Kapitel 6

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PoV ~ Lucas

Ich wollte zwar so bald wie möglich wissen, was das zwischen Spencer und mir ist, aber irgendwie hatte ich auch Angst Diana zu fragen. Keine Ahnung warum, vielleicht wollte ich mich mit dem Gedanken nicht abfinden, dass er die Verbindung zwischen uns nie fühlen wird und ich einsam sterbe.

Ich fuhr mir durch meine braunen Haare. Wenn ich jetzt schon so verzweifelt bin, hilft mir das auch nicht weiter.

Als erstes sollte ich die Beziehung zwischen Spencer und mir verstärken und so konnte ich hoffentlich herausfinden, ob er überhaupt wusste, dass es Werwölfe gab.
Wenn er keine Ahnung hatte, wusste ich auch nicht was ich machen sollte.

Ich konnte ihm ja schlecht erzählen, dass ich ein halber Hund bin und noch dazu sein Seelenverwandter. Am Ende spricht er dann kein einziges Wort mehr mit mir, weil er denkt, dass ich vollkommen verrückt bin.

Seufzend ließ ich meinen Kopf auf den Tisch sinken. Es war gerade Mittagspause und Tyler und ich saßen an einem der zahlreichen Tische und aßen unser Essen. Oder besser gesagt er. Ich bekam nicht einen bissen runter.

,,Wusstest du, dass Sky in zwei Wochen auf Besuch kommt?" fragte mein bester Freund, während er mit einer Hand in seinem Essen herumstocherte und mit der anderen auf seinem Handy herum tippte.

Ich machte mir nicht mal die Mühe den Kopf zu heben, sondern blickte einfach zu ihm auf.
,,Das freut mich." antwortete ich ihm. Meine Stimme klang genauso wie sie nicht klingen sollte. Abgelenkt.
Versteht mich nicht falsch. Ich mag Sky unglaublich gerne sie ist ein herzensguter Mensch, allerdings konnte ich mich in den letzten Tagen nicht wirklich über etwas freuen.

Spencer und ich sprachen zwar jeden Tag miteinander, aber er war jetzt schon seit zwei Tagen nicht mehr in der Schule was mich einerseits erleichterte, da ich mich mal wieder auf den Unterricht konzentrieren konnte, aber ich vermisste ihn und machte mir Sorgen.

,,Da klingt ja jemand motiviert." Tyler sah mich eine Weile an, bevor er sein Handy auf die Seite legte.
,,Was ist los mit dir? Du hast nicht mal was gegessen." Er deutete mit dem Kopf auf meinen Cheeseburger, den ich nicht mal angerührt hatte. Als wüsste ich die Antwort darauf nicht, zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte wenig Lust Ty zu erklären, dass ich gerade dabei war über mein Leben zu zweifeln. Immerhin wusste ich nicht ob Spence und ich überhaupt die Chance auf eine glückliche Zukunft hatten.

,,Was ist los?" Tyler legte den Kopf schief und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich seufzte, stützte meine Arme auf den Tisch und legte mein Gesicht in meine Hände. Er ist mein bester Freund, ich sollte mit ihm reden.

,,Ich weiß nicht was ich machen soll." frustriert fing ich an meine Hände zu kneten.
,,Wie meinst du das?" fragte Ty, während er einen Schluck Orangensaft trank. Ich zuckte mit den Schultern.

Tyler beugte sich leicht über den Tisch und flüsterte mir die nächsten Worte zu.
,,Du bist mein bester Freund Lucas und jeder Blinder kann sehen, dass dich irgendwas belastet. Also wenn du nicht willst, dass ich hier jetzt nen Aufstand mache, dann rede mit mir."
Er machte eine Handbewegung, die andeuten soll, dass ich endlich mit ihm sprechen soll.

,,Ist ja schon gut. Alpha." Bei dem Wort 'Alpha' verdrehte Ty die Augen.
Ich holte tief Luft, bevor ich endlich meine Klappe aufmachte.

,,Ich weiß nicht wie ich Spencer näher kommen kann. Es macht mich wahnsinnig ihn jeden Tag zu sehen und so zu tun, als wären wir nur Freunde. Ich möchte ihn berühren, ihn umarmen und ihn küssen." Ich fuhr mir übers Gesicht. Dieses Gespräch war mir irgendwie unangenehm. ,,Seit über einer Woche bin ich schon dabei ihn besser kennenzulernen, doch ich hab das Gefühl ich komm nicht vorwärts. Jetzt war er auch seit zwei Tagen nicht in der Schule und das einzige was ich tue ist, mir Sorgen um ihn zu machen. Ich kann mich kaum auf den Unterricht konzentrieren und wenn das so weitergeht, werd ich dieses Jahr noch durchfallen."

Die ganze Zeit hatte ich auf den Tisch gestarrt. Ich wusste das meine Wangen ein leichter Rotschimmer überzog. Ich redete nicht gern über meine Gefühle, denn das machte mich verletzlich und das wollte ich nicht sein. Außerdem war mir das irgendwie mega unangenehm.

Tyler überlegte eine Weile und fuhr sich durch die Haare, bevor er mich auf einmal ansah, als wär ihm gerade etwas eingefallen.
,,Spencer ist krank oder?" fragte er. Mit zusammengekniffenen Augenbrauen nickte ich. Auf einmal fing Tyler dämlich zu grinsen an.

,,Oh nein dieser Gesichtsausdruck verheißt nichts gutes." Ich setzte mich aufrecht hin und lehnte mich zurück. Ich wollte ehrlich nicht wissen, was Ty wieder eingefallen ist.

,,Die Idee ist perfekt. Das du nicht selbst drauf gekommen bist. Also hör zu..."

Er und Ich ~ Für immerWhere stories live. Discover now