I06I

8.2K 405 62
                                    

,,Weißt du wo Remus ist?", fragte ich Sirius am Abend, nachdem ich den ganzen Nachmittag nach ihm gesucht hatte, aber nur Sirius war von den Rumtreibern aufzufinden.
,,Ähm... Nein?" Jeder Volltrottel hätte erkannt, dass er lügt, aber ich hatte auch keine Lust mit ihm zu diskutieren: ,,Na dann reden wir zwei eben."
,,Tut mir leid, aber ich habe gerade keine Zeit..." Er versuchte zu gehen, aber ich hielt ihn fest: ,,Vergiss es. Entweder du redest jetzt sofort mit mir oder du zeigst mir, wo Remus ist." Ich starrte ihn mit einem festen Blick an. Er wusste, dass er keine Wahl hatte. ,,Na gut. Reden wir."
,,Okay. Wir sollten am besten irgendwo hingehen, wo weniger los ist."
,,Nein, hier. Ich hab keine Zeit. Ich hab zu tun, wie gesagt."
,,Ich bin mir sicher, dass du das nicht hier besprechen möchtest...", sagte ich und schaute mich um.
,,So viel ist hier gar nicht los!", rief er. ,,Aber jetzt sag schon was du sagen möchtest!"
Er hatte zwar recht. So viele Menschen waren hier nicht, aber schon einige und selbst wenige waren für ein solches Thema hinderlich, aber ich wusste auch, dass er mich nicht an einen stilleren Ort begleiten würde und ich hatte mir schließlich geschworen darüber zu reden. ,,Ich weiß es."
,,Was weißt du?"
,,Ich weiß, dass Remus ein Werwolf ist."
Sirius hatte seine Augen aufgerissen, mir seine Hand auf den Mund gespresst und er starrte mich voller Schock an. ,,Was hast du gesagt?"
Ich hob die Brauen und machte ihn mit einer Handbewegung deutlich, dass er noch immer seine Hand auf meinen Mund hatte. Er befreite mich. ,,Danke." Dann lehnte ich mich zu ihm nach Vorne, stellte mich auf Zehenspitzen und er beugte sich das letzte Stück runter, sodass ich in sein Ohr flüstern konnte: ,,Ich weiß schon länger, dass Remus ein Werwolf ist und es wird Zeit, dass ich darüber rede und da du mir nicht sagen wolltest, wo Remus ist, musst du das machen."
Sirius packte mich am Handgelenk und zog mich schnellen Schritten mit. Ich stolperte hinter ihm her und scheinbar war ich ihm zu langsam, denn er stoppte erprupt, hob mich hoch und eilte davon. Mit mir auf seinen Armen.
Ich kam mir vor, wie so eine Braut in den Muggle-Filmen, die ich mir oft angesehen habe. Ich hätte tatsächlich nie geglaubt, dass ich auch mal in einer solchen Situation landen würde.

Wir landeten in seinem Zimmer. Erst dort ließ er mich runter. Dann starrte er mich an, schweigend.
Zwei Minuten akzeptierte ich das, dann hatte ich keine Lust mehr. ,,Willst du jetzt auch noch irgendwann mal was sagen?"
Er schwieg. Zeigte keinerlei Reaktion.
Ich schnaubte: ,,Na gut, dann rede ich halt weiter. Unterbrich mich, wenn du auch was sagen willst. Aber ich mach dann einfach weiter. Lass dir Zeit. Solange wie es dauert... Ich weiß, dass er ein Werwolf ist. Das stört mich nicht, wie vielleicht schon erkennbar war... Denn ich weiß es schon ziemlich lange, aber blieb mit ihm befreundet. Das hat nichts mit seiner Persönlichkeit zu tun. Er kann nichts dafür. Jeder hat doch irgendetwas mit dem er leben muss, auch wenn er das nicht will. Das ist nun eben sein Schicksal, genau wie ich ein anderes habe... Ich hab monatelang überlegt, wie ich es ansprechen soll. Ich musste endlich darüber reden. Jetzt hat das neue Schuljahr angefangen und es wurde Zeit. Ich habe mir selbst versprochen, das heute zu machen. ja und jetzt bin ich hier. Remus gehört zu meinen besten Freunden und ich würde ihm gerne helfen. ich weiß, dass ich das nicht einfach so machen kann, aber falls ihr etwas braucht, dann bin ich da. Ich möchte, dass er das weiß, aber damit er versteht, was ich meine, muss er wissen, dass ich weiß, was er ist." Ich stoppte kurz. Ich war eigentlich fertig mit meiner Rede, aber Sirius schwieg weiter. ,,Vielleicht sollte ich noch die Frage beantworten, woher ich weiß, dass ihr es wisst... Jeden Monat an Vollmond seid ihr drei plötzlich verschwunden. Und mehrmals habe ich gesehen, wie ihr rausschleicht und erst am nächsten Morgen zurück kommt. Ich habe auch schon gesehen, wie du oder James, Remus stützend, über das Gelände lauft. AUßerdem steht ihr euch viel zu nah, als dass ihr es nicht wüsstet." Er sagte immer noch nichts. ,,Vielleicht fragst du dich, woher ich es weiß... Mir ist aufgefallen, dass Remus jedes Mal kurz vor Vollmond krank wird und kurz nach Vollmond wieder gesund ist. Ihr seid in jeder Vollmondnacht nicht in euer Zimmer und jedes Mal heult jemand in der Nacht." Es reichte nicht als Erklärung, also fügte ich hinzu: ,,Ich bin schlauer, als ich aussehe und ich kann sogar fünf plus fünf zusammenzählen." Langsam kam ich mir blöd vor. Als würde ich Selbstgespräche führen. Ich legte meinen Kopf schief und wartete, ob er endlich etwas sagen würde, aber das tat er nicht. Mittlerweile hatte er sich auf sein Bett falle lassen. ich stand noch immer nahe der Wand seinem Bett gegenüber. Es vergingen noch ein Paar Minuten und er schwieg weiter.
Dann ganz plötzlich stand er auf, kam innerhalb einer Sekunde auf mich zugeschossenen, hob mich hoch und drückte mich fest gegen die Wand. Mir bleib gar nicht die Zeit auf irgend eine Art und Weise zu reagieren. Er kam mir noch näher und presste seinen Lippen auf die meinen.
Er küsste mich. Alles andere als sanft. Es war ein stürmerischer Kuss. WIld. Fest. Stark.

...und verdammt heiß.

Moonlight (Harry Potter Rumtreiber FF)Where stories live. Discover now