Kapitel 18

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PoV ~ Spencer

Ich schlug die Augen auf und blinzelte wegen dem grellen Licht, welches mich blendete.

Als sich plötzlich kühle Finger um meine Hand schlossen, zuckte ich zusammen. Ich schaute nach links und sah dort Lucas, der bei mir am Bett saß.

,,Wie geht's dir?" fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern, ich wusste es nicht.

Rein körperlich ging es mir eindeutig besser, aber dieser Traum verwirrte mich, vielleicht war es aber auch gar kein Traum. Es könnte sein, dass es so eine Art von Vision war und der Wolf die Wahrheit gesagt hatte.

,,Was ist los?" fragte mich Lucas und sah mich mit besorgter Mine an.

,,Ich hatte einen Traum." sagte ich. Meine Stimme klang etwas kratzig. ,,Ein Wolf, der behauptete, meiner zu sein, hat mit mir gesprochen." Ich starrte auf meine Hand, die Lucas festhielt.

,,Dein Wolf hat mit dir gesprochen?" fragte er. Er sah mich mit weit aufgerissenen Augen an, unter seinem intensiven Blick wurde ich rot.

,,Ich weiß es nicht. Er hat gesagt er heißt Jasha und das wir ein und dieselbe Person sind." Ich schaute ihm wieder in die Augen. Zuerst waren sie dunkelbraun, dann färbten sie sich tiefschwarz.

,,Oha." er stieß zitternd die Luft aus.
Ich richtete mich soweit auf, wie es mir möglich war.
,,Was ist los?" fragte ich.

,,Solem regiert auf den Namen seines Gefährten." sagte er und kniff die Augen ganz fest zusammen, so als wäre er ein kleines Kind, welches sich vor irgendetwas fürchtete.

,,Gefährten?" fragte ich sichtlich verwirrt. Doch anstatt mir zu antworten zog er seine Hand zurück. Aus seinen Fingernägeln waren Klauen gewachsen.

,,Verwandelst du dich jetzt wieder in das Kuschel Monster?" fragte ich, mit dem Blick auf seine Hand.

Lucas fing an zu schmunzeln und ich konnte kleine Reißzähne in seinem Mundwinkel sehen. Anscheinend war sein Innerer Wolf sehr Nah an der Oberfläche.

Ich wollte nach seiner Hand greifen, doch er stand auf und entfernte sich zwei Schritte von mir.
,,Wenn du mich jetzt anfasst, verlier ich endgültig die Beherrschung." In seiner Stimme schwang ein knurrender Laut mit.

,,Was meinst du mit Gefährten?" fragte ich. Ich verstand nicht, warum er sich so verhielt, wie er es gerade tat.

Lucas öffnete die Augen und sah mich wieder an, sie hatten noch immer die Farbe der Nacht. Seine Klauen und Reißzähne waren verschwunden.

,,Dein Wolf ist auf meinem geprägt." Er setzte sich wieder neben mich, sorgfältig darauf bedacht mich nicht zu berühren.

Ich wartete, dass er weitersprach, aber er starrte mich einfach nur an. Deswegen fragte ich. ,,Und weiter?"

Lucas schlug die Augen nieder und lächelte.
,,Das bedeutet, dass du mit mir verbunden bist. Spätestens nach deiner ersten Verwandlung wirst du das fühlen, dass ich schon die ganze Zeit empfinde." Ich zog verwirrt eine Augenbraue hoch.

Lucas nahm meine Hand in seine und drückte sie auf seine Brust. Ich konnte sein Herz fühlen, welches so schnell schlug, als wäre er erst vor kurzem einen Marathon gelaufen.

,,Auch wenn du mir das jetzt nicht glaubst, aber ich liebe dich." Er sah mir tief in die Augen. Bei seinen Worten setzte mein Herz einen Augenblick aus, nur um dann schneller weiter zu schlagen.
Noch nie hatte mir jemand gesagt, dass er mich liebt.

,,Das muss verwirrend für dich sein, aber ich liebe dich." Er stand auf und setzte sich zu mir aufs Bett. Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn.
,,So sehr, dass ich es nicht ertragen würde, wenn du dich von mir abwendest."

Ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte, deswegen tat ich das einzige, das sich im Moment am richtigsten Anfühlte.

Ich küsste ihn.

Er und Ich ~ Für immerWhere stories live. Discover now