Kapitel 24

294 18 0
                                    

Ein greller Lichtblitz durchzuckt den Himmel und alles um mich herum. Ich stolpere ein paar Meter nach hinten, da mich die Kraft des Transvices mit einer solch enormen Kraft trifft, dass ich es fast nicht schaffe, das Gleichgewicht zu halten. Ich schwanke, wie wenn ich betrunken wäre und schaffe es gerade so, dass ich nicht umkippe. Ich halte das Transvice umklammert, als wäre es mein Anker, der mir dabei helfen würde, nicht unterzugehen. Ich halte den Strahl in Richtung Newt, kann allerdings nichts mehr sehen, aufgrund des grellen Lichts. Ich hoffe, dass es ihm gut geht und er in der Sekunde, in der der Strahl ihn getroffen hat, nicht zu große Schmerzen hatte, denn das wollte ich ihm auf jeden Fall ersparen. Ein Gefühl des Glücks und der Erschöpfung durchströmt mich, als ich endlich wieder geradeaus sehen kann. Es ist wirklich geschehen, an dem Punkt, an dem Newt gerade noch stand, befinden sich nur noch ein paar kleine Rauchwolken, die darauf hinweisen, dass sich an diesem Fleck vor wenigen Sekunden noch eine Person befunden hat. Die jetzt verschwunden ist, in millionen kleinste Partikel zerlegt wurde, die sich jetzt alle in meinem Transvice befinden. Es ist kaum zu glauben, dass sie wirklich alle da drin sind und ich will es auch gar nicht glauben. Auf der anderen Seite heißt das, dass ich es endlich geschafft habe und ich jetzt nur noch zu den anderen muss und wir dann in unserer Zeit dafür sorgen können, dass Newt wieder auftaucht. Dass sich dann das Zeitfenster schließt und er hoffentlich alle Gedanken und Erinnerungen erhält, die er hier als Schutzengel gehabt hat. Ich hoffe so sehr, dass er sich erinnern wird, dass er weiß, dass ich ihm all das ermöglicht habe, da ich ihn liebe. Dass ich für ihn immer nur das Beste wollte und ich jetzt einfach total erleichtert bin, dass er nicht stirbt und ein langes Leben bei uns in Sicherheit hat. Wenn er sich nicht erinnern würde, dann hätte ich all das, was ich mit Newt habe, all das, was für mich so viel zählt, aufgeben, doch egal, wie sehr es mich zerstören wird, es ist wert, dass Newt lebt. Er hat ein Recht auf so ein Leben in Sicherheit. Ich bin nicht egoistisch und zerstöre ihm sein Leben, nur damit ich seine Zuneigung erfahre. So bin ich nicht. Ich wische mir die Tränen aus dem Augenwinkel, von denen ich bis jetzt gar nicht bemerkt habe, dass sie überhaupt da sind. Ich muss zurück zu den anderen. Ich darf mir nicht zu viel Gedanken machen, muss noch immer stets auf der Hut sein, da sich hier überall Cranks befinden, die gegen mich kämpfen wollen oder auf mich losgehen könnten. Ich schlucke und ducke mich am Ende der Straße an die Hauswand. Ich blicke in die abzweigende Straße, die Straße, die mich wieder zu den anderen und dem Flat Trans führt. Unsere Zeit müsste eigentlich auch bald abgelaufen sein und so muss ich schnell sein und dennoch aufpassen, dass ich vorsichtig genug bin. Selbst, da es jetzt das zweite Mal ist, dass ich zwischen all den Cranks vorbeilaufe, ist es auch nicht besser. Der Gestank des Todes und der Verwesung ist trotzdem nicht besser zu ertragen und ich würde mir am liebsten mein T-Shirt vor die Nase halten, doch das traue ich mich nicht, da ich Angst habe, das Transvice sonst nicht fest genug festzuhalten. Es beeinhaltet schließlich alles Wichtige. Newt und wenn ich ihn verlieren sollte, wäre alles umsonst gewesen. Mein Schutzengel Newt würde mir das nie verzeihen und ich mir auch nicht. Dann wäre er für immer und ewig in diesem Transvice eingesperrt, es sei denn, jemand würde es betätigen und dann wäre sein Schicksal wieder, dass er ein Crank wäre. Er wäre dann zwar in dieser Sekunde vom Brand geheilt, doch das heißt noch lange nicht, dass er immun ist. Er würde sich innerhalb kürzester Zeit wieder anstecken und all das noch einmal durchmachen müssen. Nein, daran darf ich nicht denken. Ich stolpere einfach nur noch vorwärts. Ich laufe über Leichen, tote Cranks, die vom Brand vollends zerfressen wurden und trete auf Hände, die sich nach meinen Beinen ausstrecken, um daran zu ziehen. Ich versuche unter Tränen all das Leid hier auszublenden. Versuche auszublenden, mit was ich von einigen Cranks beschmissen werde. Es sieht so aus, als würden sie Keulen essen, die von Tieren stammen. Ich weiß aber, dass dies nicht der Fall ist, es sind Menschen, die sie essen und die sie jetzt nach mir werfen. Mir ist einfach nur so übel, ich kann das nicht aushalten, nicht mehr länger, sonst werde ich auch noch verrückt. Egal, ob ich mit dem Brand infiziert bin oder nicht, ich werde komplett durchdrehen und dagegen kann ich gar nichts machen. Endlich kommen die anderen in Reichweite. Ich kann die Umrisse von Josh und Nathalie ausmachen und ich glaube, ich bin noch nie so glücklich gewesen, sie zu sehen. Ich kann jetzt erst wieder richtig atmen, da ich weiß, dass all das hier gleich ein Ende haben wird. Sie sind nur noch ein paar Meter entfernt und sie scheinen alles wohl unter Kontrolle zu haben. Zum Glück, ich wüsste nicht, was ich ohne sie gemacht hätte. Ich stolpere die letzten Meter nur noch und spüre nur, wie Nathalie mich stützt, sodass ich nicht auf den Boden falle. „Bitte, lass uns einfach von hier verschwinden, ich halte es hier keine Sekunde länger mehr aus." Ich sehe Josh an und sehe, dass er sich einen Kommentar verkneift. Ich bin sicher, dass er sagen wollte 'Es ist ja schließlich deine Idee gewesen, genau hier herzukommen.' Er sagt allerdings nur: „Alles klar, alle sind wieder hier und wir können gehen. Ich halte es hier auch nicht mehr länger aus. May, du gehst als Erstes und ich bilde die Nachhut." Voller Dank lächle ich ihn an, während ich den Flat Trans betrete. Jetzt kann alles nur besser werden.

Angels in paradise [Maze Runner/Newt FF]Where stories live. Discover now