Kapitel 7

3.9K 223 11
                                    

Die Zeit schien sich nur noch kriechend voran zu bewegen. Wie in Zeitlupe entglitt Alex die Feldtasche, während er im nächsten Moment versuchte die Tür wieder zu schließen. Doch es war zu spät, eines der Monster hatte bereits sein Handgelenk gewaltsam gepackt.

 Jane trat erschrocken zurück und spürte wie die gierigen Blicke auf ihr lagen. Die junge Frau, mit schwarzen Haaren und roten Strähnen, fletschte knurrend die Zähne, als Alex versuchte sie von sich wegzustoßen. »Lauf!«, schrie er Jane an und taumelte unbeholfen zu Boden. Mit Angst erfüllten Augen hetzte Jane in einer irrwitzigen Geschwindigkeit die Treppe hinunter. Dich gefolgt von zwei Untoten. In der Ferne hörte sie, wie Donner über das Land rollte. Ihr pochendes Herz drohte ihre Brust zu zerspringen, als sie durch das Foyer lief.

 Erschöpft stieg sie durch das zerbrochene Fenster. Doch einer der Monster packte ihren linken Fuß. Jane schrie auf und trat blind um sich. Sie spürte wie sich das zerbrochene Glas in ihre Hände schnitt. »Komm her«, zischte einer der beiden Männer. Heiße Tränen rannten ihre Wangen hinunter. Mit einem kräftigen Ruck zogen sie Jane zurück in das Innere. Ihre Haare waren vom Regen durchnässt und klebten in ihrem Gesicht. Ein leises Wimmern entkam ihren Lippen, als einer der Untoten sie ruckartig zu Boden warf. 

»Keine Angst«, schnurrte der Jüngere der beiden belustigt »Wir werden dir nicht weh tun, solange du schön brav das machst, was wir von dir verlangen«. Jane schlug ihre Hände schützend vor das Gesicht. Sie spürte wie grobe, kalte Hände ihr T-Shirt nach oben strichen. Ihr Schluchzen wurde lauter. »Gefällt es dir?«, fragte der andere spöttisch und packte ihre Hände. Mit geröteten Augen starrte sie ihm ins Gesicht. Die Hand des Jüngeren bahnte sie sich den Weg vorwärts hinauf. Jane spürte wie ein Adrenalinschub durch ihren Körper jagte.

 Mit einem Knurren spukte sie dem Jüngeren in das Gesicht, während sie dem anderen einen kräftigen Stoß mit den Füßen verpasste. Überrascht ließ sie der Ältere los. Hastig stand Jane auf und lief weiter den Gang hinunter. Die Schnitte an ihren Händen brannten. Vollkommen orientierungslos jagte sie durch das leere Krankenhaus. Das grelle, weiße Licht eines Blitzes fiel durch die Fenster. Jane blieb ruckartig stehen. Eine dunkle Gestalt stand am anderen Ende des Flurs und starrte ihr mit moosgrünen Augen entgegen.  

The Crimson PrinceWhere stories live. Discover now