°13 ~ Die anschleichende Reue

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Jimin

Erst später am Tag wurde mir klar das Yoongi zu Unrecht so schlecht bewertet wurde. Er konnte ja wirklich nichts dafür, dass er so viel wusste. Auch wenn sich das bescheuert anhört. Ich weiß ja, dass er so viel weiß. Was mich immer noch verstörte, aber weiter kümmerte ich mich nicht darum. Yoongi bat mich heute Abend zu ihm zu kommen, ich hoffe einfach das sich nicht wieder an mich ranmacht und versucht Top zu sein. Dieses Mal fuhr ich Bus, da ich nicht mit dem Auto meiner Mutter fahren durfte weder konnte und der Weg zu Fuß mich gefühlt 12 Stunden laufen ließ. Langsam aber sicher fuhr ich von Station zu Station, blickte aus dem Fenster und beobachte alle Lebewesen die sich rund um mich herum bewegten. Da ich gut eine Viertelstunde zu Yoongi fuhr, schloss ich meine Augen und hörte nur auf das Geräusch des Buses und den Ansagen der Anlage. Mein Atem wurde regelmäßiger und langsam knickte ich weg, auch wenn ich nicht vor hatte zu schlafen.

Langsam verblendete ich die Ansagen und Geräusche und fiel in ein Nickerchen. Ich hatte kein Zeitgefühl mehr und lies mich einfach fahren. Als plötzlich etwas heftig gegen meine Scheibe klopfte, schrag ich auf. Ich schaute mit kleinen Augen auf und sah das Yoongi dort stand und mich verärgert sowie verspottend ansah. Mit Tempo stieg ich aus dem Bus aus, der wieder kurz davor war weiter zu fahren. Auf dem Erdboden angekommen, wurde ich direkt von einer starken Hand mit gezogen. Diese zog mich über Meter mit sich und stoppte schließlich vor dem mir bekannten Arpartmentkomplex. In diesen gingen wir rein und fuhren den für mich bereits bekannten Weg hoch zu Yoongis Apartment. Er schloss auf und wir traten ein. Die Atmosphäre seiner Behausung hatte sich kein Stück verändert. Immer noch kalt und dunkel. Ich setzte mich aus Reflex auf sein Sofa und lehnte mich zurück.

"Du sollst nicht wieder pennen, das ist dir klar oder?", fauchte eine drohende, eisige Stimme, die nur Yoongis sein konnte.

"Ja ja.", antwortete ich darauf genervt, weil ich wusste, dass ich in dieser Position wieder einschlafen würde.

Ich setzte mich trotzig wieder auf und wartete auf Yoongi, der sich wenig später neben mich setzte. Er ließ seine Hand schonwieder über meinen Oberschenkel streifen, als wüsste er, dass mich das anmachte.

"Warum bin ich hier?", fragte ich schließlich abrupt, da ich nicht ohne Grund zu ihm gefahren war.

"Weißt du Jimin, ich wollte mich entschuldigen. Ich hätte so tun sollen als hätte ich mein Wissen gelernt und Karteikarten benutzen sollen. Ich weiß wie sehr du es hasst, schlechter als 3 zu fallen.", antwortete er wissend.

"Hmm... Woher weißt du, dass ich es nicht mag tiefer als 3 zu fallen?", fragte ich leicht irritiert nach.

"Hast du es mir nicht erzählt?"

"Nein."

"Hast du es gedacht?"

"Ja."

"Du hast .. hast du etwa meine Gedanken gelesen, ohne Scherz?"

"Ohne Scherz."

Ich fing an unruhig auf meinem Platz hin und her zu rutschen. Wie kann das sein? Ich meine am Anfang konnte man mir aus dem Gesicht lesen was ich dachte, aber meine richtigen Gedanken? Wie geht sowas? Yoongis Griff an meinem Oberschenkel verstärkte sich und ich wusste schon, dass er Druckstellen hinterlassen würde. Dieser Griff war genauso unmenschlich wie seine Gedankenleserei oder seine Augen die verfärben konnten. Yoongi war kein gewöhnlicher Sterblicher. Bestimmt noch nicht einmal ein Sterblicher. Ein Wesen.

"Ein Wesen?", platzte Yoongi heraus.

"Wie beschreibst du mich?", fügte er hinzu.

Es wurde mir alles noch ungeheurer als vorher. Er wusste was ich gerade gedacht hatte und sprach mich auch noch direkt darauf an. Ich kann nicht mehr, das ist zu surreal.

fake innocence ; yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt