Kapitel 27

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PoV ~ Spencer

Ich glaub ich sollte mir langsam mal ein Navi zulegen. Ich hatte mich ehrlich schon wieder verlaufen.

Frustriert seufzte ich und setzte mich auf den kühlen Waldboden. Die Knie angezogen und meine Arme darum geschlungen.

Mir tat einfach alles weh und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich mal behaupten, dass mir das echt Angst einjagte. Außerdem wusste ich nicht, wie lange ich das noch aushielt.

Ich spürte, dass mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte, aber ich hatte weder die Kraft noch die Lust abzuheben.

Ist wahrscheinlich eh nur Cloe die mir von ihren Date erzählen wollte.

Als ein stechender Schmerz durch meinen Körper jagte, schrie ich auf.

Es fühlte sich an, als würden meine Knochen gebrochen werden. Jeder einzeln. Hört sich ekelig an, ist aber so und ohne Spaß, es tat höllisch weh.

Ich krallte meine Hände in meine Haare und wiegte mich vor und zurück, aber es wurde einfach nicht besser.

Als ich ein Geräusch hörte zuckte ich mit dem Kopf hoch und scannte die Umgebung ab, aber ich sah nichts.

Mühsam rappelte ich mich auf, es war echt verdammt anstrengend auf meinen wackeligen Beinen stehen zu bleiben.

Ich stützte mich an einem Baum ab und brauchte ein paar Minuten, bis ich wieder halbwegs ordentlich Luft bekam.

Als dann mein Rücken knackte, gaben meine Beine unter mit nach und ich fiel schreiend auf den Boden und krümmte mich.

Verdammte scheisse, was war nur los mit mir?!

Ich rollte mich zu einem Ball zusammen und hoffte so dass sich meine Muskeln entspannten, aber im nächsten Augenblick sah ich mit großen Augen dabei zu, wie aus meinen Händen Krallen wuchsen.

Ich setzte mich ruckartig auf und rutschte so weit nach hinten, bis ich mit dem Rücken gegen einen Baum stieß.

Das brachte sich natürlich gar nichts, immerhin sind es meine Hände, die zufälligerweise angewachsen sind, aus denen diese gruseligen Dinger wachsen.

Ich fühlte, dass sich mein Kiefer verschob und als ich in meinen Mund griff spürte ich Reißzähne, welche über meine Lippen scharten.
Außerdem kratzte ich mir noch das Zahnfleisch auf.

Ich schaute wie gelähmt auf das bisschen Blut auf meinen Fingern und konnte nicht glauben das das hier gerade wirklich alles passiert.

Ich wartete noch immer darauf aus diesem Albtraum aufzuwachen.

,,Spencer, wo bist du?" fragte mich eine Stimme in meinem Kopf.

Ich zuckte zurück, wie ein verdroschener Welpe und ich brauchte eine Weile bis ich diese Stimme einordnen konnte. Ich wollte ja antworten aber ich hatte keine Ahnung wie.

,,Spencer?" fragte er erneut und ich wimmerte. ,,Denk an mich und sag deine Antwort in Gedanken."

Gerade als ich ihm antworten wollte, jagte erneut ein stechender Schmerz durch meinen ganzen Körper. Ich krümmte mich zusammen und schrie.

,,Baby, ganz ruhig, ich bin gleich da." Hörte ich wieder seine Stimme und im nächsten Moment hörte ich ein heulen, dass mir einen kalten schauer den Rücken hinunter jagte.

,,Ich hab Angst, Lucas." Ich hatte keine Ahnung, ob er mich verstanden hatte.

,,Ich weiß." seine Stimme war ganz leise und wie eine sanfte Berührung für meinen schmerzenden Körper.

Ich kniff die Augen zusammen, als erneut alles weh tat. Wann war das endlich vorbei?

Im nächsten Moment spürte ich, dass jemand seine starken Arme unter mich schob und mich hochheben wollte, doch ich protestierte.

,,Nein." presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich wusste das es Lucas war, ich spürte ihn und um ehrlich zu sein roch ich ihn auch, aber nur ganz schwach.
Er roch leicht nach Wald und Blumen, unbeschreiblich gut.

,,Hab keine Angst." er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, berührte mich aber nicht weiter.

,,Was ist nur los mit mir?" fragte ich wieder über Gedanken. Zum Reden fehlte mir einfach die Kraft.

,,Ich glaub du verwandelst dich." Vor ein paar Tagen, hätte ich jetzt die Augen verdreht, wär aufgestanden und lachend davongegangen, aber jetzt entkam mir nur ein wimmern.

,,Es tut weh." erneut packte mich der Schmerz und ich zog zischend die Luft ein, während ich meine Hände in Lucas's Shirt krallte. Er versuchte mich zu beruhigen, aber es half nichts.

Irgendwie hatte er es geschafft mich in eine sitzende Position zu bringen, deswegen starrte ich ihm in die Augen und er redete weiter auf mich ein. Erzählte mir von seinem Tag.

Ich verstand zwar nichts, aber es beruhigte mich.

Ich merkte das meine Sicht vor meinen Augen verschwamm und alles dunkel wurde, dann sah ich alles wieder wie durch einen Schleier.

,,Ich halt das nicht mehr aus." Irgendwie schaffte ich es aufzustehen, mit Lucas's Hilfe, und lief ein paar Schritte.

Meine Muskeln schmerzten, meine Beine schienen aus Wackelpudding zu bestehen und trotzdem zwang ich mich dazu weiter zu gehen. Ich wollte nur, dass es endlich vorbei war.

,,Hilf mir." bat ich Lucas. Meine Stimme klang nach einem Knurren und ich hatte Angst, dass ich ihm wehtat. Immerhin stütze er mich und ich hatte verdammte Krallen, die ihm über die Schulter kratzten.

,,Stell dir vor, wie dein Körper sich in einen Wolf verformt, du anstelle von Haut, Fell hast." Er blieb stehen und hielt mich bei meinen Schultern fest.
,,Wie sich deine Sinne schärfen. Du besser riechen, hören und sehen kannst. Nimm deine Umgebung wahr." Er sah mir tief in die Augen.

Ehrlich gesagt viel es mir ziemlich schwer mich auf irgendetwas zu konzentrieren.

,,Mach es mir einfach nach." er ging zurück und verwandelte sich in seine tierische Form.

Im nächsten Moment stand wieder der schöne braune Wolf vor mir, der mich aus seinen schwarzen Augen ansah.

Mir jagte erneut ein Schmerz durch den Körper und ich spürte das sich die Knochen begannen zu verformen. Ich fiel auf den Boden und keuchte.

Lucas legte sich vor mich auf den Boden, seinen Kopf auf seine Pfoten und konnte nichts anderes für mich tun, als mir zuzuschauen.

Ich riss den Kopf hoch und schaute ihm direkt in die Augen. Ich spürte förmlich das sie die Farbe änderten.

Er wollte aufstehen, doch ich knurrte.
Lucas blieb liegen, aber er streckte den Kopf in den Himmel und heulte.

Das Geräusch ging mir bis ins Knochenmark. Ich schrie und knurrte gleichzeitig und im nächsten Augenblick passierte es.

Meine Knochen verschoben sich, sie brachen und setzten sich neu zusammen. Mein Kiefer verschob sich auch, mir wuchs ein Maul mit Messerscharfen Zähnen darin. Sowohl aus meinen Finger- als auch Fußnägeln wuchsen Krallen. Es ging alles zwar super schnell aber auch gleichzeitig quälend langsam.

Und ehe ich mich versah, stand ich als gut zwei Meter großer Wolf mitten im Wald.

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Spencer ist auch ein Wölfchen😍.

Ich wollte fragen ob ihr vielleicht Bock drauf habt, dass ich am Abend eine Lesenacht mache und somit das Buch beende☺️.

Es sind noch drei Kapitel plus Epilog geplant🤔... also wenn ja setzt ich mich jetzt fleißig vor mein Handy und schreibe diese Story zu ende😉.

Freu mich über eure Meinung!💜

~ Angel

Er und Ich ~ Für immerWhere stories live. Discover now