Kapitel 18

301 17 0
                                    

„Und du bist ganz sicher, dass du alles unter Kontrolle hast?", werde ich von ein paar der Zweifler gefragt, die natürlich mal wieder nichts besseres zu tun haben, als alles, was ich tue, in Frage zu stellen. Doch was soll ich denn erwarten? Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Ich kann nur froh sein, dass ich Josh an meiner Seite habe und dass bis jetzt alles wie geplant abgelaufen ist und es keinerlei Komplikationen gab. Was würden sie denn erst von sich geben, wenn sich zeigen würde, dass ich einen Fehler gemacht hätte und wir nun alle ein großes Problem hätten? Ich glaube, das will ich gar nicht wissen. Es ist ein total komisches Gefühl, mit einer Zeitmaschine zu reisen. Es ist, wie wenn man durch eine Wand treten würde, durch die alles anfängt, zu kribbeln. Auf gewisse Art und Weise kann man es auch mit einem Flat Trans vergleichen, nur kommt hier noch dieses fantastische Gefühl dazu, dass man fliegt. Es ist, wie wenn man frei ist und am Himmel über der Stadt schweben würde, doch dann sieht man rechts und links um sich farbige Strudel vorbeiziehen, man spürt, wie sie einen nach hinten reißen und wie der Wind durch meine Haare fährt. Es ist wirklich schwierig, das Zeitreisen zu beschreiben, zumal ich zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht einmal wusste, ob es funktionieren würde. Es hätte schließlich auch alles schief laufen können und wir wären weiß wer sonst wo gelandet. Doch hier sind wir nun, mitten in Denver, an einem anderen Zeitpunkt, doch dennoch genau an dem Ort, an dem ich es hoffentlich schaffen werde, Newt aufzulesen und mit uns zu nehmen. Alles ist so ungewohnt, obwohl diese Umgebung mir allzu vertraut ist. Ich fühle mich wieder in der Zeit zurückversetzt, in der es normal war, dass Leute herumliefen, die den Segen genommen hatten. Sie torkelten wie Betrunkene oder wie Menschen, die ein paar Gene eines Zombies hatten, umher. Sie liefen auch gelegentlich mal an Laternen oder rempelten irgendeine Person an, was sie dann aber auch nicht verstanden und sie deshalb einfach weiterliefen. Genauso geht es mir in diesem Moment. Einer dieser Personen, die komplett zugedröhnt ist, rempelt Josh und mich einfach an. Wir beiden gehen einen Schritt nach außen zur Seite und lassen den Mann, der wirklich aussieht, als wenn er nicht bis drei zählen könnte, passieren. „Okay, wir sehen uns alle in der unmittelbaren Umgebung etwas um. Aber geht nicht zu weit weg und seid in einer Stunden wieder hier, damit wir noch besprechen können, wie wir eine Person, die nicht krank ist, wieder mit zu uns schleppen können. Cranks sind hier keine, zum Glück, und ich weiß nicht, ob das Transvice hilft, wenn die Leute den Segen genommen haben. Riskieren wollen wir es lieber nicht. Wenn wir mit dem allem hier fertig sind, dann müssen wir auch darauf achten, rechtzeitig wieder zurück bei den anderen zu sein, damit wir hier nicht feststecken. Und passt auch auf, dass ihr nichts zu Großes verändert, denn das kann im schlechtesten Fall auch Auswirkungen auf die Zeit, die wir bei uns im Paradies haben, haben. Und das will keiner von uns." Josh sagt das so locker, als würde er jeden Tag irgendwelchen Leuten wichtige Aufträge erteilen. Seine Stimme klingt dabei ernst genug, damit die anderen es auch ernst nehmen und er klingt weder zu streng noch zu nett. Die paar anderen, die uns hier hin begleitet haben, machen sich auf den Weg, sagen nichts mehr, da sie alle so interessiert an allem sind. Hier fallen wir nicht auf, denn diese Stadt ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht von Cranks überfallen. In dieser Zeit war ich etwa 5 Jahre alt, ich kann mich noch ein bisschen daran erinnern, doch ich weiß noch, dass alles so aussah, wie es jetzt hier aussieht. Wenn man den Rest der Welt betrachtet, ist das hier das reinste Paradies, denn hier gibt es keine Verrücktgewordenen, keine Wüste und auch keine zerstörten Gebäude. Hier herrscht noch Ordnung und ein geregelter Alltag. Ich habe damals auch noch nicht wirklich verstanden, dass es anders sein soll. Meine Eltern haben versucht, mich so gut es geht, zu beschützen und haben immer umgeschaltet, wenn Bilder von den Katastrophen gezeigt wurden, die es in dieser Welt gibt. Doch sie sind mir natürlich nicht immer verborgen geblieben, was mich noch klarer darüber werden ließ, was ich doch für ein Glück hatte, in dieser Stadt leben zu können. „Wollen wir uns beide einmal ein bisschen umsehen? Die Plätze unserer Kindheit besuchen? Oder willst du lieber allein sein? Das würde ich auch verstehen. Die Sache mit Newt muss dich wirklich sehr mitnehmen und das tut mir wirklich leid." Jetzt, wo Josh es auch wieder erwähnt, wird mir klar, dass es das Beste ist, wenn ich mich ablenke und versuche, etwas über den Ort hier rauszufinden. Im Moment ist das auch das Beste, was ich im Bezug auf die Mission zur Rettung von Newt machen kann. So sehe ich zumindest auch die Plätze wieder, die Josh und mich geprägt haben und an die wir so viele tolle Erinnerungen haben. Ich vermisse diese Zeiten so schrecklich. Ich würde so gerne einfach mal wieder unbeschwert sein, sodass meine einzige Sorge sein würde, ob ich es schaffen würde, meine Mutter zu überreden, damit sie mich noch ein paar Minuten länger spielen lassen würde. Was würde ich doch nur alles dafür geben ...? Wobei, dann wäre all dieses Elend noch vor mir und ich müsste da noch einmal durch und das würde ich nicht noch einmal aushalten. Dafür hat mich das Grauen dieser Zeit zu sehr geprägt. Und ich wüsste dann auch nicht, was ich machen sollte, um Newt zu retten und er würde auf Immer und Ewig tot bleiben und es würde keinen geben, der ihm helfen würde. Er würde ein Schutzengel sein, der niemanden haben würde, den er beschützen konnte. Nein, das, was wir hier tun, ist gut. Wir sind die einzige Hoffnung der Menschheit. Ohne uns würde bald es keine Menschen mehr geben ...

Angels in paradise [Maze Runner/Newt FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt