°28 ~ Der folgenschwere Verlust

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Es hätte ein wunderbarer Abend werden können. Jimin und ich kuschelnd auf dem Sofa eingeschlafen. Der Fernseher strahlt weiter. Es wird ohne Decke kalt, aber wir haben unsere Körperwärme. Einfach friedlich und schön anzuschauen. Wäre da nicht ein Hacken gewesen.

3rd person

Jimin merkte gar nicht was ihm wiederfahren war. Er schien immer noch zu denken, dass er in Yoongis Armen seinen sehr erholenden Schlaf gehalten hatte. Doch dem so war's nicht. Langsam öffnete er seine Augen und wollte grad zu einem "Guten Morgen Yoongs!" ausholen, bevor er dieses jedoch schaffte, fiel er sehr elegant vom Sofa runter und wurde erstmal wachgerüttelt.

"Wie was?", flüsterte Jimin während er sich vor Schock über den Kopf strich.

Sein lieber Yoongs war nirgendwo zu erblicken. Bestimmt war er schon früher aufgewacht und wollte sich aus den tödlichen Krallen seines Geliebten reißen um aufs stille Örtchen zu gehen. Jedoch erkannte Jimin nach weiterer Zeit, dass Yoongi nirgendwo in der Wohnung aufzufinden war.

"Was plant er denn jetzt schonwieder?", fragte sich Jimin.

Natürlich ging Jimin erstmal von allen harmlosen Dingen aus. Vielleicht war Yoongi Brötchen holen oder kaufte irgendetwas anderes zu Jimins Vergnügen ein. Jedoch wurden diese ganzen Gedanken zerschmettert als Jimin die verwüstete Küche erblickte. Eindeutige Kampfspuren, war jemand heute Nacht eingebrochen? Gestohlen sah nichts aus. Nach wenigen Schritten erblickte Jimin Blut und ein dazugehöriges Messer. Dieses stammte wohl aus dem Messerblock der auf dem Tresen stand. Jimin wurde immer schlechter und konnte es kaum aushalten. Zudem rach es auf einmal nach Tod in dem Zimmer. Jimin konnte nicht mehr und brach zusammen. Was wenn das Blut von Yoongi stammte? Was wenn seine Leiche kurz bevor Jimin aufgewacht war, weggetragen wurde? Nein Nein Nein das durfte nicht sein. Yoongi war ein starker Kerl, den bringt jemand nicht so leicht um, oder? Jimin trat wieder näher an die vermeidliche Tatwaffe. Er roch verschiedenes Blut mindestens fünf verschiedene Gerüche. Also wenn es doch so viele gewesen sind, dann kann es doch sein das Yoongi etwas zugestoßen ist. Jimin versuchte nicht einen so verheerenden Gedanken zu behalten, jedoch kletterte er immer wieder hoch. Am Weinen war er schon ohne Frage, jedoch schlurtze er lauter und lauter und knallte mit seinem Körper gegen den Tresen, neben dem die Blutspuren waren. Er saß dort zusammengekauert und gebrochen. Er denkt nur noch daran, dass er Yoongi nicht mehr lebend sehen wird und von ihm keine Haarspitze zu sehen mehr bekommt. Apropos Haarspitze, fasste sich der Brillenträger an die Haare und zog eine Strähne zu sich vor sein Auge und betrachtete sie. Yoongi hatte ihm noch nicht die Haare nachgefärbt und wir es auch nicht tun können. Daraufhin brach Jimin noch ein weiteres Mal mehr zusammen.

Nach zwei Stunden lag er jetzt auf dem Boden, er war eingeschlafen. Insgeheim hoffte er aufzuwachen und das alles nur ein böser Traum gewesen war. Wenn nicht hoffte er nie wieder aufzuwachen, so konnte er für immer in einem schönen Traum mit Yoongi zu verharren. Jedoch musste er sobald erkennen, dass seine Träume und Wünsche nicht in Erfüllung gehen würden. Er öffnete langsam die Augen und der Geruch des Bluts und der Anblick des Kampfes ließen ihn direkt wieder zittern. Langsam stand er wieder auf und zog sich etwas zum Rausgehen an. Er wusch sich schnell und machte sich dann auf den Weg nach draußen, raus aus diesem stickigen Tatort, den er nicht mehr sein Zuhause nennen wollte. Ein Ort den er aus seinem Kopf verbannen wollte. Nur weg wollte er weit weg, wo ihn keiner hören, sehen oder weinen hören würde.

Yoongi

Ächzend lag ich auf dem Boden eines Ortes den ich hasste, meine Luft musste ich mir gut aufteilen, wer weiß wie lange ich wieder die Luft anhalten musste. Gut hatten sie mich auch nicht transportiert, mein Körper war gewundet und geschürft. Mir machte das nichts, da mich sowieso schon jede Einbildung, ich würde es hier lebend heraus schaffen, erloschen war. Der kahle Boden unter mir versprach nichts Gutes. Alles war dunkel und ich wusste nicht in welchem Raum ich war. Ich hörte Leute reden, wahrscheinlich die "tollen" Wachen die auf mich aufpassen sollten, die dachten wohl ich wäre immer noch ohnmächtig. Gut für mich. Langsam versuchte ich unauffällig meinen Kopf zu drehen und die Richtung der beiden zu schauen. Viel konnte ich mich nicht bewegen, sonst würde sie ja was merken. Jedoch war es für meine Gedanken schon zu spät als mich der eine Mann am Rücken packte und hoch zog.

"Du dachtest wohl du wärst eine kleine, unauffällige Maus, tja du bist eher ein großer, lauter Elefant.", spottete der Wachmann der mich hielt.

Ich verdrehte genervt die Augen und ärgerte mich über meinen Misserfolg.

"Na los auf die Beine, da wartet jemand auf dich.", forderte mich die andere Wache auf.

Ich stöhnte vor Schmerz. Ich hatte niemals gesagt, dass ich nach den Strapazen wieder laufen konnte. Langsam Schritt für Schritt, was den Wachen zu langsam war, stapfte ich durch die altbekannten Gänge und Flure des großen Hauses. Ich versuchte ein bisschen zu verschnaufen, da mir echt zwischendurch die Luft wegblieb, jedoch hatte ich keine Chance irgendwie vernünftig Luft zu holen ohne, dass meine Rippen schmerzten. Die Zeit zog sich hin und die Wachen wurden langsam sehr ungeduldig.

"Wenn du auch nur einen ticken langsamer wirst, spieß ich dich auf!", schrie er mich von der Seite an.

Ich reagierte gar nicht und schaute nur geradeaus.

"Ich glaube das möchte er nicht.", atmete ich leicht aus.

Wir liefen weiter und weiter bis ich die Tür sah durch die ich gehen musste. Mein Verdammnis. Doch bevor wir diese erreichten stoppte ich kurz und machte die beiden Wachen kurzerhand unschädlich. Ich schnappte mir das Schwert was an der Wand hing und stach es dem einen direkt ins Herz, den anderen schlug ich an die Wand und rammte ihm sein Schwert in seine Kehle und lies ihn dort verweilen.

Langsam klatschend lief er auf mich zu. Mit dem dreckigen Grinsen wie ich es in Erinnerung hatte. Ich hasste ihn. Was er mir alles vorgemacht hatte. Mich leiden sah und mich auslachte ohne mit der Wimper zu zucken. Das war er. Der der mir kiloweise Salz in meine Wunden streute und mich am liebsten auf schlimmste Weise verrecken sehen wollte. Aber mich davor natürlich noch wie ein Haustier, Sklave und Nutztier behandeln wollte.

"Na, na Yoongi du sollst meine Gedanken nicht immer lesen. Habe ich dir da nicht verboten?", erhob sich die krächzende Stimme des Mannes der jetzt vor mir stand.

Alles was ich grade erwähnt hatte, hatte ich mir nicht ausgedacht, da alles waren die Gedanken des abscheulichen Wesens gewesen.

"Schön dich wiederzusehen!", grinste ich so falsch, dass sich die Balken bogen.

Wer vor mir stand?

Ein alter Bekannter.


fake innocence ; yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt