenario zu:

Als erstes kamen zwei größere Männer. Den roten Augen zu urteilen waren sie, genau wie ich, Vampire. Nach ihnen wurden zwei weitere Personen, von vier anderen, mit gezogen. Sie sahen ziemlich schwach aus, als ob sie gerade zusammen geschlagen worden sind. Da sie mit dem Rücken zu mir standen, konnte ich nicht erkennen wer die beiden zunächt waren.

Nun fing der Mann auch noch an zu reden.

,,Bitte, wir werden es niemandem sagen. Wir haben sie 18 Jahre lang aufgezogen und ihr nie etwas getan. Wir lieben sie. Sie ist unsere Tochter''

Ich erkannte die Stimme. Das hieß, dass dies vor mir meine Eltern sind, die mich 18 Jahre aufgezogen haben, mir laufen beigebracht haben, mich in meiner peinlichen Pubertären Zeit erlebt hatten, mit mir geweint und gelacht und immer für mich da waren.

Mir schossen Tränen in die Augen und ohne nachzudenken lief ich auf sie zu.

,,Was macht ihr da mit meinen Eltern?!''

Alle schauten mich an. Meine Eltern sahen geschockt aus. Sie hatten wohl nicht erwartet, dass ich urplötzlich vor ihnen auftauchen würde.

Ich ging auf meine Eltern zu und wollte sie in die Arme schließen und ihnen sagen, dass alles gut wird, aber kurz bevor ich bei ihnen ankam, landete ich einen Meter weiter weg auf dem kalten, blättrigem Boden.

Ich spürte, wie meine Wange anfing zu schmerzen und sie rot, von dem Handabdruck, wurde, den mir einer dieser Vamire zugefügt hatten.

,,Geh weg, kleine! Wir werden sie jetzt töten und du kannst uns nicht daran hindern. Dies ist Befehl des Königs.''

Der schwarz Haarige sprach mit einem wütenden Ton, aber in ihm lag auch ein wenig trauer. Danach zu urteiln, hatte dieser noch nie jemanden ohne Grund getötet.

,,Schätzchen, geh bitte. Wir möchten nicht das du sowas siehst. Wir werden dich immer lieben, mein Engel.''

,,Nein!''

Aber es war zu spät.

Die Vampire hatten meine Eltern die Klippe runter geworfen. Sie waren weg. Einfach verschlungen von den Tiefen und dieser unendlich scheinenden Schwärze. Ich würde sie niemals wieder sehen. Niemals. Jetzt fing ich ununterbrochen an zu weinen und brach zusammen.

Ich wachte schweiß gebadet auf. Tränen liefen mir über mein Gesicht und ich versuchte Liam mit meiner verschwommenen Sicht zu finden.

,,Liam?''

Keine drei Sekunden später stand er vor mir.

Er sah zu mir runter und musste erst einmal realisieren, dass ich weinte.Sofort schloss er mich in seine beschützerischen Arme und wieder spürte ich diese Wärme und Geborgenheit.

,,Es war nur ein Traum''

Er versuchte mich zu beruhigen, aber irgendwie war ich mir nicht so sicher. Was wenn es nicht nur ein Traum war? Es kam mir alles so Real vor.
Als ob wirklich alles passieren würde.

Am Besten, ich mache mir da nicht zu viele Gedanken darüber.

Liam holte mir ein Glas Wasser und überreichte es mir. Mit wenigen schlucken war es Leer und ich stellte es auf meinen Nachttisch.

Da es immer noch mitten in der Nacht war, wollte ich noch ein wenig weiter schlafen. Aber irgendwie konnte ich es nicht.

Erst als Liam sich neben mich legte und seine Arme um mich schlang, konnte ich wieder einschlafen. Er hatte so eine berruhigende Wirkung auf mich, sodass es schon verboten hätte sein müssen.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Schaut bei Keks98's Geschichte "Hope and Fear" vorbei. Sie ist richtig gut geschrieben und hat eine interessante Handlung.