39. Kapitel - Irgendetwas fehlt

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POV Max

Finn presste weiter seine Lippen auf meine, und ich erwiderte den Kuss. Ein leichtes Stöhnen entwich mir und Finn ergriff seine Chance und drang grinsend mit seiner Zunge in meinen Mund. Unsere Zungen kämpften miteinander und ich musste mir eingestehen, dass es mir gefiel. Sehr sogar.

Doch...irgendetwas fehlte.

Meine Hände wanderten in Finns dunkelbraune Haare und zogen leicht daran. Finns Hände glitten zu meiner Hüfte und seine eine Hand glitt langsam an meinen Hintern.
Ich unterbrach den Kuss und legte meine Hände auf Finns Oberkörper und drückte ihn leicht ein paar Zentimeter von mir weg.
"Nicht jetzt." flüsterte ich leise und Finn grinste.

Da standen wir beide nun an der Wand im Männerklo, Stirn an Stirn, und sahen uns grinsend in die Augen.
"Ich bin so froh, dass das endlich passiert ist." sagte Finn und gab mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn.
Ich sah verlegen zur Seite.

Finn stützt seine eine Hand an der Wand neben meinem Kopf ab und legte seine andere Hand unter mein Kinn und drehte meinen Kopf so, dass ich ihn genau in die Augen sah.
"Hey.. Babe.Ich freue mich total. Du gehörst jetzt mi- zu mir." sagte Finn so leise, dass ein Schauer durch meinen ganzen Körper fuhr. Mir war es nicht entgangen, dass er fast 'Du gehörst mir' gesagt hatte. Sowas konnte ich gar nicht leiden.

Ich blendete alle negativen Gedanken aus und lächelte Finn liebevoll an.
"Ich freue mich auch" antwortete ich und legte meine Lippen sanft auf seine.

Mit einem Ruck wurde die Tür zum Männerklo aufgerissen und Luca trat herein. Sofort lösten Finn und ich uns voneinander und Finn nahm mich bei meinen Handgelenken. Luca blieb wie angewurzelt stehen und starrte uns und unsere verschränkten Hände mit einem Blick an, den ich nicht genau deuten konnte.

"Ehm, herzlichen Glückwunsch ihr beiden, endlich..seid ihr zusammen." sagte er dann, und ich bildete mir ein, dass das nicht ernst meinte und es ihn viel Überwindung brauchte, dass auszusprechen. "Seit wann?" fragte er dann und setzte ein kleines Lächeln auf.

"Seit eben." murmelte ich lächelnd und Luca nickte kaum merklich.
"Kommt ihr dann? Sebastian hat einen Plan für heute." verkündete Luca uns und verließ den Raum mit einem letzten leeren Blick zu mir.

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POV Luca

Zitternd lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Außenwand der Toiletten. Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu beruhigen. Doch ich konnte es nicht verhindern, dass eine Träne unter meinem Augenlied hervor rollte, bis sie an meinem Mund ankam und ich diesen salzigen Geschmack auf den Lippen schmeckte.

Finn und Max waren also nun zusammen. Dieses Bild, wie sie sich küssten, hatte in mir etwas ausgelöst. Schmerz. Unglaublichen Schmerz, Wut, Trauer, Eifersucht.

Ich riss mich los und rannte durch das Treppenhaus, sodass ich den anderen nicht begegnete, nach oben zu Max' und meinem Hotelzimmer und betrat es. Sofort schmiss ich mich auf das Bett und da fing es auch schon an.

Ich weinte bitterlich los, krallte mich im Bettlaken fest und rollte mich zusammen. Ich schluchzte laut, doch es war mir egal, dass man das in den Nachbarzimmern hörte. Sollten sie doch alle hören, dass nicht alle auf dieser gottverdammten Welt glücklich wie Honigkuchenpferde waren.

Nach ungefähr 10 Minuten wurde ich immer ruhiger und setze mich etwas auf.
Ich atmete tief durch und versuchte zu realisieren, dass Max, in den ich verliebt war, jetzt mit jemand anderem zusammen war. Er hatte eben so glücklich mit Finn gewirkt.

Irgendwie verspürte ich eine Wut auf Finn.
Doch er konnte nichts dafür, dass Max sich in ihn und nicht in mich verliebt hatte.
Ich raufte mir meine Haare.

Ich hatte Max zuerst geliebt.
Ich lachte kurz ironisch auf bei dem kindischen Gedanken. Was war ich nur für ein ignoranter Mensch?

Doch es war bei mir so eine Art Liebe auf den ersten Blick gewesen, auch wenn es von außen überhaupt nicht danach ausgesehen hatte. Ich konnte mich noch gut an unsere erste Begegnung erinnern, als Sebastian und ich ihm vom Bahnhof abgeholt hatten, und ich total abgehoben und unfreundlich zu ihm war.

Doch auf einmal meinte Finn, sich in Max verlieben zu müssen. So eine schlimme Eifersucht hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gefühlt.

Ich hatte nur Luna meine Gefühle für Max anvertraut und das musste auch so bleiben.
Wenn Max mit Finn glücklich war, dann war das so. Obwohl ich nicht derjenige war, der mit ihm in einer Beziehung war, freute ich mich für ihn. Hauptsache er war glücklich.

Ein kleines Lächeln huschte auf meine Lippen bei dem Gedanken, wie Max lächelte.
Ich würde dafür sorgen, dass Finn Max gut behandelte und dass Max glücklich mit ihm war.
Doch meine Liebe zu ihm wird bleiben.
Und der Schmerz ebenfalls.

ENDE



















Spaaaß.. xD
Das Ende ist noch lange hin, keine Sorge :D
Wie fandet ihr's? ^^

blind love 『 mauz 』Where stories live. Discover now