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,,Jetzt erzählt! Was ist gestern passiert?", rief James am nächsten Morgen und weckte uns Andere damit.
Gähnend versuchte ich mich aufzurichten, aber Sirius hatte noch immer seinen Arm um mich geschlungen. Erst als er das merkte, nahm ihn von mir und wir konnten uns beide aufrichten.
,,Es tut mir leid, Jungs. Wirklich! Es war nur so, dass Lara reden wollte...", entschuldigte sich Sirius bei seinen besten Freunden.
,,nach Reden sah das gestern aber nicht aus, als wir reinkamen.", meinte James grinsend und verschränkte die Arme.
,,Wir haben nicht miteinander geschlafen.", stellten Sirius und ich gleichzeitig fest.
James zog seine Augenbrauen hoch. ,,Aber ihr ward engumschlungen als wir her kamen!"
,,Ich hab es doch gestern schon gesagt: es war ein harter Tag." Sirius sah mich entsetzt an. In seinen Augen schimmerte Angst. Er hatte Angst, dass ich ihnen erzählen würde, was er mir gestern erzählt hatte... aber warum vertraute er mir das an, ihnen, seinen besten Freunden, nicht? Oder ging es ihm gar nicht darum, dass ich erzählte was er mir erzählt hatte, sondern darum, dass ich den Jungs sagen könnte, das er geweint hat?
,,Ein harter Tag also? Was ist denn passiert?"
,,Ich...", begann Sirius und ich merkte sofort, dass er nervös nach einer Ausrede suchte, aber ich unterbrach ihn: ,,Was Sirius sagen möchte ist, dass er mich gestern Abend getröstet hat. Er hat schon gesagt, dass ich mit ihm reden wollte und das haben wir dann. Ich hab mich heftig mit meinen großen Bruder gestritten, nicht mit Jason, sondern mit meinen anderen... Es war wirklich hart. Wir haben uns noch nie auf eine solche Art gestritten und ich war völlig aufgelöst." Ich ließ eine einzelne Träne über meine Wange rollen. ich hatte immer gewusst, dass es mir mal zum Vorteil kommen konnte, dass ich auf Knopfdruck weinen konnte. ,,Es tut mir leid, dass Sirius euch deswegen versetzt hat. Er meinte auch, dass er gehen müsse, aber als ich dann angefangen habe zu weinen, hat er nachgegeben und mich hier her gebracht... Bitte nehmt es ihm nicht übel. Er hat es wegen mir getan." Während meiner gesamten Lüge, starrte mich Sirius überrascht und ungläubig an. Auch die Anderen fixierten mich mit ihren Blicken, aber in ihren Augen lag eher so etwas wir Mitleid.
,,Willst du darüber reden?", fragte Remus und legte seinen Arm auf meine Schulter. Ich lächelte ihn dankend an. ,,Danke, aber ich hab lang genug mit Sirius darüber geredet. Er hat mir sehr geholfen."
Remus nickte und schenkte mir ein warmes Lächeln.
,,Also Jungs..." ich schaute auf die Uhr. ,,Es ist noch ziemlich früh... ich werde jetzt in mein Zimmer gehen und endlich diese Schuluniform ausziehen. Dann ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass mein Bruder mich erwischt... Ich komm so in einer halben Stunde wieder, denn ich möchte noch etwas mit dir besprechen, Remus. Ob ihr anderen, dann auch da seid, ist mir ziemlich egal. Danach können wir zusammen frühstücken, wenn ihr wollt und dann geht der Unterricht ja auch wieder los..."

Ich war gerade die Hälfte der Treppen runter gelaufen, als ich hinter mir Schritte hörte und Sirius rief: ,,Lara, warte kurz!"
Ich drehte mich zu ihm um.  ,,Was gibt's?"
,,Wieso hast du das getan?"
,,Was getan?"
,,Gelogen?"
,,Weiß nicht..." Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich hatte das Gefühl, dass du nicht erzählen wolltest, wie wir tatsächlich in diese Situation gekommen sind... und mich stört es nicht. Bei einem Mädchen wundert es niemand, wen sie sentimental ist und getröstet werden muss. Es ist dann halt einfach so und wenn du nicht darüber reden möchtest, dann musst du das auch nicht und wenn ich verhindern kann, dass man dich dazu zwingt, dann tue ich das liebend gerne."
,,Danke.", flüsterte er und umarmte mich. ,,Du bist großartig!" Dann gab er mir einen Kuss auf die Wange und lief zurück in sein Zimmer.

____

Pünktlich eine halbe Stunde später stand ich wieder in dem Zimmer der Rumtreiber. Peter war der einzige, der nicht mehr da war. Sirius wollte mir vermutlich mentale Unterstützung schenken, James schien einfach nur wissen zu wollen, worum es geht, was mich schließen ließ, dass Sirius sie nicht vorgewarnt hatte.
Remus sah etwas nervös aus, aber nicht so ängstlich, wie er wäre, wenn er wüsste, dass ich weiß, dass er ein Werwolf ist.
Ich setzte mich neben Sirius auf seinem Bett und somit gegenüber von Remus. James sprang auf und ließ sich neben Remus fallen.
,,Also... worum geht es?", fragte Remus und sah mich neugierig an.
,,Zu aller erst, Remus, ich hab dich wirklich sehr gern."
,,Ich dich auch.", erwiderte er mit gerunzelter Stirn.
,,Ich weiß, dass du ein Werwolf bist." Ich redete ganz schnell, damit er mich nicht unterbrechen konnte. ,,Das stört mich nicht. Es macht deine Persönlichkeit nicht aus. Du bist du, es ist egal, ob du ein Werwolf bist oder nicht. Wichtig ist mir aber, dass du weißt, dass ich für dich da bin, egal was los ist und dass du jederzeit zu mir kommen kannst."
,,Hast du Angst?", fragte  Remus nach einer Weile.
,,Nein."
,,Das ist dämlich. Du solltest Angst haben. Wenn ich ein Wolf bin, dann unterscheide ich nicht zwischen Freunden und Feinden."
,,Ich hab auch keineswegs die Worte verwendet: Ich weiß, dass du mir nie etwas antun würdest. Ich habe gesagt, dass ich keine Angst habe."
,,Wieso?"
Ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste, dass er mir nichts antun würde. Das hatte nichts damit zu tun, dass ich mit ihm befreundet bin. Kein Werwolf würde mich verletzen. Ich war sozusagen immun gegen Werwölfe, aber das konnte ich ihn mal wieder nicht erzählen...
Remus hatte viel ruhiger reagiert, als ich erwartet hatte. Vielleicht hatte Sirius doch mit ihm geredet...

Moonlight (Harry Potter Rumtreiber FF)Where stories live. Discover now