Kapitel 14

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Ich muss es heute Nathalie anvertrauen. Ich weiß, dass es bald so weit sein wird und wir Newt dann retten können und dann würden sie es sowieso erfahren. Und außerdem habe ich bemerkt, dass sie mich immer so ansieht, als wüsste sie, was mit mir los ist. Sie ahnt etwas, sie weiß zwar noch nicht genau, was los ist, doch lange werde ich es nicht mehr verbergen können. Ich will ja auch gar keine Geheimnisse vor ihr haben, schließlich ist sie meine beste Freundin. Sie kann mir vielleicht helfen, wie ich es Newt sagen kann. Ich habe gestern erfahren, dass es klappt, ich weiß noch nicht, ob er sich irgendwo aufgehalten hat, sodass er es schon mitbekommen hat, doch ich muss es ihm auf jeden Fall sagen. Das ist nur nicht so leicht. Ich setze alle meine Hoffnungen in Nathalie, dass sie mir sicherlich helfen kann und dass dann alles wieder gut wird. Ich habe mich nach dem Mitagessen in den Wald zurückgezogen, an einen gemütlichen Platz, nachdem ich Nathalie einen Zettel überreicht hatte, in dem steht, dass sie mir folgen soll, da ich mit ihr reden muss. Niemand soll mitbekommen, dass ich ihr das sage, denn ich vertraue mich jetzt erst ihr an und das kostet mich schon genug Überwindung. Josh wird es sicherlich auch bald von mir erfahren, aber dabei kann Nathalie mir ja auch helfen. Ich sitze erst etwa zwei Minuten, als ich höre, wie sie hier ankommt, sehe, wie sie nach hinten linst, um sich zu vergewissern, dass ihr wirklich niemand folgt. Sie weiß genau, dass es wichtig ist, macht sich nicht darüber lustig und nimmt es auch wirklich ernst, deshalb ist sie auch meine beste Freundin. Ich kann ihr einfach vertrauen. „Sagst du mir jetzt endlich, was dich bedrückt? Ich will nicht länger zusehen, wie du leidest und mich immer so hilflos ansiehst und mich mit deinem Blick anflehst, dass ich dir helfen soll. Ich will dir helfen, doch ich weiß nicht, was das Problem ist und kann es deshalb nicht. Dann sehe ich, wie du dich distanzierst und dich in den Wald zurückziehst. Ich habe mir schon so oft überlegt, ob ich dir folgen soll, doch ich will dich nicht bedrängen. Ich will, dass du freiwillig zu mir kommst und mir alles erzählst. Ich werde dich auch jetzt nicht drängen, doch ich bitte dich, dass du es mir jetzt sagst. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich, May ..." Ich sehe die Trauer und die Sorge um mich in ihrem Blick. Sie hat Recht, ich muss ihr jetzt und hier die Wahrheit sagen, das hat sie verdient und ich kann es auch nicht länger für mich behalten. „Du weißt doch sicherlich noch, dass wir im Wald waren und ich fast den Wasserfall hinuntergefallen bin, mich dann allerdings irgendetwas aufgehalten hat, wie auch bei der Axt ..." Jetzt erzähle ich ihr einfach alles, so ausführlich wie möglich und versuche dabei nicht so stark zum Ausdruck zu bringen, was Gefühle ich für Newt habe. Das merkt sie wahrscheinlich selbst schon und ich muss es nicht noch extra sagen. Und wenn sie es doch nicht merken sollte, wäre das natürlich auch noch besser. Ich meine, ich muss ihr ja nicht gleich alles sagen. Wenn ich ihr sage, warum ich nicht gleich ganz normal mit ihm sprechen kann, wird sie schon wissen, was mit mir los ist, so gut kennt sie mich schließlich schon. Oh Gott, sie wird mich für verrückt halten, schließlich stehe ich eine Person, die hier nicht einmal wirklich existiert. Ich bin einfach vollkommen bekloppt. Doch wenn ich an die Filme denke, die ich früher immer zusammen mit meinen Freunden gesehen habe, dann muss ich daran denken, dass ich vielleicht doch nicht die Einzige bin. Es wäre schlimmer, wenn er ein Vampir wäre, der mich eigentlich umbringen wollte. Dann wäre ich wesentlich schlechter dran, würde ich mal sagen. Nachdem ich ihr alles ausführlich geschildert habe, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich angefangen habe, Newt den Plan zu schildern, muss ich nun auch so weit sein, ihr von dem Kuss zu erzählen. Ich fange an, zu zittern, während ich langsam in diese Richtung lenke. Ich weiß, dass sie nicht mehr einfach nur zuhören kann, wenn ich das erst einmal erzählt habe, da das schließlich nicht normal ist. Ich versuche es noch einmal, doch es ist so schwer ... „May, kann es sein, dass du mir etwas erzählen willst, doch dich nicht traust ...?", fragt sie mich und sieht mir dabei in die Augen. Der Blick aus ihren blauen Augen durchbohrt mich förmlich, aber trotzdem sehe ich, dass sie viel Mitgefühl in diesen Blick legt und so mir zeigt, dass sie nicht lachen wird und versuchen wird, mir zu helfen, egal, was auch kommt. Dafür danke ich ihr so sehr. „Newt hat mich geküsst, einfach so, nachdem ich ihm verkündet habe, dass wir ihn hier zurückholen können. Ich war so perplex, doch ich habe den Kuss erwidert. Dann hat er sich aber gelöst und gesagt, dass er das nicht kann, da er mein Schutzengel ist und auch nicht wirklich hier ist. Dass das nicht möglich ist. Seit dem fühle ich mich so komisch, ich weiß auch nicht, was mit mir los ist, doch ich muss ständig an ihn denken und frage mich, wie ich mit ihm reden soll, dass der Plan wirklich funktioniert. Ich weiß, dass er das Richtige getan hat, weil das wirklich schwer mit uns wäre, doch ich weiß nicht, warum ich mit dieser richtigen Entscheidung so unzufrieden bin ... So bin ich doch normalerweise gar nicht, was ist denn nur mit mir los, Nathalie?" Ich habe ein bisschen angefangen, zu schniefen und mir laufen ein paar Tränen die Wange hinunter. Nathalie nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich. „May, ich weiß ganz genau, was mit dir los ist und ich weiß, dass du es eigentlich auch weißt. In deinem Unterbewusstsein weißt du genau, was mit dir los ist, doch ich kann es dir auch sagen, wenn du es nicht schaffst, es dir einzugestehen ... du bist verliebt in Newt, du liebst ihn zu sehr, dass der Gedanke, nicht mit ihm zusammen sein zu können, dich auffrisst ..." Wie recht sie doch hat ...

Angels in paradise [Maze Runner/Newt FF]Where stories live. Discover now