Kapitel 8

1.3K 31 6
                                    

Ich kann es nicht fassen.
Ich hätte fast mit Jacob geschlafen.
Ich bin so froh, dass ich kurz davor doch abgewiesen habe.
Ich habe mich in Jacob verliebt, deshalb ist es mir ernst mit ihm. Mit ihm würde ich es nur aus Liebe und nicht aus Spaß tun wollen. Deshalb habe ich ja auch abgewiesen.
Aber als er dann meinte, er mache so etwas normalerweise eh nicht mit Jungs, hat es mich wirklich hart getroffen.

Am Morgen stehe ich vor Jacob auf. Er liegt in seinem Bett, also dem neben meinem, mit dem Rücken zu mir.
Er sieht so aus als würde er noch schlafen.
Ich blicke plötzlich auf seinen nackten Hintern. Erschrecken schaue ich schnell wieder weg.
"Warum hat er seine Boxershort ausgezogen?"
Eigentlich müsste mir dieser Anblick doch gefallen. Ein so heißer Typ, auf den ich auch noch total stehe, liegt komplett ausgezogen in meinem Zimmer. Doch so einer bin ich nicht.
Ich verlasse schnell das Zimmer und gehe ins Bad, um zu duschen.

Ich drehe die Dusche auf, doch es läuft kein Wasser, ich gehe ein Stockwerk tiefer und schaue mir die Duschen da an.
Sie gehen auch nicht.
In einer Dusche sitzt plötzlich mein Vater und montiert mit irgendwelchem Werkzeug an der Leitung herum.
"Was tust du da?", frage ich ihn verwundert.
"Ich habe bemerkt, dass in manchen Bädern hier unten kein Wasser läuft", antwortet er mir, während er in seinem Werkzeugkasten herumwühlt.
"Aber jetzt funktioniert oben im Bad das Wasser auch nicht mehr!"
"Du meinst da fließt jetzt auch kein Wasser mehr?"
"Ja!"
Er fasst sich an den Kopf und denkt nach. Er steht auf und fasst sich erneut an den Kopf, aber dieses mal, weil er ihn sich am Duschkopf gestoßen hat.
"Wo soll ich denn jetzt duschen gehen?"
"Draußen beim Sportplatz?"
"Da draußen ist ein Sportplatz?", dieses Dorf scheint ja wirklich cooler zu sein, als ich immer dachte.
"Ja, eigentlich ist er für alle frei zugänglich, aber da ist gerade niemand, also kannst du in der Umkleide duschen."
Ich hasse Gemeinschaftsduschen.
Da starrt dich jeder so komisch an, nur weil ihr zusammen nackt in einem Raum seid. Oder zumindest kommt es mir immer so vor.
Egal, wenn jetzt niemand da ist, ist es ja kein Problem.
Mein Vater erklärt mir den Weg und ich fahre mit meinem Fahrrad und einem Rucksack mit Duschgel und Handtüchern los.
Es dauert nicht einmal fünf Minuten und da steht tatsächlich ein Sportplatz und das beste: Es steht kein einziges Haus in der Nähe. Hier kann man wirklich seine Ruhe haben, wenn gerade nicht noch andere hier laufen oder Fußball spielen.
Der Sportplatz hier hat sogar Footballtore.
Ich stelle mein Fahrrad vor dem Eingang zu den Kabinen ab und betrete die Jungskabine.
Weiter hinten sind auch schon die Duschen.
Ich stelle mich unter einen der Duschköpfe und lasse das warme Wasser über meinen nackten Körper laufen.
Es tut so gut, mal wieder warm zu duschen, das letzte mal war vor drei Tagen. Ich seife mich ein und wasche mich, dann schließe ich meine Augen und genieße noch ein wenig das warme Wasser.
Nach wenigen Minuten höre ich plötzlich ein Fahrrad bremsen.
Schnell drehe ich den Hahn zu, schnappe mir mein Handtuch und binde es mir um die Hüfte.
Jacob kommt reingelaufen.
"Hey, dein Vater hat mir gesagt, dass du hier bist", begrüßt er mich, als er in der Gemeinschaftsdusche steht.
Er zieht sein Oberteil aus und anschließend auch seine Hose und seine frische Boxershort.
Zum ersten mal sehe ich sein Gehänge nicht nur durch seine Unterwäsche hindurch. Es ist wirklich ries-
"An was denke ich da bloß schon wieder", ich muss mich wirklich zusammenreißen. Doch Jacob hat bereits bemerkt, dass ich ihm was weggeguckt habe.
Er läuft an mir vorbei, lächelt mich kurz an und duscht dann.
Manchmal weiß ich wirklich nicht ob dieser Junge es ernst meint, oder ob er bloß Spaß macht.
Ich muss wissen, was er von mir denkt und weshalb er das alles macht, also spreche ich ihn noch hier in der Dusche an.
"Ich habe das Gefühl du versuchst mich anzumachen, aber meinst es gleichzeitig nicht ernst!"
"Gefällt es dir nicht?", er grinst mich mit seinen weißen Zähnen an.
Ich umgehe diese Frage.
"Du weißt ja nicht einmal ob ich überhaupt auf Jungs stehe!"
"Du hast Recht, aber ich habe das Gefühl du hast Interesse an ihnen."
"Und du Jacob? Hast du nur Interesse an Jungs oder stehst du auch auf Jungs?", frage ich ihn ernst.
"Normalerweise weder noch, aber bei dir ist es anders!"
Was soll das denn jetzt heißen? Bevor ich ihn das Fragen kann zieht er mich zu sich unter den Wasserstrahl.
Unsere Münder stehen sich wieder nah, unsere nackten Körper berühren sich bereits und sein Penis liegt an meinem, der allerdings vom Handtuch bedeckt ist.
Es ist mir unangenehm und ich rücke mit meinem Unterkörper etwas weiter weg von seinem weg.
Er schaut mir tief in die Augen. Kurz blinzelt er auf meine Lippen, dann schaut er mir wieder in die Augen.
Ich kann meinen Blick von seinem nicht mehr abwenden.
"Du wolltest das gestern nicht, weil du Angst hattest, dass ich dich ausnutze. Nicht wahr?", flüstert er mir leise entgegen.
Woher weiß er das?
Dann blickt er ein letztes Mal auf meine Lippen, bevor er seine Augen schließt und seine Lippen vorsichtig auf meine drückt.
Er küsst mich.
Er küsst mich wirklich.
Liebt er mich doch?
Während wir uns küssen läuft das Wasser immer noch über unsere Köpfe und auch über unsere aneinander gepressten Lippen.
Mein Handtuch saugt sich derweil immer mehr mit diesem Wasser voll und wird schließlich so schwer, dass es sich von meiner Hüfte löst und auf den Boden klatscht.
Im nächsten Moment spüre ich Jacobs Hand an der Stelle, an der eben noch das Handtuch war.
Ich reiße meine Augen für einen Moment auf, doch seine sind noch immer geschlossen und er küsst mich weiterhin leidenschaftlich.
Dieses Mal muss es ihm ernst sein. Ich schließe wieder meine Augen und lasse ihn an mir rumspielen.

1000 Wörter
6.023 Wörter insg.

bxb | The Lodge - Neues Leben! | (abg.) Where stories live. Discover now