37. Kapitel

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Als ich von dem treffen mit Alex wieder nach Hause kam, versuchte ich mich an meinen Eltern möglichst leise vorbei zu schleichen -so wie man sich eben an Menschen vorbei schlich, die einen nicht sehen sollten-, da sie nicht mein von Tränen überschüttetes Gesicht sehen sollten. Noch ein "ernstes Gespräch" bekam ich heute nicht mehr auf die Reihe.

Alex hatte darauf bestanden, mich noch nach Hause zu begleiten, auch wenn wir kein Wort miteinander gesprochen hatte. Keine Ahnung, wie es jetzt weiter ging.

Ich schlich ins Badezimmer und wagte einen Blick in den Spiegel. Bei dem Anblick wurde mir fast schon schlecht; rote Wangen, geschwollene Augen und natürlich vollkommen verlaufenes Make-up waren nicht wirklich das Schönheitsideal in der heutigen Gesellschaft. Ich drückte meine Hand vor meinen Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Anschließend versuchte ich wieder normal zu Atmen und beschloss, eine heiße Dusche zu nehmen. Ich wickelte ich mir ein Handtuch um und ging in mein Zimmer, um mir etwas bequemes anzuziehen.

Es war mittlerweile schon 8.00 Uhr und aus einem mir unerklärlichen Grund war ich schon jetzt extrem müde. Ich legte mich auf mein Bett und meinen Kopf auf meine Arme. Ich schloss kurz die Augen und bevor ich mich versah, war ich auch schon eingeschlafen.

-

Plötzlich hörte ich, wie jemand meinen Namen flüsterte. Ich murrte einmal verschlafen und drehte mich auf die andere Seite, so dass die Person -falls ich sie mir nicht nur eingebildet hatte- nun nur meinen Rücken zu Gesicht bekam.

"Kate, wach auf!". Die Person packte leicht meinen Oberarm und rüttelte daran, bis es mich wie eiskaltes Wasser überkam und die Augen schlagartig öffnete, als ich die Stimme identifiziert hatte.

"Was machst du hier Jeff?", fragte ich verschlafen und rieb mir einmal mit zwei Fingern über meine Augenlieder, "Wie spät ist es? Und wie bist du hier rein gekommen?"

Jeff kratzte sich verlegen am Hinterkopf -typisch Jungs-, bevor zu einer Antwort ansetzte: "Eure Hintertür war noch offen und ich dachte wir könnten jetzt reden."

Da er meine zweite Frage ignoriert hatte, griff ich nach meinem Handy und schaute nach der Uhrzeit. 23:24 Uhr. War das sein Ernst?


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