fake innocence ; yoonmin

°6 ~ Die freizügige Sportstunde

Jimin

Von wegen erholsamer Schlaf. Ohne Yoongi entgingen mir echt die meisten Stunden schlaf. Ich weiß immer noch nicht was er mir angetan hatte, aber ohne ihn an meiner Seite fühlte ich mich echt machtlos. Ich rangelte mich hin und her und fand keine Position die meinen Vorzügen entsprach. Ich legte mich flach auf mein Bett und stöhnte genervt. Ich fragte mich wie es Yoongi wohl gerade ging, schließlich war es eine der ersten Nächte die wir nicht zusammen verbrachten. Das hört sich total komisch an. "Nächte zusammen verbringen.." Wir kannten uns erst knapp zwei Wochen und er war schon mein täglicher Schlafgast. Ich hatte ihn im ersten Moment in mein Herz geschlossen als er mich vor Minkyung beschützt hatte. Wie ein Bodyguard eben. Warscheinlich hatte ich mich schon mittlerweile an den Schutz gewöhnt und konnte nicht ohne leben. Genauso wie ein Drogenabhängiger der im Entzug ist. Er würde alles tun damit die Sache seiner Begierde wieder zu ihm fand. Ich überlegte ob ich Yoongi wieder mit meinen Gedanken rufen konnte, wie er es mir weiß gemacht hatte, aber ich wusste nicht wie ich anfangen sollte.

"Yoongi bitte komm her.", flüsterte ich leise zu mir selbst.

Ich lies meine Augen geschlossen und erwartete das wenn ich sie aufmachen würde, er vor mir stehen würde. Ich luckte mit einem halb offenen Auge in mein Zimmer, sah aber niemanden. Vielleicht musste ich noch mehr bitten.

"Ich wünsche mir das du bitte vorbeikommst Yoongi.", flüsterte ich wieder zu mir mit zugekniffenen Augen.

Ich öffnete sie wieder und sah niemanden. Langsam wurde mir es zu blöd. Vielleicht war ich zu doof um jemanden zu mir zu beschwören. Ich setzte mir meine Brille auf und guckte auf die Uhr und sah das es gerade 5:00 uhr geworden war. Dann hatte ich den Einfall meine zu heute fälligen Hausaufgaben neu zu machen. Ich fischte das Blatt was ich vor längerer Zeit beschmutzt hatte, aus meiner Tasche. Das Blatt, das ich den Abend vor Yoongis erscheinen bekritzelt hatte.

"Min Yoongi, Min Yoongi, Min Yoongi.", ich las immer nur die Namen nicht den wesentlichen Text den ich geschrieben hatte.

Plötzlich kam ein leichter Windhauch von hinten und ich drehte mich erschreckt um. Doch da war niemand.

Ich versuchte mich auf meine Hausaufgabe zu konzentrieren und nicht die Min Yoongis mit abzuschreiben. Nach einiger Zeit war ich endlich fertig und schmiss das Min Yoongi Blatt in meinen Papierkorb. Ich betrachtete stolz meine Hausaufgabe, die nicht von Min Yoongis bedeckt war. So konnte ich auch die Hausaufgabe guten Gewissens abgeben. Ich packte sie ordentlich in meine Tasche und schaute wieder zur Uhr auf. 06:03 zeigte sie. Das hies, das ich mich jetzt auch fertig machen konnte. Ich machte mein Fenster sperrenweit auf und atmete die jetzt schon warme aber erfrischende Luft ein. Ich erkundigte mich im Internet nach dem heutigem Wetter und staunte nicht schlecht. 30°Celsius. Ich atmete tief aus. Heute war wohl eine Sommerschuluniform angesagt. Dennoch hatte ich heute auch Sport und konnte dann endlich mein neues Top einweihen. Dieses Top war so ziemlich das Freizügigste was ich hatte, zu dem Zweck das mich endlich jemand beachtete. Ich packte meine Sachen und zog mir meine Uniform, wettergerecht an. Wusch mich und stylte meine Haare zur Seite. Dann machte ich wie gewohnt Frühstück für alle. Ich nahm mir noch zwei Äpfel für Yoongi und mich mit, bis ich dann zum Bus los ging. Endlich konnte ich wieder mit dem früheren Bus fahren. Ich stieg fröhlich ein, bis ich eine bekannte Gestalt sah. Yoongi. Halb liegend lässig in Uniform mit tiefschwarzer Sonnenbrille. Es war schon komisch für mich ihm mal nicht in seine Augen zu gucken. Ich setzte mich kurzer Hand neben ihn hin und lächelte ihn unschuldig an.

"Jimin. Was willst du?", fragte er mich kalt.

"Yoongi. Erstmal Guten Morgen! Ich wusste gar nicht das du den frühen Bus genommen hast! Wieso trägst du überhaupt eine Sonnenbrille? Hier drin scheint keine Sonne.", mit beendung des Satzes wollte ich Yoongi behutsam die Brille abnehmen, worauf er erprupt meine Hand wegschlug.