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"Weißt du eigentlich wie sehr ich mich immer auf diesen Tag freue?", fragte Hoseok keuchend, während er Taehyung durch den Flur manövrierte und drückte seine Lippen sofort wieder auf seine.
"Mh~" war Taehyungs simple Antwort. Er krallte seine Hände in Hoseoks Haar und dieser versuchte mit einer Hand die Tür zu seinem Zimmer zu öffnen, gegen welche er Taehyung kurz zuvor gestoßen hatte. Die beiden Jungen hatten bis heute nicht miteinander geschlafen, aber Männer konnten sich nunmal auch anders befriedigen. Als seine Hände endlich die Holztür geöffnet hatten, drückte er den Braunhaarigen in sein Zimmer. Ohne die Tür zu schließen zog er dem Jüngeren das Shirt über den Kopf. Er selbst trug keins, da er es schon beim feiern ausgezogen hatte. Taehyungs Hände fuhren über Hoseoks nackten Oberkörper, dabei bewegten sie ihre Lippen verlangend. Die Luft zwischen ihnen wurde immer dünner und gerade als Hoseok Taehyung die Hose vom Leib reißen wollte, wurden die beiden durch ein Räuspern unterbrochen.
Genervt stöhnend wand sich Hoseok von ihm ab und drehte sich zur Tür, in welcher Jungkook stand und die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
"Wenn ich Taehyung einmal entführen dürfte." Er deutete auf seinen besten Freund, der gerade dabei war, sich sein Oberteil wieder überzuziehen.
"Klar." Hoseok zuckte mit den Schultern, ließ die beiden alleine und verschwand wieder zu den vielen Leuten und der lauten Musik.

"Denkst du nicht, er wird dich noch verletzten?"
Irritiert sah Taehyung zu seinem besten Freund.
"Wie meinst du das?"
"Wie gleichgültig er dich hier stehen gelassen hat. Ihm ist doch egal, was mit dir ist."
Taehyung ließ sich auf das Bett fallen und hörte ihm zu.
"Hoseok und ich sind in keiner Beziehung, Jungkook.", machte er ihm klar.
"Aber du hast gesagt, du magst ihn. Verletzt dich sein Verhalten nicht?"
"Das war gelogen." Taehyung fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
"Was?"
"Hoseok ist für mich nur ein Freund, mehr nicht. Ich steh nicht auf ihn."
Der Schwarzhaarige schnaufte.
"Nur ein Freund.", meinte er spöttisch.
"Darüber wolltest du aber nicht mit mir reden, oder?" , fragte Taehyung um einem weiteren Streit aus dem Weg zu gehen.
"Richtig." Jungkook ließ sich neben dem Braunhaarigen auf das Bett fallen und grinste breit.
Aus der Tasche seiner Shorts zog er ein kleines Tütchen.
"Jungkook.", hauchte Taehyung, als er das weiße Pulver sah.
"Jungkook das Zeug ist gefährlich."
"Die Pille, die du heute eingeworfen hast nicht, oder wie?"
Taehyung seufzte, überlegte, wie er seinen besten Freund vor diesem Fehler bewahren konnte.
"Lass es, Jungkook. Bitte."
Nur leider überforderte ihn die Situation und die Angst stieg ihn auf.
Er würde Jungkook nicht aufhalten können, das wusste er. Dafür war er zu Dickköpfig.
Und hätte Taehyung genug Durchsetzungsvermögen, um ihn umzustimmen, hätte er ihn schon von vielen dummen Dingen abhalten können. Zum Beispiel an dem Abend, an dem die beiden das erste mal auf einer Hausparty waren und Jungkook direkt bei diesem dämlichen Trinkspiel mitmachen wollte. Hätte Taehyung ihn umstimmen können, hätten sie nicht die halbe Nacht in Jungkooks Badezimmer verbracht.
"Warum? Wenn ich dir Ratschläge gebe, ignorierst du sie doch auch."
Jungkook stand vom Bett auf und lief sturr auf Hoseoks Nachtschrank zu.
"Was tust du da?"
Jungkook kramte in der Schublade rum und störte sich nicht daran, dass dies nicht sein Haus war.
"Ich weiß, dass Hoseok hier die Utensilien hat, die ich brauche.", nuschelte er.
"Du kannst doch ni-"
"Hier.", unterbrach Jungkook seinen besten Freund und wurf etwas in seine Richtung.
Überrascht fing Taehyung die violette Tube und blickte grimmig zu Jungkook auf, nachdem er sie betrachtet hatte.
"Habs."
"Jungkook."
Jungkook schüttelte den Kopf und verließ den Raum, um in die kleine Gästetoilette zu betreten.
Das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war Taehyung, der ihn anflehte.
Seine Entscheidung stand fest.

Taehyung hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Er saß weiterhin auf dem Bett, die Gleitgeltube, die Jungkook ihm zugeworfen hatte, lag neben ihm in den Lacken.
Er hatte wieder versagt und diesmal würde sein mangelnder Mut, sich Jungkook wirklich zu stellen, schwere Konsequenzen mit sich ziehen.
Vielleicht hätte es schon gereicht aufzustehen, aber er hatte auf dem Bett Wurzeln geschlagen. Er konnte sich einfach nicht Bewegen. Er war wie erstarrt. Er war geschockt. Er hatte Angst. Angst um seinen besten Freund, durchaus berechtigte Angst. Was, wenn er Jungkook nun verlieren würde? Was würde geschehen, wenn sie sich verlieren würden?
Und plötzlich wurde ihm klar, dass die beiden schon zuvor auf dem besten Weg dorthin waren.
Langsam aber sicher haben sie sich verloren. Sie waren dabei ihre Freundschaft zu verlieren.
Und all das hatte angefangen, weil Jungkook umbedingt an diesem Joint ziehen wollte.
Vielleicht hatte Taehyung dieses Entfernen voneinander durch seinen Zug an der Droge nur herausgezögert, aber doch damals war schon klar, dass es nicht mehr so sein würde, wie zuvor.
Hätte Taehyung einfach weiterhin abgelehnt, hätte Jungkook alleine etwas mit den anderen unternommen und ihre Freundschaft wäre an der noch größeren Schlucht zwischen ihnen zerfallen. Aber nun war es doch auch so. Die beiden hatten andere Freunde, Taehyung war nochmehr auf ihn angewiesen. Die Schlucht, über die nur eine Brücke mit ihrer puren und unangefochtenen Freundschaft führte, wurde immer größer, aber die Brücke war zu kurz.

Und Taehyung konnte nicht weit genug springen.

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Sorry, es hat wieder gedauert.
Ich bin heute aus dem Kurzurlaub mit meiner Mama zurückgekommen und ich bin so müde ... (Standart bei mir XD)
Deswegen auch ein wenig kürzer als sonst

Komie

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