Kapitel 31

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So... ich habe mich jetzt endlich genug motiviert, um dieses Kapitel  zu schreiben.
Sorry das es nicht so gut ist wie sonst... 😬

Ethans Blick verdüsterte sich schlagartig, als er bemerkte, wie der Fahrer am Trafalgar Square Richtung East End einbog. »Westminster liegt in der anderen Richtung«, murmelte er mürrisch und blickte stur aus dem Fenster. Sein Vater verzog keine Miene, als er nach einer Weile monoton antwortete »Ich muss mich noch um etwas kümmern«, seine knappe Antwort ließ Ethan erschaudern. 

Er wusste nur zugut, was sein Vater in den verlassenen Lagerhäusern an den südlichen Docks wollte. Es war kein Geheimnis, dass die Familie Harrow ihr Geld, über mehrere Jahrhunderte hinweg, nicht nur auf legalen Wege erworben hatte. Stumm musterte Ethan die Gesichter der Menschen auf den Gehsteigen, um sich von diesem beunruhigenden Gedanken zu befreien. Es lag eine schauerliche Melancholie in der Luft, die beängstigend und ermüdend zugleich war. 

Der wolkenlose Himmel am Horizont färbte sich langsam rot-orange, als der schwarze Wagen auf den Vorplatz des Lagerhauses rollte. Ethan verschränkte verunsichert seine Arme und spürte die skeptischen Blicke der Männer, die aus dem Gebäude kamen. Allesamt hagere, düstere Gestalten. »Wieso nimmst du mich immer hierher mit?«, fragte Ethan seinen Vater als sie ausgestiegen waren. »Du wirst das alles eines Tages übernehmen«, erklärte dieser und betrat die dunkle Lagerhalle. 

Ein leises, elektrisches Surren ertönte und die Lichter an der Decke gingen an. Ethans Vater strich sein Jacket zurecht und wandte sich danach an einen der fünf Männer. »Gab es irgendwelche Probleme bei der Anschaffung?«, wollte er ungeduldig wissen »Irgendwelche Hindernisse?«. Der Mann schüttelte den Kopf »Nein, Mr. Harrow«, er deutete einem anderen Mann, der einen schwarzen Aktenkoffer dabei hatte. »Es sind dreihunderttausend amerikanische Doller, genau wie Sie es verlangten«, versicherte der Mann mit dem Koffer und reichte ihm Ethans Vater. 

Mit einem kalten Lächeln nahm er ihn entgegen »Ich nehme an, dass ich nicht nachzählen muss?« »Nein, Sir«,versicherte der Mann »Es hat mich gefreut, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Mr. Harrow«, verabschiedete sich dieser und machte sich mit den anderen Männern auf den Weg nach draußen. »Das war ausnahmsweise schneller als sonst«, murmelte Ethan überrascht, als sie alleine in dem leeren Lagerhaus standen. Sein Vater nickte zustimmend »Es sieht aus, als hätte Scotland Yard doch eine Spur zu uns gefunden. Ansonsten hätte sie das Geld für den Transport nicht so früh abgegeben. Meine Männer wollen aus irgendeinem Grund so schnell wie möglich England verlassen«, er horchte nach einer kurzen Pause plötzlich auf »Es ist noch jemand hier«, murmelte er nicht sonderlich begeistert »Wir sollten jetzt gehen, Ethan«.

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Ethan starrte nachdenklich auf die Decke seines Schlafzimmers und horchte wie der trommelnde Regen an die Scheiben pochten und der Donner seine Sinne erzittern ließ. Die Nacht wurde alle paar Minuten von dem grellen weißen Licht eines Blitzes erhellt, so das es in seinem Zimmer für den Bruchteil einer Sekunde Taghell war. Nach einer Weile griff er neben sich und fischte zwei Schmerztabletten aus der weißen Dose. Das Kopfweh machte ihn wahnsinnig.

 Als er nach seinem Wasserglas greifen wollte, stellte er verärgert fest, dass es leer war. Mit einem leisen Murren stand er auf und ging die Treppe nach unten in die Küche. Dabei stellte er fest, dass durch das starke Gewitter der Strom ausgefallen war und das ganze Penthouse im Dunklen vor ihm lag. Wütend tastete er sich an der Wand entlang und schaffte es sein Glas aufzufüllen. Ein plötzliches Poltern drang aus dem Arbeitszimmer seines Vaters. Verwundert versuchte Ethans etwas im Dunklen auszumachen und schlurfte zu der offenen Tür. 

Nur das kalte, bläuliche Licht des Laptops erhellte den Raum. Ethan brauchte ein Weile, bis er ein klares Bild sehen konnte. So leise wie möglich betrat er den Raum und stellte das Glas neben sich auf ein Bücherregal. Auf dem Schreibtisch lag zwischen den unzähligen Verträgen und Rechnungen eine leere Spritze. Ethans Atem stockte, als ein weiteres Poltern an sein Ohr drang. »Dad?«, fragte er in die Stille hinein und spürte wie sich seine Wut langsam in Angst verwandelte »Bist du das?«. 

Eine dunkle Gestalten regte sich in den Schatten links von ihm »Ethan«, es war die Stimme seines Vaters »Wir brauchen nicht mehr aus London zu verschwinden« »Was? Aber die Krankheit...«, sein Vater kam langsam auf ihn zu »Es ist keine Krankheit«, flüsterte dieser kalt »Es ist das genaue Gegenteil: Es ist das Wunderheilmittel auf das deine Mutter und ich gehofft hatten«. Im spärlichen Licht konnte Ethan eine neue Spritze in den Händen seines Vaters ausmachen »Was ist das?«, verlangte er zu wissen.

Sein Vater streckte sie ihm entgegen »Deine Mutter hat mit dem Arzt, den du heute im Krankenhaus getroffen hast, dieses Medikament entwickelt. Das was sich von Norden her ausbreitet ist keine natürliche Krankheit, Ethan. Der Ursprung liegt in den Aufzeichnungen deiner Mutter« »Du bist doch völlig irre, Dad«, konterte Ethan und ballte die Hände zu Fäusten »Bleib bloß fern von mir mit diesem Zeug«, zischte er. Sein Vater blieb überraschender Weise stehen »Es ist deine Entscheidung«, mit ruhiger Hand streckte er die Spritze Ethan entgegen »Du wirst es nicht bereuen«.

The Crimson PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt