44. Kapitel - Schluss

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POV Max

Ich ließ mir während dem kurzen Weg zu dem Cafe, in dem Luna und Sebastian warteten, von George seine Sicht in der Kurzfassung erzählen.
Die neue Badehose, nach der ich eigentlich in dem Laden gucken wollte, war mir jetzt egal.

"Ich lebe hier und habe einen Schreibwarenladen ein paar Straßen weiter. Klara und ich haben uns vor zwei Monaten kennengelernt, als sie hier im Urlaub war und ich habe mich leider sofort in sie verknallt.." fing George an, doch ich unterbrach ihn.
"Zu uns hat sie gesagt, sie wäre jetzt zum ersten Mal hier..." gab ich kleinlaut bei.
"Ich würde Klara erstmal gar nichts mehr glauben." sagte George und lachte ironisch.

"Naja auf jeden Fall sind wir ein paar Tage später zusammengekommen. War sie da schon mit deinem Bruder zusammen?" fuhr er fort. Ich schüttelte den Kopf und warf dann einen kurzen Blick nach hinten, wo Finn mit Klara lief, während er sie immernoch am Oberarm gepackt hielt. Er sah genervt aus, doch stahl sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht, als sich unsere Blicke trafen. Ich lächelte ihm aufmunternd zu und widmete mich dann wieder George's Erzählung.

"Du musst mir glauben, ich wusste nicht, dass sie noch einen anderen hat...Naja, jedenfalls waren wir beide überrascht, dass wir uns so bald wiedersehen und haben uns auch eben dementsprechend begrüßt.." wir räusperten uns beide gleichzeitig, was uns zum Lachen brach. George war gar nicht so übel, wie ich am Anfang dachte.

Wir überquerten nun die Straße und ich konnte schon das Café, in dem Sebastian und Luna warten wollten, sehen.

"Klara war mir von Anfang an unsympathisch gewesen und es kam mir immer so vor, dass sie Sebastian ausnutzt. Das hat sich dann auch bestätigt, als sie ein paar Mal mit anderen Männern geflirtet hat, wenn Sebastian gerade nicht anwesend war und sie sich dann letztendlich auch an mich rangemacht hat." Ich hielt inne und wich einem entgegenkommendem Fahrradfahrer aus, der ziemlich schnell fuhr.

George lief mit gesenktem Koof neben mir her, doch ich war mir sicher dass er mir zuhörte. "Ich habe Sebastian das auch mehr als einmal gesagt, doch er wollte mir nicht glauben. Es tut mir Leid, was gerade passiert ist." endete ich und versuchte während des Laufens Blickkontakt mit George aufzunehmen, was mir letztendlich auch gelang.

"Das muss dir nicht leid tun, Max. Im Endefekt bin ich froh, sie los zu sein." erwiderte er leise. "Es tut mir übrigens Leid, dass ich dich so abwertend Schwuchtel genannt habe. Ist mir irgendwie rausgerutscht." fügte er noch hinzu.

Doch ich winkte nur ab, nicht etwa, weil mir das egal war, sondern weil wir am Café und an Sebastians und Lunas Tisch angelangt waren.

"Max, wer ist das?"

"Das ist George." sagte ich ausdruckslos und deutete diesem an, sich auf den letzten freien Stuhl neben Sebastian setzen. George folgte dieser Andeutung und Sebastian beäugte ihn mit kritischem Blick. Finn mit Klara und ich stellten uns einfach daneben.
Das Café war kaum besetzt und die nächstgelegenen Gäste saßen mehrere Tische weiter.

"Schatz, was ist?" fragte Sebastian verwirrt und sah Klara dabei direkt an. Klara, dessen Oberarm Finn immernoch gepackt hielt, blickte stur drein und kam gar nicht auf die Idee zu antworten.

"Na los Klara, erzähl deinem Freund, was los ist." knurrte ich und betonte dabei besonders das Wort 'Freund'.
Sebastians Blick war preiswert. Doch er tat mir Leid. Das, was er nun erfahren würde, würde ihn unglaublich runterziehen, da er echt hoffnungslos in Klara verliebt war.

Ich stellte mich unterstützend hinter Sebastians Schulter und legte eine Hand auf seine Schulter.

Klara erzählte mit hochgezogenem Kinn wie und wann sie und George zusammengekommen waren.
"Glaubst du, ich hätte dich jemals wirklich geliebt? Du siehst ganz gut aus und gut im Bett bist du auch. Deine Verliebtheit ging mir jetzt schon allmählich auf die Nerven, ich hätte ein paar Wochen nach dem Urlaub mit dir Schluss gemacht." verkündete Klara mit einem stolzen Grinsen.

Sebastian war schon beim ersten Satz zusammengezuckt und ich trat neben ihn und konnte sehen, dass sich bereits Wasser in seinen Augen gesammelt hatten. Er sah starr vor sich hin, irgendwo auf den Boden neben Klara.

"Ich dachte, du liebst mich." sagte Sebastian leise und lächelte traurig. Er schniefte und sah nun Klara traurig in die Augen.
Klara erwiderte den Blick ohne mit der Wimper zu zucken und zuckte nur grinsend mit der Schulter.

Das wars. Jetzt würde Sebastian richtig ausrasten. Aber gegen meine Erwartung blieb er sitzen und redete ruhig weiter.

"Klara, hier mit ist unsere Beziehung beendet, das ist dir wohl klar. Ich will dich nie wieder in meinem ganzen Leben sehen. Du reist heute noch ab."

Ich fühlte Stolz, dass Sebastian sich zusammenriss und die Situation ruhig klärte. Doch ich kannte Sebastian, er würde später noch etliche Tränen hinter verschlossenen Wänden weinen. Und ich würde für ihn da sein.

"Das ist mir mehr als recht. Du bist langsam echt lang-"
"Klara, es reicht jetzt. Wenn du keine Probleme bekommen willst, hälst du jetzt lieber die Klappe und machst, was wir sagen." sagte ich ebenso ruhig wie Sebastian, doch es war schon sehr anstrengend, mich zurückzuhalten. Ich wollte ja nicht die anderen Gäste des Cafés oder sogar den Besitzer auf uns aufmerksam machen.

Nachdem wir bezahlt und uns von George verabschiedet hatten, gingen wir wieder Richtung Hotel.
"Ich hasse dich." sagte Sebastian leise zu Klara.
"Damit kann ich leben." erwiderte Klara aufsässig grinsend, warf ihre blonden Haare zurück und stöckelte voraus.

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Nächstes Kapitel ist wieder Mauz! 😊

blind love 『 mauz 』Where stories live. Discover now