Teil 19

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Ich merkte, wie ich auf einer Matratze abgelegt wurde. Kurz darauf nahm man mir auch das Tuch, mit dem mir die Augen verbunden wurden, ab. Ich versuchte, meine Augen zusammen zu kneifen, da das plötzliche Licht mich stark blendete, aber ich war immer noch in der Ganzkörperklammer gefangen, und so musste ich mich Wohl oder Übel daran gewöhnen. Nach kurzer Zeit betrat ein Junge mit Slytherin Umhang den Raum, und befreite mich endlich von diesem Fluch. Allerdings sagte er sofort danach: "Ich warne dich, bleib liegen, oder du wirst es bereuen", denn er hatte gemerkt, dass ich sofort hatte aufstehen wollen. Nach seinen Worten traute ich mich nicht mehr, aufzustehen, denn egal was die Hauptpersonen in Büchern, die von Entführungen handelten immer so mutig machte, es fehlte mir. "Warum bin ich hier?", fragte ich mit zittriger Stimme. "Das ist...sagen wir Mal, ein ungünstiger Zufall", antwortete der Junge. "Und was für einer?", fragte ich weiter. "Naja, du warst uns im Weg, als wir unser Vorhaben umsetzen wollten. Deswegen musstest du leider weg. Egal, wie dem auch sei, ich muss los". Mit diesen Worten verließ er den Raum und ließ mich hier allein. Allmählich machte sich Verzweiflung in mir breit. Wenn ich schon verschleppt werden musste, weil ich "im Weg" war, was war dann erst das eigentliche Vorhaben des Jungen und seiner Leute? Und wann würde ich hier wieder weg kommen?
Um die Zeit zu überbrücken, versuchte ich, zu schlafen, was mir auch ziemlich schnell gelang, denn das war ein Vorteil daran, ich zu sein: Bei Stress oder Angst schlief ich immer doppelt so schnell ein.

Ich wachte auf, als ich eine tiefe Stimme meinen Namen sagte. Als ich meine Augen öffnete, sah ich Dumbledore vor mir stehen. Es war mir ein Rätsel, was er hier bei mir machte. Doch dann dämmerte mir, was vorher geschehen war, und ich bekam Hoffnung, jetzt hier raus zu kommen. "Professor Dumbledore?", fragte ich. "Wissen sie, was passiert ist?". "Ja in der Tat, das tue ich", antwortete er in seiner gewählten Ausdrucksweise. "Was dir geschehen ist, hat sich als sehr dummer abscheulicher Streich entpuppt. Mach dir aber keine Sorgen. Diejenigen die verantwortlich dafür sind, werden entsprechend bestraft werden". Ich war in Sicherheit, und es war nur ein Streich. Mir fiel ein Stein vom Herzen.  "Ok", antwortete ich Dumbledore langsam, denn so erleichternd es auch war, ich musste es erst einmal verarbeiten. "Wenn es dir nicht missfällt, schicke ich jetzt deinen Bruder herein", sagte Dumbledore anschließend, und ging in Richtung Tür. "Ja, bitte machen sie das", antwortete ich noch, doch Draco kam bereits zur Tür herein, und stürzte auf mich zu. "Zum Glück geht's dir gut", rief er, und umarmte mich. Ich genoss es, ihn wieder bei mir zu haben. Klar, es war nicht einmal drei Stunden her, dass ich "entführt" worden war, aber ich hatte ziemliche Angst gehabt, ihn lange nicht wieder zusehen. Und außerdem hatte ich die Tatsache, dass Draco und ich nicht in das gleiche Haus gekommen waren, immer noch nicht ganz verkraftet. Als wir uns voneinander gelöst hatten, ging mein Bruder allerdings an, sich zu empören: "Vater weiß schon davon. Na warte, was die dann zu hören bekommen. Wie können sie es wagen, eine Malfoy anzugreifen?!". "Naja. Genau genommen haben sie mich nicht angegriffen-", wollte ich sagen, doch Draco unterbrach mich. "Ist doch jetzt egal. Dann sagen wir eben entführen. Wie auch immer, jedenfalls, wenn wir Glück haben, fliegen diese Mistkerle von der Schule!". Mir wurde warm ums Herz, als ich merkte, dass Draco sich auch in der Schule, trotz verschiedener,  Häuser noch um mich kümmerte. Er war und blieb einfach der beste große Bruder der Welt.

Saphira Malfoy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt