Ende der 5. Klasse

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Aurelia
Der wahrscheinlich zehntausendste Versuch Madam Pomfreys hatte wohl gewirkt. Alraunensud.

Wofür diese kleinen Pflänzchen wohl noch alles gut waren...

Ein Drittklässler aus Gryffindor war als Schuldiger der Schule verwiesen worden. Sein Monster, eine Acrumantula war entkommen. Ich hatte mich informiert. Acrumantulas könnten niemanden versteinern, auch wenn sie es wollten.

Außerdem bezweifelte ich, dass dieser Drittklässler der Erbe Slytherins war.

Er war offensichtlich zur Hälfte ein Riese und kein Nachkomme Slytherins würde ein Kind mit einem Riesen bekommen.
Davon abgesehen hatte ich nicht den Eindruck gehabt, als wäre er dazu instande gewesen, andere Schüler zu verletzen. Er war einer der Menschen, die keiner Fliege etwas zuleide tun konnten. Das war zumindest mein Eindruck.

Was wusste ich schon? Alles was ich sagen konnte war, dass ich meine Zweifel hatte.

Interessant war, dass Tom derjenige gewesen war, der ihn gemeldet hatte. Ich wusste, dass Tom alles tun würde, um weiter diese Schule besuchen zu können. Die Schule war nicht geschlossen worden.
Er hatte also seinen Willen bekommen.

Doch noch immer war ich skeptisch, was seine Motive betraf. Er hatte sich mir gegenüber sehr beschützerisch gezeigt.
Theo war das erste Opfer gewesen und wenn die Königin des Eisfeuers Recht hätte, und Tom sich für die böse Seite in ihm entschieden hatte, dann hätte er es tun können.
Davon abgesehen merkte ich seine Abneigung Muggelgeborenen gegenüber. Ich sah, wie er Lucy ansah. Der Einfluss der Slytherin Jungs hatte ihn verändert. Sie hatten gewonnen.

Herzlichen Glückwunsch, dachte ich bitter.

Die ZAGs waren trotz der  Umstände der letzten Wochen nicht abgesagt worden.

Jetzt gerade saß ich in der Großen Halle, das fertig beschriebene Blatt meiner letzten Prüfung - Geschichte der Zauberei - vor mir.
Ich war einmal wieder eine Stunde früher fertig geworden.

Ich schielte zu Tom hinüber. Er schrieb noch.
Irritiert las ich mir die Aufgabenstellungen und meine Antworten zum fünften Mal durch.

Nein, mir fiel absolut nichts ein, was ich noch ergänzen konnte.

Seufzend erhob ich mich und schritt mit meiner Prüfung in der Hand nach vorne, wo ich sie dem überrascht dreinblickenden Ministeriumsbeamten in die Hand drückte.

Dann ging ich zurück zu meinem Platz und schnappte mir meine Tasche.

Kendra, die hinter mir saß, schaute mich irritiert an. Ich zuckte mit den Schultern.

Ich verließ die Halle mit verwunderten Blicken im Rücken.

Es war ein wunderschöner Junitag. Die Sonne schien in mein jetzt 16 jähriges Gesicht, als ich das Schloss verließ und in Richtung Verbotener Wald schlenderte.

Schon bald würden wir nach Hause aufbrechen und ich würde dem Garten noch einmal einen Besuch abstatten.

Auf halbem Weg blieb ich stehen. Vor mir sah ich die Ländereien von Hogwarts. Der Schwarze See glitzerte in der Nachmittagssonne.

Schüler aller Jahrgänge, bis auf die Fünftklässler hatten sich dort versammelt, schwammen im See, oder ließen sich von der Sonne bescheinen.

Von hinten hörte ich Schritte im Gras näher kommen.

Ich blickte mich um. Es war Theo.

Er lächelte unsicher.

Ich blickte wieder nach vorne.

The other heir -You're never the only oneWhere stories live. Discover now