Epilog

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,,Hallo, Professor.", begrüßte ich ihn und konnte ich nicht zu einem Lächeln bringen. Das hier war kein Tag um zu Lächeln und ich würde mich später dazu zwingen, aber noch nicht jetzt.
,,Ich glaube nicht, dass es angemessen ist mich Professor zu nennen.", trällerte er und im Gegensatz zu mir lächelte er.
,,Das sind Sie aber, Professor."
,,Und trotzdem bin hier nicht ich die Autoritätsperson, sondern du.", sagte er. ,,Also solltest du mich nicht Professor nennen, sondern Albus."
,,Na gut, Albus.", flüsterte ich und wendete den Blick ab.
,,Was kann ich für dich tun, Lara?" Er schaute durch seine Halbmondbrille zu mir. Seit ich hier oben war und die Wahrheit hinter den Menschen erkennen konnte, wusste ich nicht so genau, was ich davon halten sollte. Von ihm und von Snape, die in meinen Augen auf eine Art und Weise die Rollen getauscht hatten. Aber egal, was ich von Dumbledore hielt, er war die richtige Person für diesen Job. Er musste es sein.
,,Es gibt etwas was Sie für mich tun müssen...", begann ich leise.
,,Du."
,,Was?", fragte ich verwirrt.
,,Du bist nun die Autoritätsperson, also solltest du aufhören mich zu siezen."
Ich nickte und versuchte mich wieder auf das zu konzentrieren, was ich zu tun hatte.  ,,Ich nehme an, dass Sie... du das alles beobachtest, oder? Die Welt da unten... Solange hast du im Hintergrund die Drähte gezogen, also wirst du das jetzt wohl genau beobachten... Hab ich damit recht?"
Nach kurzen zögern, nickte er.
,,Der Krieg wird heute enden. Heute findet die finale Schlacht in Hogwarts statt...", erklärte ich und lief die Paar Schritte zum Ufer des kleinen Sees an welchem sich Dumbledore häufig befand. Jeder hier konnte seine Umgebung so gestalten, wie er es mochte. Als ich das hier, den See, das erste mal gesehen hatte fiel mir nur ein Gedanke ein: Stille Gewässer sind tief. Denn das war er. Das Wasser war ganz ruhig und klar, doch trotzdem war es unmöglich zum Boden zu sehen. Mein Gesicht spiegelte sich an der Oberfläche. Ich sah müde aus, dunkle Ringe unter den Augen, fahle Haut. Es war erschreckend mich so zu sehen. Das schlimme war, dass ich eigentlich gar nicht in der Lage war Müdigkeit zu empfinden. Im Tod empfand man keine Bedürfnisse wie Hunger oder Durst. Nichts davon, aber die meisten hielten es trotzdem so. Sie taten so als würden sie leben. Aßen regelmäßig und schliefen jede Nacht. Manchmal sah das wirklich urkomisch aus.  Wenn nur über den einem Haus nacht war, während überall sonst die Sonne schien, aber hier galten nun mal andere Regeln. ,,Es gibt etwas, was du für mich erledigen musst. Harry weiß es noch nicht, aber bald wird er erfahren, was du und ich schon eine Weile wissen. Er wird die Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über Snape und die Wahrheit über sich selbst. Er wird bald in dein Büro gehen und herausfinden, dass er der ungewollte Horkrux von Voldemort ist. und er wird sich ihm stellen. Er wird sich von Voldemort töten lassen."
Dumbledore nickte. Bis dahin kannte er die Geschichte schon. So hatte er es geplant und auch wenn ich ungern zugab, war es die richtige Idee.
,,Aber es ist möglich, dass er nicht stirbt."
,,Was?!", rief er ,,Wie meinst du das?" Damit hatte er nicht gerechnet. Dumbledore war von Harrys entgültigem Tod ausgegangen.
,,Ja...", flüsterte ich und drehte mich wieder zu ihm um. ,,Harry wird es selbst entscheiden dürfen. Ob er lieber in die Welt der Lebenden zurück kehrt mit all dem Schmerz und Leid oder ob er dem ein Ende setzen möchte. Du wirst ihn willkommen heißen und ihm erklären wo er ist, aber du darfst ihm nicht zu viel erzählen und vor allem darfst du ihm nicht bei der Entscheidung helfen. Er allein muss sie treffen und darfst ihn nicht dazu bringen sich für eine Seite zu entscheiden. Das muss alles von ihm aus gehen, verstehst du das?"
Er nickte.
,,Gut." Ich seufzte. ,,Ich kann dir nicht genau sagen, wo ihr sein werdet. Es wird Harrys Unterbewusstsein sein. Vermutlich aber in Form einer Straße, Autobahn, Hafen, Flughafen oder Bahnhof. Je nachdem in welche Richtung er abfährt wird er leben oder sterben. Wenn er dort ist, muss er entscheiden, ob er zulässt, dass er stirbt oder ob er stark ist und nur der Horkrux stirbt."
Er nickte erneut.
,,Er wird dir Fragen stellen um eine Entscheidung zu treffen und du darfst sie beantworten, aber ohne zu viel zu verraten. Ich weiß das klingt konfus, aber ich denke, du verstehst es. Ein Paar Fragen dürfen aber nicht ehrlich beantwortet werden. EIne davon ist die Frage, was ihn erwartet , wenn er sich für den Tod entscheidet. Das darfst du ihn nicht erzählen. Was du aber erzählen musst ist, dass er in Hogwarts Hilfe finden kann. Das ist wirklich wichtig!"
Er nickte.
,,Dann wirst du gehen. Noch bevor er seine Entscheidung getroffen hat."
,,Was denkst du wird er tun?", fragte er.
Ich lachte. Ein müdes, trauriges Lachen. ,,Im Gegensatz zu dir, habe ich ihn nie kennen gelernt. Ich möchte behaupten, dass du das besser als ich einschätzen kannst."
Er schüttelte den Kopf. ,,Du bist allwissend."
,,Nein, das bin ich nicht.", sagte ich. ,,Das ist eine Eigenschaft die mir von den Lebenden zugeordnet wird, aber das bin ich nicht. Ich sehe alle möglichen Ausgänge. Ich sehe tausende, Millionen verschiedener Zunkünfte. Jede Entscheidung, die von den Menschen getroffen wird, kann die Welt verändern und ich sehe all diese Möglichkeiten, aber was eintrifft kann ich erst sagen, wenn sie sich entschieden haben, beziehungsweise ein wenig vorher. Aber ich glaube, dass er leben wird. Ich glaube, dass er seine Fruende nicht im Stich lassen möchte. Er wird kämpfen und er wird dem Krieg ein Ende setzten, ein für alle mal."
,,Wieso redest du nicht mit ihm?"
,,Er kennt mich nicht, dich schon. Er vertraut dir und bewundert dich. Und ich glaub nicht, dass ich das könnte. ich habe Angst, dass ich ihn unbewusst dazu drängen würde zu sterben, damit  er mit wieder mit James und Lily vereint ist..."
Wieder nickte er.
,,Ich muss los. Ich werde dich zu ihm schicken, wenn es soweit ist."

Moonlight (Harry Potter Rumtreiber FF)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin