Glue Stick [Sope]

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"Verdammt!" Sofort stürze ich zu dem Fenster und sehe nach unten. So bescheuert das jetzt auch klingen mag, aber ich bin froh, dass da keine Leiche liegt.
Nur eine von Jiwoos Jacken befindet sich auf dem Gras.
"Namjoon hat angerufen, sie ist im Krankenhaus", meldet sich Jin hinter mir.
"Oh Gott gehts ihr gut?!"
"Sie ist nicht da, weil sie verletzt ist, Sir. Sie hat scheinbar Min Yoongi gesucht."
Allein von diesem Namen steigen meine Aggressionen wieder in mir auf. Wegen dem Typen hat sie sich in Gefahr gebracht.
"Ich geh hin." Ohne Jins Antwort abzuwarten, wie eigentlich immer, nehme ich wieder meinen schwarzen Mantel und mache mich auf den Weg ins Krankenhaus, welches nicht weit von uns entfernt ist.
Wütend beiße ich auf meine Unterlippe, bis sich ein metallischer Geschmack auf sie legt. Mit meinem Handrücken wische ich das wenige Blut weg und beschleunige meine Schritte.
Ich drücke die Eingangstür des sterilen Gebäudes auf und laufe strikt an der Frau, die mich verdutzt von der Rezeption aus ansieht, vorbei.
Mins Zimmer ist relativ schnell gefunden und ohne Vorwarnung betrete ich dieses.

Meine Schwester sitzt auf dem Fensterbrett und betrachtet ihre aufgeschürften Hände.
"Jiwoo, geh raus. Unten wird dich Seokjin abholen." Erschrocken zuckt meine Noona zusammen, steht jedoch ohne Wiederworte auf und verlässt das Zimmer.

"Ihr hätte sonst was passieren können wegen dir", abwertend sehe ich auf Yoongi, der noch etwas schwach auf seinem Bett sitzt aber mir trotzdem kein bisschen Aufmerksamkeit schenkt.
"Alter rede mit mir oder du bleibst noch länger im Krankenhaus." Wie von selbst ballen sich meine Hände zu Fäusten.
"Ich habe ihr nicht gesagt, dass sie her kommen soll." Nach wie vor würdigt mich Suga keines Blickes, seine Stimme wirkt jedoch alles andere als stark.

Langsam kommt es mir etwas übetrieben und zu gut geschauspielert vor, als wenn er das alles nur für Aufmerksamkeit machen würde. So ganz glauben, dass er wirklich einfach zusammengebrochen ist, kann ich allerdings auch nicht.
"Hör auf einen auf unschuldig zu machen", knurre ich und endlich schaut mich der Ältere mit seinen dunklen Augen an.  
"Sag mal, was erwartest du jetzt eigentlich von mir. Ich kann doch auch nichts dafür, dass deine Schwester sich so einfach vögeln lässt und sich dann auch noch in mich verknallt."
Das hat meine Grenze überschritten und meine Faust landet in Mins Gesicht.
"Was willst du damit erreichen, Hoseok?" Der Minthaarige grinst mich an. "Mir jetzt weh zu tun, wobei ich mit Schmerzmitteln vollgepumpt bin bis zum geht nicht mehr und jederzeit jemand herein kommen könnte."
Recht hat er schon, aber es tut gerade unglaublich gut, weshalb ihn ein weiterer Schlag meinerseits trifft.
"Du musst lernen, wie man andere aus der Fassung bringen kann. Das ist um einiges besser als Schläge und viel lustiger, da die andere Person so...verwirrt ist."
Ehe ich mich  versehe ist Min aus seinem Bett gesprungen und drückt mich an meinen Handgelenken an die Wand hinter mir.  Es folgt ein raues Lachen seinerseits, ehe er mir immer näher kommt. "Kitty..."  Nur noch wenige Zentimeter trennen unsere Lippen voneinander und ich kann seine  warmen Atem bereits auf meiner Haut spüren.
"Und? Verwirrt?", noch immer redet er leiser und starrt mir in die Augen.
"Kein Stück.", gifte ich ihn an und versuche mich loszureißen, was jedoch nicht gelingt. Natürlich ist es gelogen, denn er hat mich wahnsinnig verwirrt. Und warum schägt mein Herz schneller als sonst...
Plötzlich schließt der Minthaarige kurz seine Augen und läuft zwei Schritte zurück.
"Ah fuck.." Halt suchend stützt er sich auf dem Fensterbrett ab und versucht sich nicht allzu viel anmerken zu lassen, man kann trotzdem genau erkennen, wie er innerlich mit der Schwäche kämpft.
Gerade als Yoongi droht zu fallen, fange ich ihn auf und trage ihn zurück zu seinem Bett.
Warum ich das tue? Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ganz herzlos bin ich, wie schon mal erwähnt, eben nicht, auch nicht bei meinen Feinden. Letztenendes hat er sich ja nur versucht zu Wehren, obwohl er eindeutig keine Kräfte mehr hat.

"Erspar mir dein Mitleid. Das hab ich echt nicht nötig.", murmelt der Ältere und dreht sich von mir weg.
Min Yoongi, du bist und bleibst mir ein Rätsel, wobei ich auf ihn sicher nicht anders wirke.