48. Kapitel

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"Du bist gestern Abend in meinem Auto eingeschlafen. Ich dachte es wäre vielleicht von Vorteil für dich, wenn deine Eltern dich nicht in diesem Zustand sehen würden. Ich hoffe das war okay."

Ich hatte meine Eltern bis eben komplett vergessen. Ich musste ihnen sofort eine Nachricht schreiben.

"Wo ist mein Handy? Ich muss meinen Eltern schreiben."

"Oh", Alex kratzte sich -wie immer in schwierigen Situationen- am Hinterkopf, "ich hab es wohl in der Küche liegen gelassen. Warte, ich hol's dir."

Noch bevor ich etwas anderes sagen konnte, sprang er auf und lief in die Küche. Als er wieder vor mir stand, zögerte er kurz. "Ich hab deinen Eltern von deinem Handy aus geschrieben, du wärst schon um acht Uhr zu Riley gefahren, wegen eines Schulprojekts und Riley habe ich direkt danach auch Bescheid gegeben, dass sie dich für den Fall deckt. In meinem Namen natürlich. "

Ich starrte ihn an und musste seine Worte erst wirken lassen. Der Alkohol machte mir noch immer zu schaffen.

"Tut mir leid, ich hätte nicht einfach so an dein Handy gehen sollen, stimmt's?"

"Nein, das ist es nicht.", antwortete ich, "Der Alkohol macht mir noch immer etwas zu schaffen. Beziehungsweise seine Auswirkung."

Spätestens jetzt hätte ich eine blöde, gewollt witzige Bemerkung in Richtung meines Alkoholkonsums erwartet, doch Alex sagte nichts und reichte mir stattdessen nun mein Handy.

"Ich bin mir nicht sicher, ob Riley mich decken wird, wir haben uns letzte Nacht ziemlich gestritten."

"Ich bin mir sicher, das wird sie. So ein Streit bedeutet ja nicht immer gleich das Ende der Welt." Er hatte ja keine Ahnung.  "Lass uns erstmal frühstücken.", fügte er noch schnell hinzu, um von dem Streit abzulenken. Er wollte gerade erneut in die Küche laufen als ihn aufhielt.

"Alex."

"Ja?" Die Überraschung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er machte auf dem Absatz kehrt und kam zu mir.

"Das mit deiner Mutter tut mir leid."

"Du kannst nichts dafür, nur der Krebs konnte es."

"Trotzdem." Wieso war er nicht sauer auf mich?

"Alles gut.", beruhigte er mich, "lass uns jetzt frühstücken." Er reichte mir seine Hand als Stütze und sofort legte ich meine in seine.

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