The other heir -You're never the only one

5. Klasse

Aurelia
Stolz heftete ich mein Vertrauensschüler-Abzeichen an den Umhang.
Jetzt konnte ich jederzeit in das Vertrauensschülerbad. Auch ohne Theo.
Ich verließ das Abteil, aus dem mir Kendra und Lucy jetzt fröhlich heraus winkten und machte mich auf zum Abteil der beiden Schulsprecher Julian Ates und Helen Arends. Ich kannte die beiden aus dem Slugclub. Er war aus Gryffindor und sie aus Ravenclaw.

Der andere Vertrauensschüler von Hufflepuff war anscheinend Alan Ward.
Er hatte die meiste Zeit ein verschmitztes Grinsen im Gesicht, als hätte er etwas ausgeheckt, aber im Grunde schätzte ich ihn als sehr pflichtbewusst ein und im Unterricht wirkte er wie ein vorbildlicher Schüler. Er hatte zwar einen Hang zum Leichtsinn und einen Charme so groß, dass es fast lächerlich war, aber es musste schließlich einen Grund geben, warum er Vertrauensschüler geworden war.
Außerhalb des Unterrichtes sah ich ihn selten.
Ich hatte nie viel mit ihm zu tun gehabt, wir Mädchen und Jungs mieden uns tatsächlich meistens. Selbst Celine und Christine hatten nur mit Jungs außerhalb des Hauses zu tun. Das würde sich jetzt wohl ändern. Jetzt saß er zwischen Julian Ates und der Tür.

Tom saß schon auf einem Platz am Fenster und blickte abwesend nach draußen. Gegenüber von ihm saß gelangweilt Ellen Davis und feilte ihre Fingernägel.

Arthur Hall und Masie Jones vertraten Gryffindor. Ich kannte Arthur über Kendra und aus dem Slugclub aber mit Masie hatte ich noch nie gesprochen. Sie saß ganz an die Türseite gequetscht neben Levana.

Levana Arends war die kleine Schwester der Schulsprecherin. Sie war eine Perfektionistin, aber eigentlich ganz nett, wie ich den Eindruck hatte. Sie hatte sich zwischen Masie und ihre Schwester auf die Sitzbank gequetscht. Vor der Abteiltür hatte sich Harry Ziles an die Wand gelehnt und putzte seine Brille, während seine langen, haselnussbraunen Locken ins Gesicht hängten. Sympatisch.

«Es gibt keine Plätze mehr für uns», erklärte Arthur überflüssigerweise.

Harry nieste und seine Haare schleuderten komplett nach vorne.

«Nachdem wir dann alle da sind, möchten wir euch in eure Pflichten und Vergünstigungen als Vertrauensschüler einweisen», begann Helen.
«Ihr werdet in euren Gemeinschaftsräumen und auf den Gängen dafür sorgen, dass die Schulregeln eingehalten werden. Bei Verstößen kommt ihr bitte zuerst zu uns oder einem Lehrer, Professor Dippet ist sehr beschäftigt. Ihr könnt allerdings auch selbst eine Strafe verhängen. Ihr könnt 10 Hauspunkte abziehen, aber wir bitten euch, das nicht zu missbrauchen, sollte der Verdacht dazu bestehen, wird euch das euren Posten kosten und die Hauspunkte werden entsprechend korrigiert.
Nach Sperrstunde werdet ihr die Gänge patrouillieren, dass auch alle Schüler in ihren Gemeinschaftsräumen sind. Dabei geht ihr immer zu zweit in der Nähe eures jeweiligen Gemeinschaftsraumes herum.
Es gibt außerdem ein Vertrauensschülerbad hinter dem Gemälde der Nixe. Das Passwort lautet für dieses Jahr Meermensch.
Wenn es sonst noch Fragen gibt, meldet euch bei uns im Schulsprecherbüro», erklärte Julian.

«Wenn wir nicht da sind, findet ihr uns sicher früher oder später noch. Wir versuchen, so oft wie möglich dort zu sein. Wir planen nämlich den 7. Klässlerball und alles andere für den Abschlussjahrgang.», fügte Helen hinzu.

Es folgte Stille. «Wenn ihr keine Fragen habt, dürft ihr gehen», meinte Julian stirnrunzelnd.

Tom, der aufmerksam zugehört hatte, stand auf und verließ eilig das Abteil. Ohne mich anzusehen ging er an mir vorbei. Ellen Davis direkt hinter ihm.

Nicht das schon wieder.
Ab und zu hatte er seine Phasen, in denen er mich komplett ignorierte.
Ich rollte die Augen.

«Macht er das öfter?», fragte Alan leise in meine Richtung.