Zwei Königinnen

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Zu Beginn des Kapitels, muss ich kurz erklären, dass diese dunkle Ebene und das mit Licht und Dunkelheit und so als Metaphern und Symbole verstanden werden sollen.
Das passiert nicht wirklich in der Story.
Es ist quasi genau wie Harrys Begegnung mit Dumbledore in Kings Cross. Es findet in ihrem Kopf statt, aber das heißt nicht, dass es nicht real ist.
Wenn ihr Gedanken zur Deutung habt, schreibt es gerne.

Ach ja, und der Einbezug von Gott soll niemanden abschrecken. Ich dachte nur, es passt ganz gut zu dem ganzen Battle...

Viel Spaß<3

Aurelia

Ich saß auf meinem Thron. Die Hände ruhig auf die Lehnen gelegt. Mein verrußtes Kleid lag kühl auf meinen Knien. Ich fühlte die Menschen. Sie alle gehörten mir. Doch sie wussten es nicht. So ahnungslos und unschuldig.

Sie waren Marionetten in meinem Theater. Figuren auf meinem Schachbrett.
Wie einfach konnte man sie manipulieren. Die kleinste Versuchung brachte sie dazu, böses zu tun. Für mich.

Sie grinste mich siegessicher an. «Die Welt ist in meiner Hand. Wer hört heute noch auf sein Gewissen? Das Gute ist Out, die Lüge ist In», erklärte sie und erhob sich elegant von ihrem Thron.

Langsam schlenderte sie auf mich zu.

«Und du, meine Liebe, wirst mir die größte Dienerin sein. Deine Gabe ist das Werkzeug. Denk nur, wie viele böse Menschen du damit aus dem Weg räumen könntest. Sie wären nicht mehr dein Problem...», säuselte sie und strich mir über die Schulter.

Ich dachte an Alan Ward und wie er mich gegen die Wand gedrückt hatte. Wie er mir Angst eingejagt hatte. Wie er mich immer wieder provozierte, einfach nur aus Spaß.

Wut breitete sich in mir aus und ich atmete hektisch.

Nein! Meine Mutter hatte mich gewarnt. Sie hatte einen Plan, aber ich konnte sie aufhalten. Ich musste. Böses mit Gutem verscheuchen.

Dann fiel mir das kleine Gedicht ein, das auf den Eingang des Gartens geschrieben war.

Schätze die Vergangenheit, lebe die Gegenwart, aber vergiss die Zukunft nicht.
Nur wer die Dunkelheit kennt, findet ins Licht.

Fürchte das Leben wenn verewigt,
Die schwarze Leere ist es nicht.

Jeder, der Licht hat, muss ins Dunkle gehen,
Doch du wirst deine Lieben wieder sehen.

Nur wer die Dunkelheit kennt, kann Licht geben.
Und die Seele, nur sie darf ewig leben.

Natürlich! Das hier war die Dunkelheit!
Ich musste nur um mich blickten, dann sah ich es. Die Kohle überall, die ewige Ebene, die ins Nichts führte.

Nur wer die Dunkelheit kennt, findet ins Licht.

Das Licht war dann das Gute. Nur wenn ich das Reich der Königin kannte, konnte ich wissen, was ich tun musste, um effektiv Gutes zu tun.

«Also? Prinzessin?», fragte die Königin und setzte sich wieder auf ihren Thron.

Alan Ward wäre einfach weg. So wie Theo. Theo war auch weg. Celine, Christine... All diese Menschen wären weg. Das Leben wäre so viel einfacher.

«Wie lautet dein Plan?», fragte ich sie. Sie sollten alle in der Hölle schmoren.

Ich blickte auf meine Hand.
Der goldene Ring schimmerte warm im kalten Licht der Eisflammen.

Vergiss es nie, mein Engel!, las ich.

Und wenn sie das nächste Mal von dir Besitz ergreifen will, denke an jemanden, den du liebst, dem du nur Gutes wünscht. Das Gute und das Böse sind leider enger verstrickt, als man denkt. Es gibt nichts Gutes, ohne das Böse. Wir müssen ihre Energie in Gutes wandeln und dagegen arbeiten. Das ist unsere Bestimmung. Sie plant böses. Immer. Sie hat immer einen Plan. Aber du weißt es. Du kannst das Böse mit dem Guten verscheuchen. Vergiss es nie, mein Engel!

The other heir -You're never the only oneWhere stories live. Discover now