45. Kapitel - Sorgen

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POV Luca

Was Max wohl grade machte? Ob er glücklich mit Finn händchenhaltend die Straßen entlang lief? Mehrere Fragen dieser Art schwirrten mir durch den Kopf und bereiteten mir Kopfschmerzen. Eifersucht und Angst mischten sich dazu.

Ich wusste nicht, wie lange ich schon auf dem Bett saß und meine Tränen laufen ließ. Ich wusste nur, dass ich mich noch kein Stück von meinem Platz bewegt hatte, schon mehr als eine Stunde um war und dass ich Hunger hatte.

Ich versuchte, mir vorzustellen, wie es war, Max und Finn zusammen als Paar zu sehen. Wie sie Händchen hielten, sich Kosenamen zuriefen, sich verliebte Blicke zuwarfen und wie sie sich küssten.

All das könnte auch ich mit Max sein.
Wenn ich von Anfang an auf Max zugegangen wäre, nicht so ein Depp gewesen wäre, und ihm mein wahres Ich gezeigt hätte und mehr auf ihn eingegangen wäre, dann wäre vielleicht manches anders kommen.

Ich war auf keinen Fall von mir selbst überzeugt und dachte nicht, dass ich jemand war, in den man sich leicht verlieben konnte. Jedoch hätte ich mehr Vertrauen zu Max aufbauen können, und ihn davon abhalten können, mit Finn zusammenzukommen.

Denn nur Luna und ich wussten, dass Finn mal längere Zeit mit Klara sowas wie zusammen gewesen war, als wir noch nicht zusammen in einer WG gewohnt hatten.

Sie hatten beide einen ähnlichen Lebenstil. Sie hielten beide nicht viel von festen Beziehungen, und wenn sie mal eine führten, war sie nur eine Zeitvertreibung und nach kurzer Zeit vorbei. Ihre Leidenschaften waren die Abwechslung im Bett, ungefähr einmal in der Woche One-Night-Stands haben und nie richtige Gefühle entwickeln.

Bei Klara hatte man gesehen, dass sie es nicht so gut im Griff hatte, ihr wahres Ich innerhalb Beziehungen zu verstecken. Doch bei Finn hatte ich das Gefühl, dass er besser schauspielern konnte und echte Gefühle besser vortäuschen konnte.

Und genau das machte mir Sorgen; Max kaufte es Finn bestimmt ab, dass dieser Gefühle für ihn hatte, und würde umso mehr verletzt werden, wenn Finn schluss machte. Max war nämlich auf jeden Fall in Finn verliebt, das sah man ihm an und deshalb war er ja auch mit ihm zusammen.
Ich war mir zu hundert prozent sicher, dass Finn in ein paar Wochen Schluss machen und bis dahin immer weniger vertrauenwürdiger werden würde.

Ich hätte Max von Anfang an mehr von Finn fernhalten sollen, ihn von Finn und Klara erzählen sollen. Doch stattdessen hatte ich mich total in Max verliebt und dabei alles vergessen.

Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und mein Schluchzen wurde lauter.

Ich genoss für ein paar Minuten die Stille, als es an der Tür klopfte und Max ohne Aufforderung enthusiastisch die Tür aufschwang.

Schnell wischte ich mir mit dem Handrücken durchs Gesicht, setzte mich grade hin, nahm mein Handy in die Hand und setzte eine neutrale Miene auf. Max zog sich währenddessen seine Schuhe und Jacke aus, wobei er mir den Rücken gekehrt hatte. Finn war anscheinend nicht bei ihm.

Als Max dann auf das Bett zukam, hob ich meinen Blick von meinem Handy und setzte ein leichtes Lächeln auf.
"Luca, was ist passiert?" fragte Max sofort stirnrunzelnd und setzte sich auf die Bettkante.
Ich seufzte und entspannte meine Gesichtszüge und meine Haltung wieder und sah ihn fragend an.

"Ach komm schon, Luca. Ich erkenne es eben, wenn du mir was vormachst. Du kannst mir nicht mit diesem gezwungenen, falschen Lächeln und vor allem nicht mit deinen roten Augen kommen." erklärte Max leicht lächelnd.

"Ich hab.." fing ich an, aber stockte. Was sollte ich denn jetzt sagen?
Gerade wollte ich ansetzten, als Max mir zuvorkam:
"Ach egal, erzähls mir einfach, wann du willst. Aber du glaubst nicht, was eben passiert ist."
Und Max erzählte mir davon, was eben mit Klara passiert war.

Mich überraschte es wie gesagt nicht, aber ich musste natürlich so tun, wovon Max aber nichts merkte, da er viel zu sehr in seinem Eifer gefesselt war, dass wir Klara nun endlich los hatten. Das könnte aber bedeuten, dass Finn schneller Schluss machen könnte als erwartet...
Außerdem musste ich mich auch zusammenreißen, als Max erzählte, dass Klara sich vor kurzen an ihn rangemacht hatte. Ich hatte einfach nur, stirnrunzelnd genickt und entsprechend geschaut, das kam mir am harmlosesten vor.

"Ach warte, ich hab da was für dich." sagte Max auf einmal und kramte in seiner Hosentasche. Gleich darauf hielt er mir eine Art Figur hin und setzte sich dann mir gegenüber aufs Bett, nachdem ich ihm die Figur abgenommen hatte.

"Die habe ich in einem Laden im Ort gesehen, und musste sofort an dich und Sally denken." erzählte er stolz.
Gerührt betrachtete ich die liebevoll gestaltete Figur und drehte sie ein paar Mal in meinen Händen, um sie genauer zu betrachten.

"Vielen Dank." bedankte ich mich aufgeregt bei Max und viel ihm um den Hals. Dabei verloren wir beide etwas das Gleichgewicht und landeten aufeinander auf dem Bett liegend, er auf mir.

"Ups." hauchte er und kicherte leise. Ich liebte es, wenn er kicherte und dabei seine leichten Grübchen zum Vorschein kamen.

"Ich hab dich lieb, Luz." sagte Max mit gespielter zuckersüßer Stimme und schmiegte dann seinen Kopf auf meine Brust. Grinsend fuhr ich ihm durch die Haare und streichte ab und zu seinen Nacken.

So konnte ich für immer liegenbleiben.
Mit ihm in meinen Armen.
Zusammen. Glücklich.

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Na, da habt ihr euer Mauz ^^
Ich hatte ja versprochen, dass dieses Kapitel spätestens heute kommt... Genau genommen ist es ja jetzt schon ein Tag später [1:40 AM] xD
Es tut mir so Leid, dass ich dieses Kapitel erst update, wenn ihr alle höchstwarscheinlich schon am schlafen seid :/ Unser WLAN hat heute mehrere Stunden nicht funktioniert und da habe ich mich erstmal auf Hausaufgaben konzentriert und es voll vergessen... :o
Aber jetzt ist besser als Morgen mittag nach der Schule, weil dann könnt ihr es ja morgen früh auf dem Schulweg oder so lesen, haha ^^
Naja, ich hoffe jedenfalls, dass es euch gefällt!

blind love 『 mauz 』Where stories live. Discover now