Kapitel 13

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Am nächsten Tag beschließe ich, mal bei der Gruppe, die am Arbeiten mit den Bauteilen ist, einen Besuch abzustatten. Ich werde mal ein bisschen mit ihnen reden, um somit meinem Ziel, das, was ich Newt gesagt habe, ein bisschen näher zu kommen. Ich muss mit ihnen konkret darüber sprechen, wie das ablaufen könnte und Newt dann auch sagen, dass es klappen wird. Ich erhoffe mir dadurch viel. Eigentlich erhoffe ich mir dadurch, dass er denkt, dass es alles Realität werden kann und er sich noch einmal Gedanken über seine Gefühle macht. Wenn er weiß, dass wir eine Chance haben können, wird er sicherlich noch einmal anders darüber denken und das ist das, was ich erreichen will. Ich will nicht darüber nachdenken müssen, was vielleicht passieren könnte, denn er soll das machen. Er soll mir sagen, was ich zu fühlen haben soll, denn ich kann das nicht. Es ist seine Aufgabe, denn er hat schließlich angefangen, mich zu küssen. Er hätte wissen müssen, dass mich das nicht völlig kalt lässt, es sei denn, er wollte unbedingt, dass ich abblockte. Er ist schuld, dass sich jetzt alles dreht, die Gedanken meinen Kopf fast zum Zerbersten bringen. Ich denke, wie auch anders, an ihn und den Kuss, als ich mich auf den Weg über die grüne Lichtung zu den anderen mache. Ihre Stelle, an der sie arbeiten, liegt nahe am Wald, sodass ich noch ein ganzes Stück laufen muss. Ich blicke in den Himmel und lausche dem Gesang der Vögel. Es ist ein wunderschöner Tag, ein Tag, den ich eigentlich genießen sollte und mich nicht unnötig deprimieren sollte, indem ich ständig an Newt denke. Ich kann es mir leider nicht aussuchen. Und ich frage mich deshalb auch, wie lange ich das wohl noch meinen Freunden vorenthalten kann. Sie werden es sicherlich schnell merken und schon mitbekommen haben, sie sind schließlich auch nicht blind. Ich bin nun bei den anderen angekommen. Ich höre das fröhliche Pfeifen und Gequassel, während sie arbeiten. Sie arbeiten sehr effizient, dennoch mögen sie es, wenn eine lockere Atmosphäre herrscht. Josh erkennt mich als Erster. Ist eigentlich typisch, er sieht alles, was ich mache. Immer, wenn ich irgendwo auftauche, bemerkt er es. „Hey, May, was gibt es denn? Willst du deinem Freund auch mal wieder einen Besuch abstatten? Hast du ja schon lange nicht mehr gemacht", lacht er und tätschelt spielerisch meine Schulter. „Haha, sehr lustig. Ich habe sehr viel zu tun. Und außerdem könntest du mir ja auch mal einen Besuch abstatten, wenn es dir so wichtig ist, mich zu sehen", kontere ich und strecke ihm spielerisch die Zunge raus. „Du verbringst deine Freizeit nur im Wald, da finde ich dich schlecht. Aber hey, sag doch nun, was es gibt." Ich laufe mit ihm zu den anderen, die mich alle mit einem kurzen 'Hallo' oder einem Kopfnicken begrüßen. Ich grüße zurück. Als ich anfange, mit Josh zu reden, drehe ich mich bewusst so hin, dass die anderen mich auch gut verstehen können. „Ihr arbeitet ja gerade an eurer Zeitmaschine und werdet sie auch schon bald fertigstellen. Wenn ihr sie getestet habt, habe ich eine Idee, wie ihr sie mit einer weiteren Erfindung verbinden könnte. Ich habe letzte Nacht einen Traum gehabt, einen Geistesblitz und ich denke mir, dass ihr das auf jeden Fall erfahren wollt." Ich erzähle ihnen allen das, was ich Newt auch erzählt habe. Ich werde dieses mal noch ausführlicher und versuche ihnen klarzumachen, welche Chance wir hier haben. Ich hoffe, dass sie mir folgen können, denn ich bin gerade so in meinem Element, dass ich will, dass sie alles so sehen, wie ich es tue. Ich ernte einige erstaunte Blicke, als hätten sie nicht daran gedacht, dass ich so etwas denken würde. Doch es ist so. Ich hoffe so sehr, dass ihnen meine Idee gefällt und sie es dann auch versuchen, umzusetzen. Falls nicht ... Das will ich gar nicht denken, denn dann wäre jede Chance auf eine gute Zukunft für Newt und mich Geschichte. Das kann ich nicht akzeptieren. Ich muss und werde dafür kämpfen, dass sie meine Idee akzeptieren, denn es ist mir sehr wichtig. Überlebenswichtig, es geht schließlich um Newts Leben. Um das Leben von Sonyas Bruder und dem Jungen, den ich wirklich in mein Herz geschlossen habe. Als ich geendet habe, sage ich erst ein paar Minuten gar nichts, da ich hoffe, dass sich alle ein paar Gedanken über das Gesagte machen. Sie sollen erkennen, dass das ein guter Plan ist und sie mir eigentlich nur zustimmen können. Nach nur etwa einer Minute kommt auch schon die erste Antwort von einem Jungen, dessen Namen ich gerade vergessen habe. Doch ich weiß, dass er ziemlich begabt ist, wenn es um das geht, was sie hier alles zusammenbauen. „May hat recht, dass wir das probieren müssen. Klar, wir sind noch nicht so weit und wir müssen es erst einmal testen, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass es funktionieren wird. Wenn wir uns das entgehen lassen würden, wären wir doch wirklich dumm. Wir können so viel verändern damit. Ich stimme auf jeden Fall für ihre Idee." Es wird von allen beschlossen, dass sie abstimmen werden und dann entscheiden werden, was in Zukunft passieren wird. Während der Abstimmung bin ich total gespannt, ich hoffe so sehr, dass sie sich zu meinen Gunsten entscheiden wird. Und das tut sie auch. Ich muss mich beherrschen, nicht laut loszujubeln, doch Josh klatscht mich ab und wir lächeln uns beide an. Innerlich jubele ich wie sonst noch was. Am liebsten würde ich hier und jetzt auf der Stelle Newt davon berichten, doch das geht schlecht. Und außerdem weiß ich nicht, wie ich mit ihm reden soll, da ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. Na super, wie soll ich ihm die Nachricht denn übermitteln? Wie soll ich denn wieder normal mit ihm reden können?

Angels in paradise [Maze Runner/Newt FF]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora