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"Jungkook...Jeon...er war sicher ein guter Typ, auch wenn ich ihn nicht wirklich kannte. Er war mit Hoseok befreundet und wenn er für ihn gut genug war, war sein Charakter scheinbar nicht komplett scheisse." Während Yoongi redet sind die anderen so still, dass man hören könnte, wie eine Stecknadel auf Teppichboden fällt.
Zudem bin ich mir ziemlich unsicher, ob diese Sätze jetzt eine Beleidiung oder ein Kompliment waren.

"Und ich hab Hoseok flach gelegt!", Suga reißt seine Hand triumphierend nach oben und die Menge bricht in Gejubel aus. Ich hingegen lasse vor Schock meinen Becher fallen, da Min gerade einen Fakt ausgesprochen hat, der unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit gelangen sollte.

Sofort rausche ich auf ihn zu und packe ihn am Unterarm,  ehe ich ihn mit mir in mein Zimmer ziehe.
"Sag mal gehts noch?! Was sollte die Aktion gerade?!" Ohne zu Zögern verpasse ich ihm eine, doch der Schwarzhaarige wischt sich lediglich mit dem Handrücken über die Lippen und sieht mich grinsend von der Seite an.
"Ich darf ja wohl mit etwas angeben wenn ich stolz darauf bin oder nicht?"

Ich bin durch diese Frage so verwirrt, dass er die Gelegenheit nutzt und mich auf das Bett stößt.
Anschließend klettert er über mich und fixiert mich an den Handgelenken auf der Matratze, worauf ich mich etwas anspanne.
"Hoseok...sei doch nicht immer so verklemmt", sein heißer Atem trifft auf meinen Hals und ich schlucke leer. Mein Herz schlägt so schnell, als wäre es gerade einen Marathon gelaufen und mein gesamter Körper verlangt nach Yoongis Berührungen, doch mein Geist sträubt sich dagegen und ich muss an die Schmerzen vom letzten Mal zurückdenken, was mich schlussendlich davon übrzeugt, dass es eine durch und durch schlechte Idee ist, mit ihm zu schlafen.

"Das ist eine Party...für Junkook. Da will ich keinen Onenight-stand haben", rede ich mich raus und schaffe etwas Abstand zwischen uns, indem  ich meine Hände aus Sugas Griff befreie und ihn von mir wegdrücke.
Der andere verdreht genervt die Augen und seufzt. "Na schön. Eben nächstes Mal." Eine seiner Hände wandert zu meiner Wange und er zieht mich vorsichtiger als sonst zu sich, dann legen sich seine Lippen kurz auf meine, nur für eine Millisekunde. 
Und genau für diese Millisekunde hört alles in mir auf zu funktionieren und ich stelle in Frage, ob das wirklich die Realität ist oder ich gleich aus irgendeinem Traum aufwache.

Umso erleichterter bin ich, als Suga aufsteht und aus dem Zimmer läuft. Irgendwie kann er sich nie entscheiden, was er will und auf eine gewisse Art und Weise tut es mir weh, seine ständigen Gefühlswechsel so miterleben zu müssen.
Man fühlt sich nur wie ein weggeworfenes Spielzeug, was manchmal aus dem Müll gefischt wird, um wenig später wieder weggeworfen zu werden, obwohl wir nie in einer Beziehung oder ähnlichem waren. Aber was sind wir überhaupt? Als Feinde kann man uns nicht mehr bezeichnen, als Freunde auch nicht unbedingt und nach wie vor tue ich das ja alles nur für Kookie, was Yoongis Gründe für das ganze sind ist mir unbekannt und ob ich es überhaupt wissen will, ist die zweite Frage.

Nach ein paar Minuten beschließe ich auch wieder zu der Party im Erdgeschoss der Villa zu gehen, was sich jedoch als ziemlicher Fehler heraus stellt.
Der Schwarzhaarige steht in der Menge, eng tanzend mit irgendeinem Mädchen und ich wünschte, ich hätte es nie gesehen, denn wieder steigt diese ekelhafte Eifersucht in mir auf und ich weis nicht, woher sie immer kommt.
Suga kann mir doch egal sein und wenn er nur so komische Gefühle in mir hervorruft, soll er bitte aus meinem Leben verschwinden.

"Starr ihn noch intensiver an und Amor höchst persönlich wird dir die Augen aus deinem Kopf schießen", sagt plötzlich jemand hinter mir und ich drehe mich erschrocken um.


Glue Stick [Sope]Where stories live. Discover now