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Taehyung

Ich habe mir bereits vorgestellt, wie diese Begrüssung wohl ausfallen wird. Vermutlich eine Frau, mittleren Alters, die Jungkook ähnlich sieht und besorgt wissen will, warum er schon da ist.

Genau so habe ich mir das vorgestellt.

Eigentlich.

Vor mir steht jetzt ein Mann mittleren Alters und eigentlich wäre das auch gar nicht so komisch. Eigentlich.

Das einzige, was erschreckend ist, ist, dass er nicht vor mir steht sondern sitzt. In einem Rollstuhl.

"Jungkook?", fragt er nun verwirrt, "Was ist los? Warum bist du nicht in der Schule?" Mein Blick löst sich von seinen Beinen und den Rädern des Rollstuhls und stattdessen starre ich Jungkook an, der leise flüstert: "Ich fühle mich nicht so gut..." Sein Vater nickt langsam und rollt dann etwas nach hinten, um uns Platz zu lassen einzutreten. 

"Und du bist?", fragt er, als Jungkook die Wohnung betritt, jedoch ich draussen stehen bleibe. "Kim Taehyung", stelle ich mich vor und verbeuge mich, "Ich hab Jungkook hergebracht." Er schenkt mir ein sichtlich erschöpftes Lächeln. "Komm rein. Er freut sich bestimmt über ein wenig Gesellschaft. Ich muss gleich los", fordert er mich auf.

Mit einem leisen "Danke"betrete ich die Wohnung. "Ruh dich aus, in Ordnung, Kooks?", fragt der Mann und zieht sich dabei seine Jacke an. Der Schwarzhaarige nickt und sieht mich beinahe genervt  an. "Komm mit", weist er mich an und zeigt mir ziemlich deutlich, dass er mich nicht hier haben möchte.

Trotzdem folge ich ihm durch die saubere, kleine Wohnung in ein weiteres Zimmer. Kaum betrete ich es, schliesst Jungkook die Tür, läuft zu seinem Bett und beginnt, wie heute morgen bei der Krankenschwester, sein Schulhemd aufzuknöpfen. Er ignoriert mich vollkommen, während er langsam Knopf um Knopf öffnet.

Ich beisse mir auf die Lippe und verfolge die Aktion gebannt. Ich wusste nicht, dass es so heiss aussehen kann, wenn ein Junge sich das Hemd aufknöpft. Er scheint gar nicht zu bemerken, wie lasziv und beinahe quälend er sich dem Hemd entledigt. Als es endlich offen ist, habe ich einen guten Ausblick auf seinen verletzten Oberkörper. Ich hasse mich für den Gedanken, doch obwohl er voll von blauen Flecken ist, sieht er unglaublich attraktiv aus. Ein leichtes Sixpack ist zu sehen, seine blasse Haut sieht unglaublich schön aus und bildet einen sexy Kontrast mit seinen schwarzen Haaren. 

Ich schlucke leer und sehe weg. Ich höre, wie er den Schrank öffnet und dabei kalt sagt: "Du willst wissen, warum mein Vater im Rollstuhl sitzt, nicht wahr?"

Eigentlich will ich mehr, dass dieser zierliche, attraktive Körper unter meinem liegt und diese Lippen ein sündhaftes Stöhnen nach dem anderen verlassen...

"Ich will nicht taktlos sein", erwidere ich ruhig, selbst wenn meine Gedanken in eine ganz andere Richtung verlaufen. Er lacht abschätzig auf. "Praktisch alles an dir schreit danach, es zu wissen", murmelt er. 

"Du musst es mir nicht erzählen", antworte ich mit neutraler Stimme und sehe, wie er sich das Hemd gänzlich von den Schultern streift, um sich dann ein bequemeres Shirt anzuziehen. Er sollte mir eher erzählen, wie er so unschuldig sein kann, aber trotzdem so verdammt sexy. Ausserdem schreit wohl mehr alles in mir danach, diesen Körper zu berühren, zu erfahren, wie seine Lippen schmecken und zu hören, wie er meinen Namen stöhnt.

Ich hole tief Luft und räuspere mich etwas. Ich sollte aufhören, diese Vorstellungen zu haben, sonst kriege ich noch einen Ständer und das ist hier dann wohl keine gute Idee. 

"Hatte ich auch nicht vor." Seine Stimme klingt abweisend und harsch. Seine Worte tun aber viel mehr weh. Ich sehe auf, schaue ihm dabei zu, wie er sich auf das Bett legt.

Verdammt, er soll damit aufhören! Sein Blick bohrt sich in meinen. "Geh einfach, Taehyung", murmelt er leise. Ich seufze tief. "Gib mir wenigstens seine Nummer. Damit ich nachfragen kann, wie es dir geht", verlange ich. Er verdreht die Augen.

"Wenn du dann abhaust", erwidert er und ich nicke ergeben. Der Jüngere zieht sein Handy aus seiner Tasche und ich tue es ihm gleich, bevor ich einen neuen Kontakt öffne und die Zahlen, die er mir diktiert eintippe.

"Danke, Jungkook."

"Verpiss dich endlich", zischt er abweisend. Ich verdrehe die Augen. Wie kann man nur so stur sein?! "Gute Besserung", murmle ich abwesend und verlasse das Zimmer dann, wie von ihm gewünscht. Im Eingangsflur ziehe ich mir meine Schuhe wieder an und verschwinde aus dem Wohnblock

Er lebt nicht weit von mir Zuhause entfernt, wie ich feststelle. Keine fünf Minuten, um genau zu sein. Meine Eltern sind glücklicherweise nicht zuhause, denn wenn sie da wären, wären sie wohl ausgerastet, weil ich wieder schwänze. Aber ehrlich gesagt, kann ich jetzt nicht mehr die Motivation dazu aufbringen, in die Schule zu gehen. Nicht nach dieser Abfuhr von Jungkook. Ganz ehrlich, kratzt es gehörig an meinem Ego, dass ich von einer Person ständig abgewiesen werde. Das ist neu für mich.

Aber Jungkook ist auch total speziell und nicht wie der Rest.

Erschöpft lasse ich mich rücklings auf mein Bett fallen und versuche, den Jungen aus meinem Kopf zu kriegen, doch ich scheitere kläglich. Immer wieder schleicht er sich in meine Gedanken und schlussendlich sehe ich wieder vor mir, wie er sich erst im Krankenzimmer, dann bei sich zuhause, völlig unwissend und doch so unglaublich sexy das Hemd geöffnet und ausgezogen hat.

Die Szene spielt sich immer wieder in meinem Kopf ab und ich spüre, wie das Blut in meine südlichere Region läuft. 

Fuck, das ist nicht wahr, oder?! Gott, der Kerl macht mich fertig und ich kenne ihn kaum eine Woche lang! 

Ich schliesse die Augen und lasse meine Hand ohne  gross darüber nachzudenken in meine Hose wandern, woraufhin ich schliesslich meiner Fantasie  freien Lauf lasse.

Und meine Fantasie besteht diesmal nur aus einem gewissen, schwarzhaarigen Jungen...

Stripper [Vkook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt