37. Kapitel - Ignorieren der Wahrheit

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POV Luca

Max und ich lagen nebeneinander in unserem Hotelzimmer im Doppelbett. Ich dachte über eben am Strand nach. Ich war so glücklich, Max zu haben. Die letzten Tage hatte ich mir Vorwürfe gemacht, ihn so verwirrt zu haben und war umso erleichtert, es ihm endlich erzählt zu haben. Ich merkte jedoch, dass er leider meine Gefühle nicht erwiderte. Es war einfach unmöglich. Ich hatte es nicht geschafft, es ihm zu sagen oder ihn zu fragen.

Es hatte geschmerzt zu fragen, ob wir wieder Freunde sein könnten. Viel lieber hätte ich ihm meine Liebe gestanden. Doch dann hätte ich ihn gleich aufgeben können.

Alle Lichter im Zimmer waren aus und der Mond schien auch nicht, so wie in diesen kitschigen Liebesstorys. Nur eine Lampe, die irgendwo an der Außenwand des Hotelgebäudes angebracht war, spendete ein bisschen Licht.

Keiner sagte etwas, jedoch wussten beide, dass der jeweils andere noch wach war. Ich sah auf meine Handyuhr. 23:54.

"Ich glaube an das Schicksal, Max. Dass...dass ich dazu verdammt bin, alle Menschen, die mir etwas bedeuten, zu verlieren. Du kannst dir nicht vorstellen, wie skeptisch ich war, als ich Sebastian und Finn kennenlernte. Doch sie sind so schnell sehr gute Freunde geworden." sagte ich in die Stille und lächelte beim letzten Satz.

Etwas neben mir raschelte. Max drehte sich zu mir und ich tat es ihm gleich. Seine rechte Gesichtshälfte glänzte etwas im spärlichen Licht.

"Mein komisches, abweisendes Verhalten existierte aus genau diesem Grund. Ich hatte Bindungsängste, habe sie immer noch, und wollte nicht, dass du von meiner Vergangenheit erfährst.
Ich-" ich stockte kurz, nicht sicher, ob ich weitersprechen sollte. "Ich wollte mich nicht nochmal verlieben und dann wieder verlieren." hauchte ich.

Max Augen leuchteten förmlich und sein Gesichtzüge erhellten sich. Jedoch war da etwas in seinem Gesichtsausdruck, was ich nicht deuten konnte.
"Ich bin so froh dich als Freund zu haben. Gute Nacht." sagte er dann lächelnd und drehte mir den Rücken zu.

Langsam drehte ich mich wieder auf den Rücken.
Max hatte mich gerade gefriendzoned, nachdem ich ihm sozusagen meine Liebe gestanden hatte.

Waren er und Finn nun zusammen oder nicht? Wenn nicht, dann dürfte es nicht mehr all zu lange dauern, bis sie es waren.

Eine Träne rollte langsam meine Wange runter.

POV Max

Keuchend setzte ich mich kerzengerade auf.
Luca lag mit dem Rücken zugewandt ruhig neben mir und schlief anscheinend.
Langsam ließ ich mich wieder in mein Kissen sinken.

Ich hatte einen schrecklichen Albtraum gehabt.
Ich hatte mich mit Luca und Finn gestritten, weil sie wollten, dass ich mich zwischen ihnen entscheide. Ich habe gesagt, dass ich es nicht weiß und sie haben darauf vor meinen Augen miteinander rumgeknutscht und mich dann ausgelacht.

Wie hatte Luca das gestern gemeint?
"Ich wollte mich nicht nochmal verlieben und dann wieder verlieren."
Hatte er damit gemeint, dass er sich in mich verliebt hatte, oder dass er nur Angst davor hatte, sich aber nicht in mich verliebt hatte?

Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. Ich musste einen klaren Kopf bekommen.
Ich stand auf und sah auf mein Handy. Es war 4:02 und bei einem kurzen Blick durch das Fenster bemerkte ich, dass es auch noch dunkel draußen war.

Also ging ich kurzerhand auf den Balkon, der zu unserem Hotelzimmer gehörte, und setzte mich auf einen der komfortablen Korbstühlen.
Ich schloss meine Augen und lauschte der nächtlichen Stille.

Ich versuchte meine Gedanken und meine Gefühle zu ordnen.
Luca stand zwar auf Männer und ich bedeutete ihm anscheinend auch was, doch etwas in mir sagte mir, dass es das auch schon war. Ich hatte wieder einmal nur zu viel in Lucas Satz von gestern Abend reininterpretiert, was mir auch sofort bewusst geworden war, weshalb ich ihn einen guten Freund genannt hatte.

Ich hatte Finn sehr gerne und er war mir in den letzten Tagen echt ans Herz gewachsen. Er war ein wunderbarer Mensch und...er war in mich verliebt.

So absurd das nun auch für mich selbst klang, aber ich beschloss kurzer Hand, es mit Finn zu versuchen. Gleich morgen würde ich mit ihm reden. Ich wusste sicher, da er es mir selber gesagt hatte, dass er etwas für mich empfand und außerdem hatte ich anscheinend auch Gefühle für ihn.

Den kleinen Teil in meinem Kopf, der die Wahrheit aussprach, ignorierte ich gekonnt und ging wieder in mein Bett.

Du weißt ganz genau, dass du Luca davonläufst.

Ich finde es irgendwie faszinierend, wie gerne ich Drama in meine Fanfictions einbaue, bei dem ich genau weiß, dass die Leser es nicht gut finden, aber selber am Heulen bin, wenn ich sowas in anderen Fanfictions lese xD

DANKE FÜR 2K READS! :0
UND FÜR PLATZ #880 IN FANFICTION! :0

und sorry für den late night post c:

blind love 『 mauz 』Donde viven las historias. Descúbrelo ahora