Kapitel 13

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Ich bin gerade auf dem Weg, mich mit dem Jungen aus dem Tabakwarenladen zu treffen.

Doch was ist bis zu diesem Zeitpunkt noch alles geschehen?
Mein Vater hat Herr von Keller einfach rausgeschmissen, nach dem sie sich lang genug gestritten hatten.
Herr von Keller konnte uns so wie so nicht leiden, aber jetzt wird er alles dafür tun, uns unser Geschäft zu ruinieren. Das waren zumindest seine letzten Worte, bevor mein Vater ihm die Tür vor der Nase zugeknallt hat.
Jacob musste sich daraufhin natürlich gleich um seinen Vater kümmern, wie ein Diener. Als ob die sich sowas nicht leisten könnten.
Aber wozu, wenn man doch seinen Sohn ausnutzen kann.
Jacobs Schwester heißt anscheinend Sophie, wenn ich das in dem Durcheinander, der dann plötzlich entstanden war richtig verstanden habe.
Ich will keine falschen, voreiligen Schlüsse ziehen, aber sie sah mir sehr danach aus, als ob sie Depressionen hätte und sie passte einfach nicht in das Bild. Sie schien unschuldig und brav. Obwohl ich das auch von Jacob dachte und jetzt weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich noch von ihm denken soll.
Danach ist noch ein wenig Zeit vergangen und dann hat mich der Junge angerufen.
Ich hätte ihn endlich nach seinem Namen fragen können.
Ich werde es tun, sobald ich ihn sehe!

Ein leichter Wind bläst mir entgegen und wirbelt ein paar Blätter auf. Es scheint kühl zu werden und ich habe keinen Pulli dabei.
Ich laufe einen Feldweg entlang, links und rechts jeweils eine Straße von Bäumen. Sie sind alle im selben Abstand zueinander gepflanzt. Es sieht wunderschön aus.
Und immer mal steht eine Bank am Rand des Weges.
Nach einer Weile kann ich auf einer Bank in der Ferne jemanden sitzen sehen.
Das muss er sein!
Ich laufe ein wenig schneller auf ihn zu und er ist es.
"Hey", begrüßt er mich und winkt mir zu, dann rückt er ein wenig zur Seite und ich setze mich zu ihm.
"Wie heißt du eigentlich?", endlich stelle ich ihm diese Frage.
"David".
"Deivid", wiederhole ich langsam.
Er lacht. "Genau, so spricht man es aus. Und wie heißt du?"
"Ich? Achso, mein Name ist Tim".
"Schön kurz, gefällt mir".
Erneut bläst ein Wind auf und ich bekomme eine Gänsehaut.
"Dir ist wohl kalt", David hat es bemerkt.
Er zieht seine Jacke aus und legt sie mir über.
"Ich glaube nicht, dass die so warm hält", sagt er dann und nimmt sie mir wieder weg. Er zieht nun seinen Pulli aus und ich kann für einen Moment seinen Körper sehen, bis er sein darunter liegendes Shirt wieder runterzieht.
"Hey, nicht starren", lacht er und wirft mir den Pulli zu.

Wir sitzen eine Weile da, unterhalten uns über unwichtige Dinge, aber verstehen uns gut. Mit der Zeit wird es immer kälter.
Ich rücke näher an David um ein wenig von seiner Wärme abzubekommen und er legt seine Arme um mich.
Jetzt kuscheln wir uns eine Weile auf der Bank warm. Ich schließe meine Augen. Ich fühle mich so wohl, hier könnte ich direkt einschlafen.

Irgendwann nimmt David plötzlich mein Kinn mit seinen Fingern und zieht so mein Gesicht näher an seines heran. Dann küsst er mich. Zuerst presst er nur seine Lippen auf meine, dann spielt er mit seiner Zunge an meinen Lippen herum, möchte in meinen Mund eindringen. Doch auch ich fange an mit meiner Zunge über seine Lippen zu streichen während wir uns weiter küssen, dann dringe ich ein, spiele mit meiner Zunge an seinem Lippenbändchen-Piercing.
Dann dringt er mit seiner Zunge in meinen Mund ein und ich spüre ein Zungenpiercing, dass ich bisher gar nicht bemerkt habe. Das kalte Metall an seiner Zunge streicht in mir herum. Es fühlt sich so anders an, es fühlt sich toll an. Ich öffne meine Augen, um ihn zu sehen. Ich will sehen, wie er mich küsst.
Doch er sitzt nur neben mir und hält mich immer noch in seinen Armen. Ich bin tatsächlich eingeschlafen und unser Kuss war nur ein Traum.
Ich bin traurig, aber ich will nicht, dass er es mir anmerkt.
Ich kuschel mich bloß noch etwas fester an ihn heran und genieße den Moment.

681 Wörter
9.697 Wörter insg.

bxb | The Lodge - Neues Leben! | (abg.) Where stories live. Discover now