Winkelgasse mit Aurelia

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Aurelia
Unser Hahn krähte.
Konnte dieses Mistvieh nicht einmal sein Maul halten? Ich drehte mich in meinem Bett auf die andere Seite und versuchte weiter zu schlafen. Vergeblich. Ich stöhnte und stand schließlich auf.
Langsam dämmerte mir, welcher Tag heute war und Freude machte sich in mir breit, bis ich strahlte.
Heute war der Tag an dem ich mit Tante Hepzibah in die Winkelgasse gehen würde.
Ich jubelte und hüpfte in mein eigenes Bad.
Im Spiegel grinste mir ein verschlafenes Mädchen entgegen, und ich musste gähnen. Dann betrachtete ich mich im Spiegel.
Ich hatte lange Haare, wegen deren Farbe häufig Streitigkeiten entstanden.
Sie waren entweder dunkelblond oder hellbraun. Da waren sich alle sicher. Aber was von beidem?
Ich hatte selbst keine Ahnung.
Meine moosgrünen Augen waren noch vom Schlaf leicht geschwollen und ich hatte Abdrücke vom Kissen auf der Wange. Na toll. Ich grinste. Fing ja toll an, der Tag.

Ich musste schon wieder gähnen. Hoffentlich hatte Hokey Kaffee gemacht. Am Besten Latte Macciato. Mein absoluter Liebling.

Schnell badete ich, machte mich fertig und stürmte in die Küche hinunter. Meine Haare waren vom Baden noch nass, aber das machte mich nur wach. Und alles was mich wach machte, war mir im Moment mehr als Willkommen.

Als ich in die Küche kam stand auf dem Tisch eine Kanne schwarzer Tee. Naja. Auch gut. Ich setzte mich an den Tisch, wo schon meine Tante saß und noch fröhlicher wirkte als sonst.
"Wurde Grindelwald besiegt, oder warum strahlst du so?" Fragte ich sie.

"Nein. Aber Henry darf heute nach Hause. Wir holen ihn ab, bevor wir in die Winkelgasse gehen. Warum du strahlst ist wohl ziemlich klar. Oder liege ich falsch?"
"Nein. Bist schon richtig" lachte ich.

Ich nahm mir ein Stück von dem Kuchen, der noch von gestern übrig war, und las die Rückseite von Hepzibahs Zeitung, während ich aß.
Zu meinem Unglück stand da (wenigstens in ganz klein am Rand) "Mädchen verletzt älteren Jungen mit umfallendem Baum".

Naja. Wenigstens hatten sie keinen Namen genannt. Und damit kam das schlechte Gewissen zurück. Klar. Man könnte es als Selbstverteidigung werten. Aber trotzdem. Er hätte sterben können!

Eine halbe Stunde später waren wir Abreise bereit. Ich nahm Hepzibahs Hand und wir apparierten zum Krankenhaus. Henry stand schon mit seinem übermütigen Grinsen vor der Tür.

Nach kurzem Umarmen apparierten wir weiter und landeten schließlich in der Winkelgasse. Und ich fiel dummerweise direkt in einen alten Mann hinein.

"Oh. Tut mir leid!" Sagte ich, half ihm auf und sammelte seine Sachen ein. Er lachte.

Jetzt sah ich ihn mir genauer an. Er hatte einen brustlangen grauen Bart und lange graue Haare. Naja. So alt sah er nun auch wieder nicht aus. Er wirkte nur so unglaublich weise und intelligent. Und das machte ihn älter. Er hatte hellblaue Augen hinter Halbmond förmigen Brillengläsern. Seine Augen funkelten belustigt und es sah aus als würde er mich röntgen.

"Professor Dumbledore!" Rief Henry von zwei Meter neben mir. Er kam auf uns zu und schüttelte dem Mann die Hand.
Das war also Professor Dumbledore.
"Das ist Professor Dumbledore. Er unterrichtet an Hogwarts Verwandlung. Und das ist meine Cousine Aurelia." Machte Henry auf wohlerzogener Gentleman.
"Sehr erfreut" sagte ich zu Dumbledore und schüttelte seine Hand. Was mein Cousin konnte, konnte ich auch.

Dumbledore hatte uns anscheinend durchschaut und lachte. Irgendwie wurde er mir immer sympathischer.
Auch Tante Hepzibah wurde Dumbledore vorgestellt und aus ihrer Konversation bekam ich mit, dass Dumbledore im Tropfenden Kessel gewesen war und sich jetzt noch ein bisschen in der Winkelgasse umsehen wollte.
Nach gefühlt einer Stunde waren die Erwachsenen endlich fertig mit Labern und wir konnten gehen.

The other heir -You're never the only oneWhere stories live. Discover now