Clothes

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Ich zuckte zusammen, als ich hörte wie hinter mir die Küchentür aufgerissen wurde und wollte bereits meinen Kopf drehen, doch mein vor mir zog mich vom Sessel hoch und ging, mein Handgelenk festhaltend, mit mir in eine andere Richtung zu einer Wendeltreppe.
Er machte eine Tür auf und zog mich hinter sich mit in den Raum dahinter.
Die Tür schloss sich wieder und mein Handgelenk wurde losgelassen.
Ich drehte es ein paar mal.

Im Raum war es dunkel.
Nur der schwache Lichtschimmer eines Computers war zu sehen.
Das Licht wurde angeschaltet und ich ließ meinen Blick durch den Raum wandern.
Ich hatte noch nie zuvor soviel Computer und Laptops in einem Raum gesehen.
Die Wände waren mit aufwendigen Grafittis besprüht und in der hintersten Ecke lag eine Matratze.

"Ziemlich cool die Wände oder? War ich selber." ich erschrack als ich jemanden an mir vorbei laufen hörte und er mich mit sich zog um mir die Wände genauer zu zeigen.
"Sie hat noch Zeit genug die Wände zu mustern, komm zum wesentlichen zurück." wird er ermahnt und zog mich mit sich zurück zu dem angeschalteten Computer.
Er setzte sich und Namjoon sich auf den Stuhl neben ihn.

Während ich noch stehen blieb um die Wandwerke begeistert zu bestaunen hörte ich ein tippen aus der anderen Richtung.
"Das haben wir's" meinte der eine und fing an aufzuzählen: "Theresa Amblony.
17 Jahre.
Geboren am 15. Mai 1999.
Einzelkind.
Besucht die 11. Klasse an der Manhattan Highschool.
Ein Fehltag unentschuldigt."
hastig drehte ich mich zu den beiden jungen Männern hin und sah sie entgeistert an.
"Böses Mädchen. Kann doch nicht einfach die Schule schwänzen." kommentierte der neben Namjoon leise lachend und innerlich schob ich Panik.

Ich musste wieder zur Schule gehen.
Ich konnte, nur weil diese Typen der Meinung waren mich für sich zu beanspruchen, nicht einfach mit der Schule aufhören!
"Durchschnittlicher Zeugnisdurchschnitt 1.6.
Hauptrolle im Sommertheaterspiel in der zehnten Klasse.
Musikalisch sehr talentiert.
Spielt Klavier und Gitarre.
Kann singen.
Sportlich wie der durchschnittliche Amerikaner." fuhr er einfach fort.

Er hatte sich mit ein paar Tipps in meine Schulakte gehackt.
Nur ich und meine Lehrer kannten ihren Inhalt und sie war für jeden unzugänglich, da man ein besonderes Passwort besitzen musste um auf sie zugreifen zu können.
"Schulserver sind langweilig, die sind zu einfach zu knacken.
Wenn du willst kann ich dir gleich auch noch die Arbeiten und Prüfungen samt Lösung kopieren." der messerwerfer Typ sah mich breit grinsend an und ich musste ein paar mal blinzeln.

"Jetzt reiß dich zusammen J-Hope." grummelte Namjoon und stöberte weiter am Computer herum.
"Ne saubere Strafakte, du bist nicht mal vorbestraft, nicht mal nen Mord an ner Fliege hast du begannen." bemerkte Namjoon leise lachend und scrollte weiter.
"Das wird sich bald ändern aber gewaltig." kicherte der den Namjoon J-Hope nannte und grinste verstörend.
"Das wird sich noch zeigen." kommentierte Namjoon trocken und drehte sich zu mir.
"Schreib sie für die jetzige Woche als Krank ein." wies Namjoon J-Hope an, der nickte und seinen Auftrag sofort ausführte.

"Das könnt ihr nich machen!" protestierte ich laut stark und wurde mit einem Ruck von Namjoon gegen die Wand gedrückt.
Ich sah ihn ernst an.
"Und ob wir das können." wies er mich zurecht und sein Blick wurde finsterer.
"Du wirst wieder in die Schule können, aber nicht alleine.
Einer von uns wird mit dir gehen." erklärte er mir und ließ wieder von mir ab.
"Behalt den Blick bei, wenn dich jemand so anpackt. Du könntest ihn damit erstmal einschüchtern, aber da du nicht ganz sportlich bist muss dir da nachgeholfen werden." meinte Namjoon noch nachdenklich.

"Krank gemeldet wegen plötzlicher Magen Darm Grippe." verkündet J-Hope von seinem Platz aus.
"Klingt glaubwürdig." kommentiert Namjoon seine Arbeit zufrieden.
"Wie spät?" will er noch wissen.
"Kurz vor neun." antwortete der andere sofort.

Das konnte unmöglich sein.
Ich bin doch vor nicht mal drei Stunden wach geworden.
Hatte ich wirklich so lange geschlafen?
Was auch immer mir dieser Prince gegeben hatte, es hielt lange an und verfiehl seine Wirkung nicht.
Apropos.
Was hat Namjoon eigentlich mit ihm angestellt?Obwohl insgeheim wollte ich das doch lieber nicht wissen.

"Hast du mich verstanden?" wurde ich auf meinen Gedanken gerissen und sah verwirrt um mich.
Ich hörte Namjoon auf lachen und sah zu ihm.
"Eigentlich wiederhole ich mich ungern.
Ich gebe dir gleich was anderes zum anziehen, dann gehst du Duschen und kommst in die Küche runter, aber beeil dich gefälligst." er setzte sich sofort in Bewegung und ich eilte ihm nach.
Hastig verließ er den Raum und ging in ein anderes Zimmer rein.
Es war wesentlich moderner und heller eingerichtet und hatte sogar ein Bett.

Die Wände waren strahlend weiß und an der Wand stand ein gigantisches schwarzes Boxspringbett mit weißem Bett bezug.
Das Zimmer hatte, wie die anderen, nicht ein Fenster aber dafür viele LED Leuchtketten.
Namjoon schaute sich um und schloss die Tür wieder.
Er steuerte sofort den gigantischen Schiebetürenschrank an und öffnete ihn.
Klamotten flogen nur so aus dem Schrank.
Die Sachen gehörten definitiv keiner Frau, das viel auf.

"Such dir was raus, ich versuch das mit den Klamotten für dich so schnell wie nur möglich zu klären." wies er mich an und ich kramte in dem Stapel nach etwas anziehbarem.
Ich fand schließlich eine schwarze Hose, sie war an den Knien aufgerissen, dazu suchte ich mir einen Gürtel.
Mit einem Ruck zog ich eine Jacke heraus.
Sie hatte den Schnitt einer Collegejacke, sah vom Motiv aber ganz anders aus und hatte einen völlig anderen Stoff.
Die Ärmel waren cremefarbend und der Brust- und Rückenbreicht wurde von schwarzen Palmen geziert, die sich auf einem orangenen Farbverlauf befanden.
Dazu suchte ich mir noch ein schwarzes T-Shirt heraus und wendete mich dann von dem Klamottenstapel ab.

Namjoon war grade dabei in einem der Sideboards herumzuwühlen.
"Ich weiß nicht ob es dir passt oder du sowas überhaupt trägst, aber unter den Sachen wird es keiner sehen und somit auch keinen interessieren."
Er wendete dem Sideboard den Rücken zu hielt mir einen knallroten Tanga mit dazu passendem spitzen-BH hin und augenblicklich wurde ich genau so rot.
"By the way. Das ist nicht mein Zimmer, falls du das von mir denken solltest." meinte er trocken und kramte weiter in der Schublade herum.
"Das hat Jimin alles mal von irgendwelchen Frauen mitgehen lassen, ein Wunder dass er dich noch nicht angepackt hat." erzählte er mir emotionslos ich wusste nicht mal welcher von den anderen Jimin hieß. Was ich noch wusste war, das es einen Taehyung und einen Jungkook gab, der auch höchstwahrscheinlich JK war.

Wie konnte der denn bitte so unbeirrt und trocken in Frauenunterwäsche herum kramen, die nicht mal in seinem Zimmer lag.
Ein weiteres Mal hielt er mir etwas hin, was schon wesentlich besser Aussah.
Es war einfach nur simple schwarze Unterwäsche.
Keine Spitze, kein Push-up und kein Tanga.
Ich nickte und er warf mir beides hin.
"Keine Angst das ist gewaschen." meinte Namjoon als ich beides fing und nochmal musterte.
Er schob die Schublade zu und eilte zu der Zimmertür um den Raum mit mir wieder zu verlassen.

Ich ging durch die mir aufgehaltene Tür und wurde von ihm weiter im einen dunkleren Bereich der Halle geführt.
Wieder wurde eine Tür geöffnet und das Licht angeschaltet.
Vor mir befand sich ein gigantisches Badezimmer.
Es war unglaublich was sie mit dieser alten und baufällig wirkenden Lagerhalle gemacht hatten
"Wie eine Dusche funktioniert weißt du ja." und mit diesen Worten ließ mich Namjoon im Bad zurück.

Gangs Bride Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt